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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Schrank an:
    Wir hocken in einer verlassenen Kirche in der Wellesley. Du kannst sie nicht übersehen. Scheint so, als würde sie niemand betreten, der bei Verstand ist. Apropos Verstand: Dein Freund braucht deine besondere Berührung. Vielleicht schaust du mal vorbei, bevor er komplett durchdreht.
    Bishop. Mein Herz zog sich bei der Nachricht, dass es ihm nicht gut ging, zusammen. Schon am Dienstag konnte ich den Wahnsinn in seinem Blick erkennen, und seitdem waren zwei Tage vergangen. Es konnte nur noch schlimmer geworden sein. Die Nachricht war nicht unterschrieben, dennoch wusste ich, von wem sie stammte. Irgendwie hatte Kraven es geschafft, meinen Spind zu finden und mir eine handschriftliche Nachricht zu hinterlassen. Ich schätze, der Dämon hatte keine Ahnung davon, wie man eine SMS schickte. Abgesehen davon, dass mein Handy in letzter Zeit eh nicht funktionierte.
    „Ich weiß nicht, was mit meinem blöden Handy los ist“, sagte ich vor dem Unterricht zu Carly und starrte genervt auf das schwarze Display. Ich hatte den Akku wieder aufgeladen, aber trotzdem blieb es nur für eine halbe Minute an. Dabei war es ein brandneues Teil, gerade mal drei Monate alt.
    „Bei meinem ist es das Gleiche“, erwiderte sie. „Stephen hat mir letztens, während ich im Club auf dich gewartet habe, erzählt, dass es bei uns allen so ist.“
    Überrascht schaute ich sie an. „Was?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Offensichtlich kann Technik uns nicht leiden. Von uns geht jetzt anscheinend irgendeine übernatürliche Schwingung aus, die das Signal oder so stört. Ich habe keine Ahnung von diesem Kram, aber das nervt total.“
    Ich wurde blass. „Das würde es erklären.“ Das hier hatte also nichts mit der Batterie zu tun, sondern es war so eine Gray-Sache. Eine weitere Erinnerung daran, was ich nun war und wie es sein würde, wenn Bishop meine Seele nicht retten könnte. Dennoch gefiel mir der Gedanke nicht, zu diesem Dämon in die Kirche zu fahren. Der missbilligende Tonfall der Nachricht hatte einen üblen Beigeschmack. Wenn Bishop selbst mich darum gebeten hätte, wäre es etwas anderes gewesen. Ich würde später entscheiden, was ich wegen ihm unternehmen würde, auch wenn es mir schwerfiel, ihn aus meinem Kopf zu verbannen, damit ich mich auf den Unterricht konzentrieren konnte.
    „Heute Abend wieder im Crave“, sagte Carly, als sie ihren Schrank schloss. „Du bist dabei, oder?“
    Ich zögerte und steckte Kravens Nachricht in meine Hosentasche. „Ich weiß nicht.“
    „Ach komm schon. Wir werden Spaß haben. Wir können nach meinem Date mit Paul abhängen.“
    Ich blickte sie erstaunt an. „Paul? Der Paul, der schon seit zwei Jahren in dich verknallt ist? Der Paul?“
    Sie grinste. „Aber es ist offiziell kein romantisches Date oder dergleichen. Mir ist klar, dass es keine besonders gute Idee ist, solange ich meinen Hunger nicht richtig kontrollieren kann. Ich hoffe, meine momentane Chicken-Wings-Sucht ist okay für ihn und er findet es nicht zu eklig. Doch wir werden zusammen rumhängen und uns besser kennenlernen. Keine große Sache.“
    „Das ist fantastisch. Aber … sei vorsichtig, okay?“ Ich sahdas Ganze optimistisch. Wenn ihr das neue Selbstbewusstsein half, über Colin hinwegzukommen, war es eine gute Sache. Ich war schon immer der Meinung, dass sie und Paul perfekt zueinanderpassen würden, auch wenn Küssen verboten war, bis ich eine Lösung gefunden hatte, wie ich unsere Seelen zurückbekam und wir wieder ein normales Leben führen konnten. Auch nach meinem Gespräch mit Natalie hatte sich meine Meinung darüber nicht geändert.
    Die Klingel zum Unterricht ertönte, und Carly presste ihren Ordner an die Brust. „Bis später!“
    „Ja, bis später.“ Ich schaute ihr nach, als sie den Gang entlangeilte. Ich wünschte wirklich, dass ich alles so einfach akzeptieren könnte wie sie. Es war so, als hätte der Verlust ihrer Seele sie kein bisschen beunruhigt. Ich ging zum Englischunterricht und versuchte mich darauf zu konzentrieren, was Mr Saunders über Macbeth sagte. Dabei probierte ich Colin zu ignorieren, der ständig in meine Richtung starrte. Ich hoffte inständig, dass er sich bald für ein anderes Mädchen interessieren würde – sehr bald.
    Der Tag schleppte sich dahin, und als ich von der Schule auf dem Heimweg war, holte ich Kravens Nachricht aus der Tasche und las sie noch einmal. Ich wollte selbstbewusst und stark sein, aber nur zu lesen, wie schlecht Bishops Zustand war, versetzte

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