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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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normales Essen schien meinen unbändigen Hunger tatsächlich nicht stillen zu können.
    Kraven wusste das, wenn ich auch nicht begriff, woher. Er schien jeden meiner Gedanken lesen zu können.
    Sein Grinsen erlosch. „Schön, ich glaube dir, dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis du dich nicht mehr kontrollieren kannst.“ Kraven umschloss mit seinen Fingern meinen Hals, sostark, dass ich nicht mehr atmen konnte. Ich kratzte und schlug ihn, allerdings war es zwecklos. Er hob mich in die Höhe, bis nur noch meine Zehenspitzen den Boden berührten. Niemand konnte sehen, wie er mich mitten auf dem Schulgelände würgte. Ich kämpfte, um Luft zu bekommen, um zu schreien, doch Kraven war zu stark.
    „Lass sie los“, hörte ich plötzlich eine knurrende Stimme.
    Ein paar Schritte von uns entfernt schien Bishop aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. In mir stiegen Panik und eine unerklärliche Euphorie auf, sowie ich ihn bemerkte.
    Der Dämon löste seinen Blick von mir. „Oder was?“
    „Oder ich töte dich. Wieder.“
    Kraven ließ mich langsam runtergleiten und entfernte dabei seine Finger von meiner Kehle. Keuchend schnappte ich nach Luft. „Allmählich wirst du etwas lästig …“
    Bishop warf sich auf den Dämon, schmiss ihn zu Boden und schmetterte ihm die Faust gegen das Kinn. Bevor er noch einmal zuschlagen konnte, griff Kraven ihn und schleuderte ihn von sich. Schnell trat ich beiseite.
    Weitere Schüler schlenderten an uns vorbei, ohne uns zu beachten.
    „Ein großartiger Engel bist du.“ Kraven lachte. „Kannst noch nicht mal einen niederen Dämon wie mich im Kampf besiegen.“
    „Ich kann dich jederzeit ausradieren“, stieß Bishop hervor. „Sollten wir nicht zusammenarbeiten?“
    „Darüber könnte man immer noch verhandeln, was mich betrifft. Ich frage mich ernsthaft, warum sie dich hergeschickt haben.“
    „Tja, schade, haben sie aber. Leb damit.“
    Ich wollte mich gerade aus dem Staub machen, erstarrte aber, als ich die Gesprächsfetzen mitbekam.
    „Du bist ein Engel?“ Meine Stimme überschlug sich.
    Bishop ging auf mich zu. „Samantha …“
    Zitternd hob ich eine Hand. „Keinen Schritt näher, oder ich schreie.“
    Er blieb stehen und schaute mich eindringlich an.
    In meinem Schlafzimmer hing ein gerahmtes Poster mit dem Engelsbild eines Fantasy-Illustrators, den ich sehr mochte. Darauf war eine schöne und friedvolle Lichtgestalt zu sehen. Gemessen an den schrecklichen Dingen, die er bisher getan hatte, hätte ich Bishop eher für einen Dämon gehalten. Seine blauen Augen waren noch genauso wunderschön wie letzte Nacht und fesselten mich mit jedem Blick. „Wenn du ein Engel bist, warum arbeitest du dann mit einem Dämon zusammen?“
    Bishop presste die Lippen aufeinander. „Das ist eine lange Geschichte.“
    „Oh ja, eine sehr lange Geschichte“, bestätigte Kraven. „Warum ist sie so anders?“
    „Ich weiß es nicht.“ Bishop ließ mich nicht aus den Augen. „Sie ist anders. Durch ihre Berührung konnte ich …“
    „Was genau hat sie denn so Denkwürdiges berührt?“
    „Pass auf, was du sagst.“
    Kraven lächelte und bedachte mich mit einem Blick, bei dem ich mich ganz nackt fühlte. „Du bist schon ein rätselhaftes Gray-Mädchen.“
    „Sie heißt Samantha“, korrigierte Bishop.
    Der Dämon rollte mit den Augen. „Wenn das mit uns funktionieren soll, musst du dich wirklich mal lockermachen. Im Ernst jetzt.“
    Mir wurde gleichermaßen schwindlig und übel. Okay, es stimmte – ich hungerte nach etwas, für das es keinen Namen gab. Seit Stephen mich am Freitag geküsst hatte. Bei Colin hatte ich so ein starkes Verlangen gehabt, ihn zu küssen, dass ich fast über ihn hergefallen wäre. Trotzdem hatte ich es nicht getan. Ich konnte es kontrollieren. Es war mir bisher gelungen,und das würde es auch weiterhin.
    Kraven kam wieder näher und legte mir die Hand auf die Schulter. „Irgendwie bist du ja niedlich. Vielleicht töte ich dich doch nicht, falls dabei was für mich rausspringt.“
    „Nimm deine verdammten Finger weg!“, schrie ich, und meine Angst schlug in Wut um. Ich versuchte, seine Hand abzuschütteln.
    Ein Gefühl wie von einem elektrischen Schlag kroch meinen Arm hoch. Kraven keuchte vor Schmerz und taumelte zurück. Überrascht starrte ich ihn an.
    „Was war das?“, brachte er hervor.
    Gute Frage. Was zum Teufel war gerade passiert?
    Bishop blitzte ihn an. „Bleib einfach weg von ihr.“
    Kraven runzelte die Stirn. „Sie hat mir einen

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