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Dark Hearts

Dark Hearts

Titel: Dark Hearts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Unsere Stube sah ein wenig anders aus als diese hier.
    Ich setzte mich auf. Und erschrak.
    Was war das denn für ein Heim?!
    Überall lagen leere Dosen und merkwürdige, viereckige, oben geöffnete Schachteln herum, aus denen so etwas wie Fleisch herausschaute. Und... was war diese gelbe, schleimig aussehende Zeug? Das war ja widerlich!
Hinter mir auf der Sofalehne stand der größte und bunteste Becher, den ich je in meinem Leben gesehen hatte. Aber er bestand nicht aus Glas, sondern aus hartem Papier, wie ich feststellen durfte, nachdem ich meine Hand danach ausgestreckt hatte. Aus so etwas tranken die Wesen hier? Ich drehte mich noch weiter herum und sah hinein. Darin war keine Flüssigkeit, sondern... weiße und Caramel farbene Dinger. Sie waren weder hart, noch weich, aber ich konnte ihren süßen Duft inmitten dieses Gestankes hier wahrnehmen.
    Das war sehr ungewöhnlich. Das Einzige, was mir bisher süß erschienen war, war Blut gewesen. Aber das hier...
    Ich wollte es probieren, um zu prüfen, ob es tatsächlich auch so schmeckte, aber dann riss ich mich wieder zusammen. Ich musste meine Neugier in Zaum halten. Vielleicht war es ja Gift für Wesen wie mich.
    Schnell zog ich mich zurück und sah mich weiter um. Vor diesem Sofa lag ein kleiner Glastisch, der ziemlich verstaubt aussah. Meine Güte, lebte hier denn keine Frau? Das war nicht zu fassen.
    Ich blies meine Wangen auf und entdeckte dann einen merkwürdigen, grauen Kasten, in dem sich Bilder bewegten. Oh mein Gott! Die Magie existierte hier also doch! Mit großen Augen betrachtete ich es. Warum konnte ich die Stimmen der beiden Personen darin nicht hören? Stimmte etwas mit meinen Ohren nicht?
    Ich steckte mir kurz den kleinen Finger ins Ohr, um nachzuprüfen, ob ich schon ganz wach war, aber mir ging es gut. Ich räusperte mich, obwohl ich einen trockenen Hals hatte, und war in der Lage, es zu hören. Vielleicht machten die Bilder in dem verzauberten Kasten gar keine Geräusche, sondern taten bloß so. Ja, das musste es sein.
    Erschrocken fasste ich mir an den Hals, als mir wieder einfiel, dass mir der Kehlkopf gebrochen worden war. Jetzt schien es mir wieder gut zu gehen. Mein Körper hatte sich regeneriert, doch ich war noch immer beschmutzt. Wo waren die beiden Männer, die mich gestern angefallen hatten? Befand ich mich in deren Heim?
    Ach was. Das hier war kein Heim. Das hier war ein Ort, an dem man nicht leben konnte. Das war unmöglich.
    Nicht einmal die Möbel waren heil. Mein Blick schweifte an den dreckigen Wänden entlang, zu dem kaputten Regal, dessen Holz in der untersten Reihe zerbrochen war. Drei Bücher lagen vor ihm. Sie mussten rausgefallen sein.
    Wann hatte hier das letzte Mal Jemand aufgeräumt?!
    Warum war das Fenster zerbrochen? Wieso hing dort kein Stoff? Auf gegenüber liegenden Seite sah ich nur rote Ziegelsteine. War ich in einem dieser riesigen Gebäude, die ich gestern Nacht gesehen hatte? Ich hoffte, dem war nicht so, denn ich hatte fürchterliche Höhenangst. Von meinem Geheimnis wussten aber nur Alandre und Ellasy. Andere würden mich bestimmt für verrückt halten, wenn ich ihnen sagte, dass ich nicht perfekt war. In meiner Heimatsstadt Paisean waren es beinahe alle gewesen, und diejenigen, die es nicht waren, wurden ausgeschlossen. Ich hatte noch nie verstanden, wie Kotiru in unserer Gesellschaft hatte akzeptiert werden können. Es lag bestimmt nur daran, dass er der Seelenverwandte der Tochter des Sheriffs war. Ansonsten passte er einfach nicht in die Geisterwelt.
    Ich schüttelte meinen Kopf. Er war weit weg. Ich war in Sicherheit. Mir konnte dieses Monster nichts mehr anhaben. Alles war gut.
    Es verblüffte mich über alle Maßen, endlich mit meinen eigenen Augen eine Küche zu sehen. Zuhause hatten wir keine gehabt, weil wir uns sowieso nur von Bluternährten. Mehr als ein Kühlschrank und ein wenig Magie zum Aufwärmen brauchte man da nicht.
    Der Kühlschrank hier war weit geöffnet und halbleer, genauso wie die beiden Hängeschränke über der dreckigen Spüle. Es waren haufenweise Teller und Becher darin gestabelt worden.
    Oh ja. Hier lebten ganz bestimmt Männer. Das stand jetzt außer Frage.
    In Paisean würde mir keiner glauben, wenn ich ihnen von dem Zustand hier erzählen würde. Aber ich hätte die Möglichkeit gehabt, anzugeben, weil nur die wenigsten Wesen bei uns jemals eine Küche gesehen hatten. Vielleicht sollte ich anfangen, ein Buch zu schreiben über mein neues Leben hier. Und wenn ich eines Tages,

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