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Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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dreißig.“
    „So alt?“ Aaron war sichtlich entsetzt.
    „Jesse hat schlechte Erfahrungen mit Jüngeren gemacht“, bemerkte Nguyen frech. „Außerdem kann er in seinem Alter nicht mehr wählerisch sein.“
    „Blödmann!“ Jesse knüllte seine Serviette zusammen und warf sie Nguyen ins Gesicht.
    „Los“, forderte Aaron ungeduldig. „Erzähl mehr.“
    „Es gibt nicht mehr zu erzählen. Ich hab ihn vorhin im Stadion wiedergesehen, aber er hat behauptet, wir wären uns nie begegnet. Obwohl ich absolut sicher bin, dass er mich erkannt hat.“ Die Reaktion des Fremden war eindeutig gewesen. „Keine Ahnung, was das sollte.“ Jesse spürte erneut die Frustration über die merkwürdige Unterhaltung und ihr abruptes Ende.
    „Vielleicht ist er Undercover-Bulle und verfolgt eine heiße Spur“, sinnierte Nguyen. „Oder er ist ein Privatdetektiv und arbeitet für einen hochkarätigen Klienten.“
    „Sicher.“ Jesse war fest davon überzeugt, dass beides nicht zutraf.
    „Fassen wir zusammen.“ Gary zählte die Punkte an den Fingern ab. „Obwohl ihr euch zweimal begegnet seid, behauptet er, dich nicht zu kennen, beim ersten Mal im Gespräch mit einer vollbusigen Blondine, beim zweiten Mal in der Halbzeitpause eines AFL-Spiels. Du hast keine Ahnung, wer er ist, wie er heißt oder wo er wohnt und die Wahrscheinlichkeit, dass du ihm in Melbourne ein drittes Mal über den Weg läufst, liegt irgendwo bei eins zu einer Million.“
    Jesse nickte betrübt. „So sieht es aus.“
    „Ganz schön deprimierend.“ Gary schüttelte den Kopf. „Jetzt brauche ich Schokoladentorte!“
    „Ich dachte, du musst auf deine Linie achten.“
    „Scheiß auf meine Linie! Ich will Schokoladentorte!“
    Einige der Gäste wandten die Köpfe, als sie alle vier in schallendes Gelächter ausbrachen.
    Nguyen winkte die Bedienung heran und wenig später schaufelten sie schweigend Anti-Frust-Kalorien in sich hinein. Plötzlich hellte sich Aarons Miene auf.
    „Immerhin weiß er, wo du arbeitest. Wenn er dich wiedersehen will, kann er dich finden.“
    „Genau.“ Gary stupste Jesse mit dem Fuß unter dem Tisch an. „Vielleicht bekommen wir doch ein Happy End.“
    Jesses Stimmung besserte sich schlagartig. Aaron hatte Recht! Falls der Fremde den jungen Mann nicht fand, nach dem er suchte, würde er vielleicht erneut zur Bar kommen. Jesse schob sich zufrieden ein Stück von seinem Käsekuchen in den Mund. Ich würde verdammt gern wissen, wer er ist!

 
     
    Der Durst stach wie Millionen Nadeln in ihren Eingeweiden. Seit Sonnenuntergang harrte sie aus. In der bangen Hoffnung, er würde zurückkehren. Die ganze Woche hatte sie vergeblich nach dem Vampir vom Parkplatz Ausschau gehalten. Schließlich war sie zur Gold Bar zurückgekehrt, um ein Opfer zu suchen. Wie erstaunt sie gewesen war, stattdessen ihn zu finden.
    Da! Endlich kam er .
    Sie zog sich tiefer in den Schatten der Gasse zurück.
    Der Mann ging vorüber, ohne sie zu bemerken. Sie hörte seinen Herzschlag, regelmäßig und stark. Heute roch er nach Schweiß und Aftershave. Gestern hatte der süßliche Verwesungsgeruch eines Vampirs an ihm gehaftet. Würde sie am Ende ein Sterblicher zu ihren Artgenossen führen?
    Oder war es ein Zufall? Hatte sich der Mann unwissentlich in der Nähe eines Vampirs aufgehalten hatte?
    Nein. Es konnte kein Zufall sein. Es durfte keiner sein!
    Er würde ihr helfen können. Er würde sie zu ihnen bringen.
    Wenn sie sich nur traute, ihn anzusprechen! Sie durfte diese zweite Chance nicht verschenken! Doch sie rührte sich nicht von der Stelle und der Mann ging weiter. An einer schwarzhaarigen Frau vorbei, die an einem Zaun lehnte. Ohne sie zu beachten, stieg er die steile Treppe zur Bar hinunter. Warum taten die beiden, als würden sie sich nicht kennen? Dabei roch er nach ihrem Parfüm und sie nach seinem Aftershave.   
     
     

 
    Kapitel 5
     
    Samstag

In fünfzehn Minuten würde die Bar öffnen und Jesse hatte es bisher nicht geschafft, Getränkenachschub zu holen. Er verteilte schnell die Schälchen mit Schokolinsen und Erdnüssen auf dem Tresen und holte danach die zusammengeklappte Sackkarre aus der Küche. Der Lagerraum lag außerhalb der Bar. Er schloss die schwere Metalltür auf und hielt sie mit einem großen Stein vom Zurückschwingen ab. Oben auf der Straße näherten sich Fußschritte. Die ersten Gäste? Er schleppte rasch zwei Bierkisten aus dem muffigen Raum, stellte sie auf die Sackkarre und hatte gerade eine Kiste mit Colaflaschen

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