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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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glückliche Familie?“
    „Lass mich los“, fuhr Bishop ihn an. „Oder ich bringe dich um.“
    Kraven nahm seinen Arm weg. „Siehst du? Nichts als Spaß.“
    „Er ist dein Bruder, oder nicht?“, fragte ich Bishop.
    Er warf mir einen überraschten Blick zu. „Bitte?“
    Ich wünschte, dass er es leugnete. Ich wollte, dass er sagte, Kraven sei ein verdammter Lügner. Dann wäre mein Vertrauen in ihn zu hundert Prozent wiederhergestellt. „Ist das wahr?“
    Bishop schaute Kraven finster an. Der Dämon zuckte die Achseln. „Sorry, ich hatte keine Ahnung, dass es so ein großes Geheimnis ist. Sieht so aus, als würdest du mich in Zukunftnicht mehr losschicken, um deine Freundin nach Hause zu bringen. Alle möglichen lustigen Dinge könnten da aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten rauskommen.“
    Bishop wandte sich wieder zu mir und sah mich fragend an. „Ich habe es dir nicht erzählt, weil es nicht wichtig ist.“
    Nicht wichtig? Das Herz schlug mir bis zum Hals. „Wie kommst du auf die Idee, es wäre nicht wichtig? Er ist dein Bruder!“
    „Das ist sehr lange her. Die Dinge ändern sich.“
    „Was soll das überhaupt bedeuten? Wie ist dein richtiger Name? Seinen kenne ich.“
    „Mein Name ist Bishop. Für mich ist kein anderer Name mehr von Bedeutung.“ In seinen blauen Augen lag für einen Moment ein tiefer Schmerz, der schließlich wieder verschwand, sowie er mich ansah. Bishop schien tief in meine Seele blicken zu können – wenn ich gerade eine gehabt hätte.
    „Ich will Antworten, Bishop“, sagte ich so bestimmt, wie ich konnte.
    „Ich habe keine für dich. Darüber nicht.“ Er war mit Abstand der frustrierendste und verschlossenste Mensch, den ich jemals getroffen hatte. Und trotzdem konnte ich mich nicht von ihm abwenden. Ich wollte alles wissen – wer er war, wo er lebte, wann er gelebt hatte und wie sein richtiger Name war, denn ich war mir sicher, dass er nicht Bishop hieß.
    „Sam“, bat Carly. „Können wir gehen? Hier draußen ist es eiskalt.“
    „Tick-tack“, meinte Kraven zu Bishop. „Lass uns weitermachen. Wir kontrollieren den Club, und dann machen wir weiter unsere Runde mit Roth und Zach. Prioritäten, du erinnerst dich?“
    Natalie hatte gesagt, dass sie auch aufbrechen würde, als ich ging, also wäre sie wahrscheinlich schon weg. Bishop hatte seinen Blick nicht von mir abgewendet. Der Wahnsinn mischtesich in seinem Blick mit etwas, das ich nicht benennen konnte. Es gefiel ihm nicht, dass ich sein kleines Geheimnis herausgefunden hatte – dass er ein ganz normaler Mensch gewesen war. Und irgendwie hatte er einen Bruder, aus dem ein Dämon geworden war. Wieder wünschte ich, seine Gedanken lesen zu können. Aber dennoch, trotz seines seltsamen und abweisenden Verhaltens heute Nacht musste ich mich zwingen, meine Hände nicht nach ihm auszustrecken. Die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, zog mich unwiderstehlich an. Ich wollte mit aller Macht an ihn glauben, auch wenn mein vorheriges Vertrauen in ihn derart erschüttert worden war. Es war wie ein Schmerz tief in meinem Inneren.
    „Wirst du meiner Freundin wehtun?“, fragte ich ihn sanft.
    Mit großer Anstrengung löste er schließlich seinen Blick von mir und sah die Blondine an, die neben mir zitterte. „Schon jemanden geküsst?“
    „Nein“, antwortete ich für Carly und schaute sie an.
    „Nein“, bestätigte sie. „Keine Küsse. Stephen hat mich gewarnt, dass es den Hunger nur noch verstärken würde.“
    „Er sollte es wissen“, presste ich wütend hervor.
    „Heute schon zwei getroffen, die meinen Dolch zu spüren bekommen haben. Außer Kontrolle.“ Bishop sah Carly noch einmal durchdringend an. „Keine Küsse, oder es wird dir leidtun.“
    Sie salutierte scherzhaft. „Ja, Sir.“
    Ich zuckte bei ihrem unbeschwerten Sarkasmus zusammen. Dann konnte ich mich gerade noch selbst davon abhalten, Bishops Hand zu nehmen. Er hatte mich nicht darum gebeten. Das war unsere Absprache. Wenn er meine Berührung brauchte, würde er fragen. Ich sah ihn an. Bitte mich, dich zu berühren .
    Er schaute mir tief in die Augen und zog die Brauen zusammen, doch er schwieg.
    Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Hast du alles im Griff?“
    Er schien um einen klaren Verstand und um Worte zu ringen. „Wir tun unser Bestes. Aus irgendeinem Grund kommen die mit dem stärksten Hunger nur nachts heraus. Es wird besser, wenn ich die Quelle finde.“ Er sah hinüber zum Club. „Hast du sie schon getroffen?“
    Die

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