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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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wie bei einem Vogel. Sie sahen eher aus wie Schwimmhäute oder … wie die einer Fledermaus.
    Wieder überlief mich ein Schaudern, und meine Zähne klapperten. Kein Wunder, mein Haar war inzwischen klitschnass vom eiskalten Regen.
    „Ich habe genug gesehen“, erklärte Bishop nun.
    Der Junge zog sein Shirt runter. Genau wie Bishop trug er trotz der kalten Luft und des Regens keine Jacke.
    „Und was jetzt?“, fragte der Junge.
    „Jetzt musst du tapfer sein.“
    Der Junge musterte das Messer mit der goldenen Klinge, das Bishop aus dem Futteral zwischen seinen Schulterblättern hervorholte. Es war mir vorher nicht aufgefallen.
    „Was hast du damit vor?“
    „Ich werde jetzt meinen Auftrag erfüllen“, sagte Bishop. „Meine Mission.“
    Er stieß dem Jungen das Messer in die Brust.

4. KAPITEL
    I ch schrie auf. „Nein! Was tust du?“
    Bishop schaute mich eindringlich an und rief: „Du solltest das hier nicht mitbekommen.“
    Ich rannte auf ihn zu und griff nach dem Arm des Müll-Jungen, der zurückwich. Ein Blitz zuckte über den Himmel, gefolgt von Donner. Der Regen peitschte noch heftiger zu Boden.
    „Du … du bist eine …“ Er packte mich und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich hingegen konnte den Blick nicht von dem immer größeren Blutfleck auf seinem Hemd abwenden. „Eine Gray.“
    „Was?“, stieß ich aus.
    Er ließ mich los, sackte auf die Knie und fiel schließlich leblos auf den Bürgersteig.
    „Oh mein Gott! Du hast ihn umgebracht!“ Ich bekam kaum noch Luft und begann am ganzen Körper zu zittern.
    Bishop griff nach meinem Arm und presste mich gegen die Mauer, dann drückte er mir den goldenen Dolch an den Hals.
    „Eine Gray“, brachte er knurrend hervor und schien mir wirklich gleich die Kehle aufschlitzen zu wollen. „Ich wollte es einfach nicht wahrhaben … doch du bist tatsächlich eine von ihnen.“
    „Lass mich los!“ Ich versuchte mich zu wehren, hatte aber Angst, mich dabei an der scharfen Klinge zu verletzen. Bishops regennasses Haar klebte an seiner Stirn, und seine Augen leuchteten in gleißendem Blau. Bis eben hatte ich seine Augen noch wunderschön gefunden, doch jetzt waren sie nur noch furchterregend. Und plötzlich konnte ich mich an diese Augen erinnern – an meinen Traum, als ich im Crave ohnmächtig wurde. Der Traum, in dem Bishop mich in die schrecklicheDunkelheit stürzen ließ.
    Aus seinem Blick sprach jetzt bittere Enttäuschung. „Wie viele Seelen hast du verschlungen, seit du verwandelt wurdest?“
    In meinen Augen brannten Tränen. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
    „Du bist geküsst worden. Deine Seele ist verloren. Du bist jetzt eine von ihnen.“
    Geküsst.
    Glühender Zorn stieg in mir hoch. Ja, natürlich! Diese Kälte hatte durch Stephens Kuss von mir Besitz ergriffen. In dem Moment hatte es sich angefühlt wie eine Achterbahnfahrt im Winter. Aufregend und berauschend. Das war kein normaler Kuss gewesen. Eigentlich hatte ich es längst gewusst und die Erkenntnis nur verdrängt.
    „Ich sollte dich warnen, es ist ein sehr gefährlicher Kuss“, hatte Stephen zu mir gesagt. „Er wird dein Leben für immer verändern.“
    Bishop ließ das Messer für einen Augenblick sinken. „Ich verstehe nicht, warum du mir geholfen hast – warum du mir helfen konntest. Es heißt doch, dass Grays vollkommen von ihrem unstillbaren Hunger kontrolliert werden. Aber als du mich berührt hast …“
    Apropos berühren. Ich rammte Bishop mit aller Kraft mein Knie zwischen die Beine. Er schnappte nach Luft, und ich konnte mich aus seiner Umklammerung befreien. Ohne zu zögern, lief ich los. Ich rannte so schnell und weit ich konnte durch das Labyrinth der Straßen und Hinterhöfe davon, ehe ich mich traute, mich auch nur einmal umzublicken. Meine Sicht war vom Regen und meinen Tränen verschwommen, dennoch nahm ich wahr, dass er mich nicht verfolgte.
    Bishop war irre. Ein Mörder. Und ich hatte ihn direkt zu seinem Opfer geführt. Plötzlich tauchte ein Streifenwagen auf,und ich winkte ihn zu mir heran. „Jemand ist ermordet worden!“
    Ich lotste die beiden Cops schnell zurück zur Gasse, die allerdings vollkommen verlassen war. Die Polizisten musterten mich skeptisch, während ich nach irgendeiner Spur von dem suchte, was sich hier abgespielt hatte. Doch nur der halb aufgegessene Hamburger lag noch immer in einer Pfütze auf der Erde.
    „Es ist erst vor ein paar Minuten passiert. Bitte, Sie müssen mir glauben!“
    Meine Beharrlichkeit

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