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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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die Nase aus. Wollte er das überhaupt wissen? Wollte er sich in diese furchterregende Welt hineinziehen lassen? War es nicht besser, nichts zu wissen? Aber dafür war es zu spät. Es gab kein Zurück. Er konnte nicht vergessen, was er erlebt hatte oder weitermachen, als wäre nichts geschehen. Also hatte er Devon gestern von der Arbeit aus angerufen und ein Treffen mit ihm vereinbart. Ein Treffen mit einem Vampir. Vollkommen verrückt! Jesse nahm einen letzten Zug und trat die Zigarette auf dem Bürgersteig aus. Im Gehen zog er eine Kaugummipackung aus der Hosentasche und steckte sich einen der Streifen in den Mund.
    Das Café war gut besucht. Jesse blieb im Eingangsbereich stehen, nahm die Sonnenbrille ab und schaute sich um. Die meisten Gäste saßen im Bereich der Theke und am Fenster. Eine einzelne Person saß weiter hinten an einem der Ecktische in respektvollem Abstand zu den Fenstern. Jesse erkannte Devon und für einen winzigen Moment war er versucht, umzudrehen und zu verschwinden. Er atmete tief durch, hängte die Sonnenbrille in den Ausschnitt seines Longsleeves und trat entschlossen näher. Devon las in einer Zeitung und schien ihn nicht zu bemerken. Vor ihm stand ein Glas Wasser. Neben seinem Ellenbogen lag umgedreht eine Schirmmütze, aus der ein Bügel einer Sonnenbrille ragte. Er trug schwarze Kleidung, die ihn auf schlichte Weise elegant aussehen ließen. Seine hellbraune Lederjacke hing an einem Haken neben der Sitzecke.
    Eine alltägliche Szene: ein Mann, der in einem Café auf seine Verabredung wartete.
    Als Jesse vor dem Tisch stehen blieb, hob Devon den Blick. Intensive graubraune Augen musterten Jesse auf eine Weise, die seinen Puls schlagartig in die Höhe trieb. Seine Hände fühlten sich plötzlich schwitzig an.
    Er ist ein Vampir! , rief Jesse sich ins Gedächtnis. Das hier ist kein Date!
    „Hallo.“ Devon legte die Zeitung zusammen und bedeutete ihm, sich zu setzen.
    Jesse zog vorsichtig die Jeansjacke aus. Er trug ein langärmliges Shirt, um die dick verschorften Kratzer und die Prellung am rechten Oberarm zu verbergen.
    Er hängte die Jacke neben Devons an einen freien Haken und nahm ihm gegenüber Platz. Sofort erschien die Bedienung mit der Speisekarte. Obwohl Jesse keinen Hunger oder Durst verspürte, bestellte er Tee und ein Stück Käsekuchen. Während sie auf die Rückkehr der Bedienung warteten, suchte Jesse verzweifelt nach einem Gesprächsanfang. Er wollte eine Million Fragen stellen, aber keine erschien passend.
    „Die Sonne scheint“, bemerkte er schließlich das Offensichtliche und kam sich wie ein dummes Schaf vor.
    „Ich weiß“, gab Devon unbeeindruckt zurück.
    „Dann könnt ihr bei Tage …?“
    „Ja.“
    „Oh.“ Sollten die Tage nicht den Menschen vorbehalten sein? War das nicht eine der Regeln?
    Mythen und Legenden , erinnerte Jesse sich. Märchen.
    „Unter gewissen Umständen können wir uns tagsüber eine Zeit lang frei bewegen“, fügte Devon hinzu.
    „Unter welchen Umständen?“ Wenn sie getrunken hatten?
    Hatte Devon gerade getrunken?
    „Je älter wir werden, desto besser können wir der Müdigkeit widerstehen. Aber es ist unangenehm und kräftezehrend.“ Devon lächelte schmal. „Es ist wider unsere Natur.“
    Trotzdem war er hier. Jesse konnte nicht verhindern, sich geschmeichelt zu fühlen. „Und die Sonnenstrahlen …?“
    Devon schwieg einige Momente. Als würde er abwägen, welche Antwort er geben sollte. Oder durfte?
    „Die Sonne tötet uns“, erwiderte er schließlich, „wenn wir ihr zu lange ausgesetzt sind.“
    Jesse versuchte sich vorzustellen, wie Devon in Flammen aufging und zu Asche zerfiel. Es war ein verstörendes Bild.
    Endlich kam die Bedienung zurück und stellte Kuchen und Tee vor Jesse hin. Dabei sah sie wie ein Schlafwandler durch ihn hindurch. Als er bezahlen wollte, hob Devon die Hand und übernahm die Rechnung. Jesse ließ ihn gewähren. Erleichtert, etwas zu tun zu haben, wickelte er seinen Kaugummi in eine Serviette ein und probierte den Kuchen. Er schmeckte widerlich süß. Jesse spülte mit einem Schluck Tee nach.
    „Ich war nicht sicher, ob du kommen würdest“, brach Devon das Schweigen.
    „Ich auch nicht“, gestand Jesse. „Ich frage mich ständig, ob das, was ich gesehen habe, Einbildung war.“
    „Der Mann, der dich angegriffen hat, war ein neugeborener Vampir. Die Frau war eine Vampirin und ich bin ebenfalls ein Vampir.“
    Jesse starrte Devon sprachlos an. Sein Gegenüber wirkte amüsiert.
    „Das

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