Dark Kiss
Besonderes.“
„Sehr.“
„Warum?“
„Ich wünschte wirklich, ich wüsste es.“ Sein Griff um meine Hüfte verstärkte sich, und es schien, als würde er einen inneren Kampf austragen. Er ließ mich los und rieb dann seine Schläfen. „Ich muss ganz schön fertig sein, wenn ich so etwas fühle.“
Ich biss mir auf die Lippen, angesichts der erneuten Erinnerung daran, dass ich etwas Besonderes war, doch ich war immer noch eine hungrige Gray. „Ich werde probieren, das nicht persönlich zu nehmen.“
„Nein, ich …“ Er seufzte. „Das sieht mir gar nicht ähnlich, Samantha. Glaub mir, ich stand vom ersten Moment an vollkommen im Dienste der Mission. Nichts sollte mich ablenken. Und jetzt stelle ich fest, dass ich total abgelenkt bin. Von dir.“
Dieses Geständnis änderte für mich alles und bewirkte, dass mein Herz schneller schlug. „Oh.“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist kompliziert. Mehr als du es dir vorstellen kannst.“
„Ich weiß. Du verschwindest in einer Woche nach Hause. Es ist so, als wärst du auf einer wirklich schrägen Geschäftsreise, das ist alles. Nach deiner Rückkehr wirst du geheilt. Kein Wahnsinn mehr.“
Er hielt meinem Blick stand. „Ich verspreche, dass ich dir helfen werde. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.“
„Warum? Ich meine, mir ist klar, dass du ein Engel bist …“
Ich hatte noch immer Schwierigkeiten, das als real zu akzeptieren.
„Und du wirst sehr bald nach Hause gehen, und ich muss dann wieder dein Feind sein.“
„Du bist nicht mein Feind. Ich hätte das von der ersten Sekunde an wissen müssen, als ich dich traf. Es war mir klar, doch ich habe meinen Instinkten misstraut. Den Fehler werde ich nicht noch einmal machen.“
„Wenn ich so anders bin, gibt es vielleicht noch andere Grays wie mich.“ Ich dachte an Stephen und die anderen im Crave. „Wenigstens einige von ihnen.“
„Das ist möglich. Es könnte andere geben, die genau wie du ihren Hunger kontrollieren können – die ihn nie stillen werden.“
Mein Magen entschied sich genau in diesem Augenblick dazu, zu knurren. „Aber was passiert, wenn sie es nicht tun? Wenn ich es nicht tue?“
Er blinzelte und schwieg einen Moment. „Ich weiß es nicht.“
Ich lachte nervös auf. „Prima. Das hilft, danke.“ Dann schluckte ich schwer. „Es ist nicht so einfach, weißt du.“
Er zog die Augenbrauen zusammen. „Hast du Probleme mit dem Hunger?“
„Er ist ständig da. Ich brauche …“ Ich griff mir eine Haarsträhne und spielte nervös damit herum. „Warum muss es ein Kuss sein? Das ist so blöd. Jetzt will ich quasi jeden küssen, dem ich über den Weg laufe.“
„Jeden?“
Ich dachte darüber nach. „Nicht jeden. Es sind nur ein paar, bei denen ich das beinahe unkontrollierbare Bedürfnis habe, sie zu packen und zu küssen.“
Sein Blick verfinsterte sich. Wenn er ein normaler Junge wäre und ich ein normales Mädchen, hätte ich fast angenommen, er sei eifersüchtig.
„Der ursprüngliche Dämon soll eine unwiderstehliche Anziehungskraft besessen haben, der die Menschen nicht widerstehen konnten. Vielleicht ist das mit Stephen geschehen? Du konntest dich nicht gegen die Anziehungskraft wehren, und bei dir ist es vielleicht genauso.“
Das würde erklären, warum ich in der letzten Zeit mehr Aufmerksamkeit auf mich zog als sonst. Und ich dachte, ich hätte einfach eine wirklich gute Woche. „Heute Morgen war da ein Junge in der Schule. Er ist mir zu nahe gekommen, und ich habe beinahe …“ Ich brauchte den Rest nicht auszusprechen, um zu verdeutlichen, was ich meinte. Es half nicht gerade, den düsteren Ausdruck in Bishops Gesicht damit zu vertreiben. „Und da ist noch jemand.“
„Noch jemand, den du unbedingt küssen willst?“
„Ähm, ja. Aber wenigstens muss der sich in meiner Nähe keine Sorgen um seine Seele machen. Er hat nämlich keine.“ Er brauchte einen Augenblick, doch dann kapierte er, dass ich von ihm redete. Mein Gesicht wurde heiß, und ich konnte nicht glauben, dass ich einfach damit herausplatzte. Es war so, als könnte ich in seiner Gegenwart nur daran denken, ihn zu küssen.
„Dann bin ich wohl in Sicherheit, oder?“, erwiderte er lächelnd.
Mein Gesicht erhitzte sich noch mehr. Ich fragte mich, ob Engel küssten, auf Dates gingen oder wie das da oben im Himmel so lief. Ich hatte von ihnen immer das Bild im Kopf, dass sie sehr rein und unberührt wären. Makellos. Wobei Bishop meine Meinung über Engel schon ziemlich
Weitere Kostenlose Bücher