dark destiny
Himmel über uns. Du deinen und ich meinen.
»Verzeih mir«, sagte er, als er sich von mir löste. »Ich wollte dir eine neue Malve schenken. Ich habe den ganzen Sommer über nach einer gesucht, aber keine gefunden. Es gibt hier Tausende von Blumen, aber keine einzige wilde Malve.«
»Ich habe meine wilde Malve«, flüsterte ich und legte seine Hand dorthin, wo mein Herz schlug. »Ich hab sie nie verloren.«
Er küsste meine Stirn, ging den Steg entlang, sprang ins Boot und legte ab. Kein Abschied. Und so verkniff ich mir die Frage, ob er zurückkommen wollte, weil ich ein Nein nicht hören wollte.
Ich sah ihm nach. Beobachtete meine Dark Destiny, wie sie immer kleiner und kleiner wurde und irgendwann zwischen dem Regen und den sanften Streichelwellen verschwand. Mir wurde kalt. Ich schob die Hände in meine Taschen und schnitt mich an meinem Messer, das ich Neel eigentlich hatte schenken wollen. Als Erinnerung, wenn er denn eine brauchte. Zum Abschied.
• • •
Ich blieb auf dem Steg sitzen, bis der Regen aufhörte und in meinem Rücken die Sonne aufging. Sie fühlte sich kalt an und würde mir eine lange Zeit nichts mehr bedeuten. Aber irgendwann wieder. Ich war verletzt. Nicht tot. Ich blutete. Aber lebte. Ich war frei. Und Neel war es auch. Ich warf mein Messer ins Meer, ehe ich nach Hause ging.
danksagung
Ist es vorbei? Ja.
Ob ich darüber erleichtert oder unglücklich bin, werde ich inzwischen vermutlich wissen; jetzt, da das Buch gedruckt ist und ihr es in den Händen haltet. Heute bin ich mir noch nicht sicher.
Meiner Familie gilt wie immer der größte Dank, vor allem meinem Mann Oliver, meiner Mutter Kerstin und meiner Schwester Rebecca, die sich die Nacht vor der - von mir bis zum Äußersten ausgereizten - Deadline um die Ohren geschlagen haben, um den Roman testzulesen, während ich die letzten Seiten geschrieben habe.
Ich weiß nicht mehr, wer mich in der kritischen Phase ans Essen und ans Atmen erinnert hat, aber wer es auch war: danke. Hoffentlich bist du beim nächsten Buch auch mit von der Partie.
Bei Loewe/script5 waren wieder viele Männer und Frauen am Werk, um aus einem Manuskript ein Buch und aus einer schreibenden Frau eine Autorin zu machen. Stellvertretend für euch alle geht mein Dankeschön an Judith Schwemmlein und Marion Perko, die es immer wieder schaffen, dass man sich auch ohne Bestseller fühlt, als würde man einen nach dem anderen schreiben, sowie an Ruth Nikolay, die mir den Rücken freigehalten hat, als es nötig war, um danach das Letzte aus mir herauszukitzeln, obgleich ich schon längst dachte, da sei beim besten Willen nichts mehr zu holen.
Alex Knauß bot mir erneut Hilfe, wenn es um extreme körperliche Reaktionen meiner Figuren ging, und mein Autorenkollege
Jan von der Bank war so lieb, mir einige Fragen zur See und Seefahrt zu beantworten. Rebekka Pax danke ich für Sushi, Tee und Kuchen und einer Szene mit Gehirn, die der Dramaturgie zum Opfer fiel, was ich wirklich dramatisch finde © (das muss außer Rebekka niemand verstehen). Im Autorenforum Montsegur hatte man immer ein offenes Ohr für mich, Rat, hilfreiche Kritik und viel Unterstützung. Mein besonderer Dank geht an Charlie Lyne. Sie weiß gar nicht, warum mich ihre lieben Worte immer total sprachlos machen, aber wenn man Lob von einem großen Idol erhält, muss man nichts mehr sagen können, oder?
Erwähnt werden müssen auch dringend alle Leser, Rezensenten, Büchereulen, Blogger, Vlogger und Buchhändler, die dafür gesorgt haben, dass Dark Canopy sich so fantastisch herumgesprochen hat.
Tausend Dank euch allen!
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