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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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verschwand das Licht, und ich musste jetzt verdammt aufpassen, damit ich ihn nicht aus den Augen verlor.
    „Der Junge da vorne“, sagte ich. „Schwarze Haare, groß, Lederjacke. Hey, wo hat er diese coole Jacke her?“ Dieser Typ aß ganz sicher keine Burger aus Mülltonnen oder wartetegeduldig auf einer Parkbank. Stattdessen beobachtete er die Menschenmenge um ihn herum mit wachem und taxierendem Blick.
    Ich bemerkte, wie er mit einer Frau zusammenstieß, die sich umdrehte und ihn anschaute. Er schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln. „Verzeihung, Ma’am. Mein Fehler.“ Ihr genervter Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein Lächeln. Er war extrem attraktiv, so wie ein Schauspieler aus einer Seifenoper oder ein männliches Model, mit einem exotischen Touch, gebräunter Haut, dunklen Augen und schwarzem Haar, das bis auf seine Schultern reichte. Obwohl die Frau locker fünfzehn Jahre älter war als er, nahm sie sein attraktives Äußeres war. „Oh, kein Problem“, sagte sie.
    „Einen schönen Abend noch.“
    „Ihnen auch.“ Als sie ihren Weg fortsetzte, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Offenbar war ihr nicht aufgefallen, dass er bei dem kleinen Gespräch eine Hand in ihre Handtasche geschoben und ihre Geldbörse gestohlen hatte.
    „Hast du das gesehen?“, fragte ich Bishop schockiert. „Er wirkt nicht gerade so, als hätte er sich verlaufen und würde jetzt herumirren, oder?“
    Er drückte meine Hand noch fester. „Wir dürfen ihn nicht verlieren. Komm.“
    Wir folgten dem Taschendieb die Straße entlang durch die Menge und um eine Straßenecke. Die anderen beiden waren verwirrt und dankbar gewesen, dass sie jemand gefunden hatte. Dieser Junge schien jedoch die Stadt wie seine Westentasche zu kennen. Er blieb vor einem Schaufenster mit glänzendem Schmuck in der Auslage stehen und hatte die Hände in den Taschen seiner teuer und neu wirkenden Lederjacke vergraben. Bishop wurde langsamer, sowie wir uns ihm näherten, und ich spürte seine Vorsicht. Dieser Junge war anders als die anderen.
    „Hey“, rief Bishop.
    Der Typ blickte uns gelangweilt an. „Selber hey.“ „Ich habe beobachtet, was du da gemacht hast.“ „Ach ja? Was denn?“
    „Du hast der Lady das Portemonnaie geklaut.“ Seine Augen blitzten unfreundlich.
    „Und? Bist du ’n Bulle?“
    „Sehen wir so aus?“, erwiderte ich.
    Er warf mir einen Blick zu. „Sie war offensichtlich reich. Ich bin mir sicher, sie wird es überleben.“
    „Ist es das, was du hier versuchst?“, meinte Bishop. „Überleben?“
    „Tun wir das nicht alle?“ Sein Blick wanderte wieder zu mir und an mir herunter. „Warum tust du dir nicht einen Gefallen und lässt mich jetzt in Ruhe?“
    Schließlich und etwas zögernd ließ Bishop meine Hand los. „Weil ich mit dir reden muss.“
    „Mir ist nicht nach Reden.“
    Irgendetwas stimmte nicht, doch ich wusste nicht, was es war. Ich war mir sicher gewesen, dass er der richtige Typ war, jetzt allerdings zweifelte ich daran. Ich konnte an ihm nichts Übernatürliches wahrnehmen, auch wenn ich ihm in die Augen schaute und mich konzentrierte. Aber vielleicht war ich einfach nicht dicht genug dran. Oder ich hatte die falsche Person ausgewählt. Die richtige konnte noch immer da draußen in der Menschenmasse unterwegs sein.
    „Von woher kommst du?“, fragte ich. Bishop sah mich von der Seite an. Vielleicht hatte er gedacht, ich sei eine stumme, brave Sucherin der Lichtsäulen. Das verdeutlichte nur, wie wenig er mich kannte. Den Mund zu halten war noch nie eine meiner Stärken gewesen.
    „Aus der Gegend.“
    „Aus der Gegend von Trinity? Oder aus einer anderen Gegend?“
    Er lächelte mir kurz zu und drehte sich um. „Nettes Gespräch. Ich bin jetzt mal weg.“
    „Wohin gehst du?“, ließ ich nicht locker. „Hast du einen Platz, an dem du bleiben kannst? Hast du irgendwelche Freunde?“
    Seine Schultern verspannten sich. „Lauft mir nicht hinterher.“
    Er ging los, und ich griff nach Bishops Arm. „Möglicherweise habe ich mich bei ihm geirrt.“
    „Das hast du nicht“, meinte Bishop.
    „Woher weißt du das? Erst nachdem du Kravens Rücken mit dem Zeichen gesehen hast, warst du dir sicher, was Kraven war.“
    „Mein guter Instinkt. Er ist einer von unserem Team. Ich tippe mal auf einen Dämon. Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, Kraven wäre nicht halb so schlimm, wie er sein könnte?“ Er behielt den sich entfernenden Taschendieb mit der Lederjacke im Auge. „Der hier

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