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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Lippen auf meinen spürte, war ich endgültig zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig.
    Meine Hände glitten an seinem T-Shirt entlang hinauf zu seinen Schultern. „Na, das ist ja ein Zufall“, flüsterte ich. „Mir geht es nämlich ganz genauso.“
    Er küsste mich wieder, zuerst nur sanft, doch dann wurde es intensiver und leidenschaftlicher. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich gesagt, dass mein Kuss mit Stephen der beste war, den ich jemals bekommen hatte, auch wenn er böse geendet hatte. Aber das hier war bei Weitem besser. Kein Wunder, dass ich mich nie heftig in einen Jungen aus der Schule verliebt hatte. Ich hatte darauf gewartet, dass mir der Himmel einen Jungen schickte. Ich zog ihn noch näher an mich heran und dann zur Seite, sodass er jetzt an der Mauer lehnte. Während ich ihn küsste, musste ich auf den Zehenspitzen stehen, und meine Finger fuhren durch sein Haar.
    „Du schmeckst so gut“, murmelte ich dicht an seinem Mund.
    Das tat er. Er schmeckte gut – himmlisch. Köstlich. Mein Hunger schäumte förmlich über und stieg weiter an, doch je länger wir uns küssten, desto schwächer wurde er. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas so Befriedigendes erlebt, etwas, das so gut und reizvoll war. Ich wollte nie wieder aufhören, ihn zu küssen. Es gab keine Sorgen und keine Probleme mehr – nur noch ihn. Ich wollte jedes köstliche Bisschen seines Kusses auskosten, bis nichts mehr übrig war …
    Plötzlich spürte ich einen schmerzvollen Griff an meinem Arm. Ich ließ Bishop mit einem kurzen Aufschrei los und sah in Kravens Gesicht. Roth stand neben ihm. Ich hätte sie beide umbringen können.
    „Was?“, schrie ich sie an.
    Ich erwartete irgendeine neunmalkluge Antwort, aber beide Dämonen starrten mich einfach nur schockiert an, dann schauten sie zu Bishop hinüber. Mein Blick wanderte zu ihm.
    Bishop sank an der Mauer hinunter zu Boden. Seine Augen glänzten, seine Haut war bleich, und dunkle Linien verliefen um seinen Mund herum. Durch meinen vernebelten Verstand hindurch versuchte ich zu begreifen, was davor passiert war, aber es ergab keinen Sinn. Er sah genauso aus wie Paul, nachdem Carly ihn geküsst hatte. Sie hatte einen Teil seiner Seele ausgesaugt, und obwohl das eigentlich unmöglich sein sollte, hatte ich eben genau das Gleiche mit Bishop getan.

19. KAPITEL
    E ngel haben keine Seelen.
Aber es war mir egal, dass es verrückt erschien. Ich wollte mehr. Ich wollte meine Ruhe haben, damit ich Bishop wieder küssen konnte. Es gab nichts anderes für mich.
    Bevor ich mich ihm nähern konnte, packte Kraven meine Arme und schaute mir in die Augen. „Oh verdammt, Gray-Mädchen“, sagte er bitter. „Du konntest deine Lippen einfach nicht länger von ihm lassen, oder?“
    „Lass mich los.“ Es war, als würde ich mich aus meilenweiter Entfernung hören. Ich musste wieder zu Bishop. Ich wollte ihn wieder küssen. Und ich wollte mehr – viel mehr. Ich versuchte, mich aus Kravens Umklammerung freizukämpfen.
    „Es tut mir leid“, erwiderte der Dämon.
    „Was?“
    Er schlug mich so hart, dass es in meinen Ohren klingelte. Ich wimmerte und hielt eine Hand an meine brennende Wange. Die Realität schlug ein wie ein Blitz. Der Nebel um mich herum verschwand, und das Grauen dessen, was ich getan hatte, wurde kristallklar.
    „Gut, du bist wieder zurück“, meinte Kraven und nickte. „Ich hätte dich nur ungern k. o. geschlagen – oder habe ich das? Das werden wir wohl nie erfahren.“
    Ich starrte ihn an. „Was ist passiert?“
    „Was passiert ist?“, wiederholte Kraven, und sein spöttischer Unterton kehrte zurück. „Findest du nicht, dass es jetzt schmerzhaft deutlich ist, Süße?“
    Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie sich die Engel näherten und die Situation erfassten. Zach sah schockiert aus, aber Connor einfach nur kalt. Roth starrte mich nur an, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Ich schüttelte den Kopf. „Aber er ist ein Engel.“
    Mein Blick wanderte zu Bishop, der sich langsam erholte. Die Linien um seinen Mund waren verschwunden, und er hatte wieder Farbe im Gesicht. Zitternd stand er auf und lehnte sich an die Mauer. Er berührte seinen Mund und schaute mich geschockt und verwirrt an – ein Spiegelbild von mir.
    „Tut mir leid, dass ich euer romantisches Intermezzo unterbrechen muss“, sagte Kraven. „Doch wir können spüren, wenn in der Nähe eine Attacke stattfindet.“
    Mir war kotzübel.
    „Aber ich habe keine Seele“, sagte Bishop. Er wandte

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