Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
den Blick keine Sekunde von mir ab. Obwohl er durcheinander und erschüttert war, fühlte ich immer noch seine wachsende Leidenschaft. Ich erinnerte mich an meinen Kuss mit Stephen – es war trotz seiner Folgen nicht unangenehm gewesen, sondern leidenschaftlich und aufregend. Ich hätte ihn weitergeküsst, wenn er nicht aufgehört hätte. Und der Kuss mit Bishop war um so vieles besser gewesen. Noch immer wollte ich ihn wieder küssen, und ich bin mir sicher, er hätte mich gelassen, falls niemand hier gewesen wäre.
    „Warum küsst du überhaupt eine Gray?“, fragte ihn Roth, der deutlich perplex und angewidert von dem Gedanken war. „Irgendein Experiment?“
    „Das bezweifle ich“, mischte sich Connor ein. „Bishop wirkt nicht unbedingt wie ein Wissenschaftler.“
    „Bishop …“ Zach machte besorgt dreinblickend einen Schritt auf ihn zu. „Wie fühlst du dich?“
    „Engel haben keine Seelen“, sagte Bishop wieder.
    „Gefallene Engel schon.“ Connor lehnte ein paar Schritte von ihm entfernt an der Wand und beobachtete ihn aufmerksam. Bishop blinzelte ihn an. „Ja, das ist ein Anker, der sie in der Welt der Menschen festhält. Eine Bestrafung, sodass sie keine Hoffnung auf eine Rückkehr haben. Sie sind für immer vertrieben.“
    „Aber ich bin nur vorübergehend hier – für die Mission“, bemerkte Bishop. „Ich steige wieder in den Himmel auf.“
    Connor antwortete nicht darauf, aber sein Gesichtsausdruck blieb finster. Er wirkte jetzt anders als der sarkastische Typ, mit dem wir zur Kirche zurückgegangen waren. Ich hätte beinahe etwas zu Bishops Verteidigung hervorgebracht, allerdings biss ich mir lieber auf die Zunge und verharrte zitternd im Schatten. Ich zweifelte nicht am Wahrheitsgehalt seiner Worte. Eine Seele! Bishop hatte eine Seele. Und ich hatte ihn geküsst, weil ich vom ersten Augenblick an diesen Hunger auf ihn gespürt hatte. Das konnte nicht real sein.
    „Wusstest du es schon?“, fragte ich Connor kaum hörbar. Er sah mich an. „Ja.“
    „Woher?“
    „Das ist der Grund, warum ich hierher geschickt wurde.“ Er drehte sich um und musterte Bishop. „Etwas ist vollkommen falsch gelaufen, als du aufgebrochen bist. Jemand hat es versaut. Sie haben dich fallen lassen. Wirklich.“
    Bishop starrte ihn an, und eine tiefe Falte erschien auf seiner Stirn. „Wie konnte das geschehen?“
    Connor sah angespannt aus. „Es gibt einige, die wollen, dass du scheiterst – dass diese Mission scheitert. Der Torwächter, der dich heruntergeschickt hat, war eine der alten Wachen – der sehr alten Wachen. Ein Fanatiker, der glaubte, der einzige Weg, diese neue Plage der menschlichen Welt auszurotten, sei es, die Stadt im Sodom-und-Gomorrha-Stil zu vernichten. Doch dafür musstest du scheitern.“ Er verlagerte sein Gewicht und fuhr dann fort: „Als ich hier ankam, erwartete ich, dass dein Zustand kritisch sein würde, aber das war er nicht. Also dachte ich, dass sie sich eventuell geirrt hatten, und sagte nichts. Eine Seele zerstört den Verstand eines Engels normalerweise im großen Stil.“
    Bishop starrte Connor entsetzt an, sowie er zu begreifen begann.
    Zach wirkte ernst. „Der Rest von uns war geschützt, aber wenn uns niemand gefunden hätte, wären wir orientierungslos durch die Straßen gelaufen und hätten keine Ahnung gehabt, wer wir waren.“
    „So ist es“, stimmte Kraven zu. „Wenn du uns nicht gefunden hättest, Gray-Mädchen, wären wir für immer durch die Stadt geirrt.“
    „Sie ist eine verdammte Gray“, fuhr Roth ihn an. „Reicht dir das als Beweis? Sie muss sterben.“
    „Lass sie in Ruhe“, stieß Bishop knurrend hervor. „Sie wusste nicht, dass so etwas passieren würde.“
    „Sie hat uns gefunden, und das gibt ihr eine Freikarte“, erwiderte Kraven. „Diesmal zumindest.“
    Roth zog sich in den Schatten zurück. Ich war überrascht, dass sie in dieser Situation nicht alle auf mich losgingen. Ich hatte gerade bewiesen, dass ich genauso furchtbar war, wie sie alle vermutet hatten. Ich wollte zu Bishop hinübergehen, ihn berühren, doch mir war bewusst, dass es das Falscheste gewesen wäre, was ich hätte machen können. „Dieser … Torwächter, der ihm das angetan hat, wo ist der jetzt?“
    „Bestraft worden. Ich hoffe, er erkennt die Ironie, wenn er für sein Verbrechen aus dem Himmel geworfen wird.“ Connor blickte die Gruppe an. „Wir konnten nicht wissen, wie schlimm Bishop davon betroffen war. Die Barriere macht es nahezu unmöglich, die

Weitere Kostenlose Bücher