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dark destiny

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Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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zimmerten Fensterläden, nähten Vorhänge, flickten die Löcher im Dach und reparierten die Wasserleitungen. Als Gegenleistung für ihre Hilfe erwartete die Gilde unsere Unterstützung. Wir sollten unsere Erfahrungen teilen, den Menschen und Percents zeigen, wie das Zusammenleben funktionieren konnte.
    Für Graves tat man eine Schreibmaschine auf und in kürzester Zeit hatte er gelernt, sie zu bedienen - er war in seinem Element. Von da an ertönte beinahe den ganzen Tag und die halbe Nacht
    hektisches Geklapper aus dem Haus. Er träumte nicht länger davon, Bücher zu sammeln. Er wollte sie schreiben. Er begann mit unserer Geschichte.
    • • •
    An einem sonnigen Nachmittag begleitete Mellenie mich in die Stadt. Wir wollten Stoffe kaufen, um Kissen zu nähen. Als wir schwer bepackt wieder auf den Marktplatz traten, hatte die ungewohnte Wärme mir längst den Schweiß aus allen Poren getrieben. In Tropfen rann er mir über die Schläfen und ich fühlte mich großartig.
    Der Musiker war wieder da, er spielte abwechselnd auf einer Flöte und einer Gitarre, zu deren Klängen er auch sang. Ich verstand kaum ein Wort, aber genug, um zu wissen, dass das Lied vom Glück handelte. Glück, das nach Meer und Seife roch. Einige Menschen standen im Halbkreis um den Straßenmusiker herum, andere tanzten.
    »Los, lass uns auch tanzen!«, rief Mellenie. Sie kickte ihre Holzschuhe zur Seite, stellte unsere Taschen daneben ab, und ehe ich widersprechen konnte, zog sie mich mit sich.
    Ich konnte nicht tanzen. Hatte es nie gelernt. Warum auch?
    Ich stand erstarrt da, wie ein in den Boden gerammtes Schwert, zwischen all den Menschen, die sich leicht und gelöst bewegten, als würde die Musik sie lenken. Ein harter Fremdkörper mitten unter ihnen, das war ich. Und das wollte ich nicht sein. Verdammt, ich wollte das nicht!
    Erst bewegte ich nur die Arme, dann den Oberkörper und schließlich vorsichtig auch die Beine. Bei den anderen sah das so leicht aus, aber mir fiel es schwer, ihnen die Schritte nachzumachen. Erst hatte ich Angst, sie würden es mir übel nehmen, dass ich so ungeschickt war, oder sie könnten über mich lachen. Aber das war unbegründet, aufmunternd lächelten sie mir zu.
    Mellenie zog mich zur Seite. »Du musst deine Schuhe ausziehen!«, rief sie. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen leuchteten. »Na los, runter mit den schweren Stiefeln. Das sind Schuhe für den Krieg, zum Kämpfen. Niemand kann in solchen Schuhen tanzen.«
    »Ich ... kann doch nicht ...« Nein, das ging nicht. In meinem Stiefel steckte mein Messer, und Waffen zu tragen war verboten!
    »Warum denn nicht?« Mellenie lachte. »Trau dich einfach.«
    Sehr vorsichtig öffnete ich die Schnürriemen und zog meinen schwitzenden Fuß heraus, darauf achtend, dass niemand das Messer zu Gesicht bekam. Die Frauen und Kinder hüpften munter umher, der Musikant sang - niemand beachtete mich.
    Bloß Mellenie. Und ihr konnte ich nichts vormachen.
    Sie kniete sich neben mich und legte ihre Hand auf meine, unter der ich das Messer verbarg. Ich hielt den Atem an. Wenn sie mich jetzt an die Polizei verriet, war alles aus. Vorbei der Traum von unserem Haus und dem neuen Leben, das wir uns so mühsam zusammenzimmerten.
    Doch als ich aufsah, bereits eine Rechtfertigung auf den Lippen, lächelte sie. »Schon gut. Leg es ab, wenn du bereit bist. Du musst nicht mehr kämpfen, wir beschützen euch. Aber ich verstehe, dass du noch nicht daran glaubst. Wir brauchen alle unsere Zeit, so sind wir Menschen eben.«
    Ich biss mir auf die Lippe, hoffte inständig, sie möge nicht weitersprechen, weil ich sonst in Tränen ausgebrochen wäre.
    Sie tat mir den Gefallen, als würde sie meine Gedanken erraten, und stieß mich an. »Und nun komm, weg mit den Strümpfen, ehe dem Sänger die Puste ausgeht!«
    Und so tanzten wir. Barfuß zu Liedern vom Glück, inmitten von Frauen und Kindern, deren Gesichtern man ansah, dass sie vom
    Krieg nichts wussten. Ich machte mich sicher lächerlich, denn ich konnte ja überhaupt nicht tanzen. Ich rempelte gegen andere Tänzer, trat ihnen auf die Füße und rief laufend Entschuldigungen, die nicht nötig waren, denn ohne Schuhe tat ich niemandem weh. Und nach kurzer Zeit bemerkte ich verblüfft, dass ich mich genauso ausgelassen bewegte wie alle anderen.
    • • •
    »Du riechst nach Sonne«, sagte Neel, als ich wieder zu Hause war. Er rieb seine Nase an meiner nackten Schulter. »Man riecht hier tatsächlich das Wetter auf deiner

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