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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Situation hier unten zu kontrollieren. Also haben sie mich geschickt, um zu helfen.“
    Ich schaute ihn an. „Aber wenn er die anderen nicht finden konnte, hätte er dich auch nicht aufgespürt.“
    Er nickte ernst. „Ich hatte keine Ahnung, dass er die Lichtsäulen nicht sehen konnte. Mir war nur klar, dass er geistig hinüber war. Hinterher ist man immer schlauer, oder? Doch jetzt bin ich hier, um das Ding zu gewinnen. Fünf sind besser als vier, meine ich. Die Mission steht. Das ist nur einkleiner Rückschlag.“
    Ich sah mich um, als würden dort draußen in der Nacht die Antworten liegen. Das einzige Licht da draußen kam vom Vollmond und einer Laterne an der Straße. Ein Paar Autoscheinwerfer glitt vorbei. Ich suchte den Himmel ab, aber er war dunkel. Keine Lichtsäulen mehr – nur Sterne.
    „Sodom-und-Gomorrha-Stil“, murmelte ich. „Genau wie in meiner Vision.“
    „Was?“, fragte Connor.
    „Ich … hatte eine Vision, in der die Stadt zerstört wurde. Alle waren fort. Es war irgendwie … monumental.“
    Er runzelte die Stirn. „Hast du öfters verwirrende Visionen über die Zukunft?“
    Ich räusperte mich. „Normalerweise nicht. Doch ist das möglich? Wenn die alten Wächter das tun wollen, werden sie das durchziehen? Falls die Mission scheitert?“
    „Die Mission wird nicht scheitern“, entgegnete Kraven. „Also ist die Frage irrelevant. Streich das aus deinem Kopf, Süße. Wir haben das hier im Griff.“
    Irgendwie half sein selbstsicheres Auftreten nicht. Ich fröstelte, was mich überraschte, denn ich glaubte, vollkommen betäubt zu sein. Bishop fuhr mit der Hand durch sein Haar und sah plötzlich sehr müde aus. Er war geschwächt von dem, was ich ihm angetan hatte. „Ich kann nicht wieder zurückgehen.“
    „Sag das nicht.“ Ich bewegte mich auf ihn zu, hielt mich jedoch davon ab, ihm zu nahe zu kommen. Sogar aus einigen Metern Entfernung machte mich sein Geruch benommen und entfachte wieder meinen Hunger. Ich wollte ihn um jeden Preis küssen, und es fühlte sich wie ein Entzug an, wenn ich Abstand hielt. Es beeinträchtigte mich jetzt sogar noch mehr als vorher. Ich grub die Fingernägel in meine Handflächen, und der Schmerz half mir, meinen Kopf klar zu bekommen.
    „Warum? Es stimmt doch. Ich bin zwar die meiste Zeit demWahnsinn verfallen, trotzdem bin ich nicht dumm.“ Bishops Blick wanderte zu mir, und sein Gesicht sah so aus, als spürte auch er dieses Bedürfnis, mich ganz nah an sich zu ziehen. Dann schaute er von mir zu Connor hinüber. „Es hieß, dass ich schnell wieder hinaufgeholt würde, nachdem ich mich um die Quelle gekümmert habe. Ich wurde durch den Schutzwall geschickt, damit ich dort hindurch auch wieder zurückkäme. Das wird nun nicht mehr passieren. Und mit dieser Seele in meinem Inneren kann ich vielleicht gar nicht zurückkehren. Jedenfalls nicht, wenn sie das nicht rückgängig machen können.“
    „Ich werde tun, was ich kann, sobald ich wieder dort oben bin“, erwiderte Connor.
    „Hast du jemals davon gehört, dass ein gefallener Engel in den Himmel zurückgekommen wäre?“
    Connor sagte einen Augenblick nichts. „Nein.“ „Genau das meine ich.“
    Das brach mir das Herz. Es klang, als hätte er schon akzeptiert, dass dies das Ende war. In den Himmel heimzugehen und von dem Wahnsinn befreit zu werden, der ihn quälte, war alles, was er sich wünschte, seit er hier gelandet war – sein Antrieb. Wenn er nicht zurückgehen konnte, war er wie der Obdachlose, den ich getroffen hatte. Mir fiel auf, dass ich noch nicht einmal den Namen des Mannes kannte. Ich hatte nicht gefragt.
    „Ich habe jemanden getroffen“, sagte ich, um die Stille zu unterbrechen. „Einen Obdachlosen, der vor dem Crave rumhängt. Er stand irgendwie neben sich und redete wirres Zeug. Als ich ihn berührte, spürte ich eine elektrische Energie – ähnlich wie die, wenn ich Bishop anfasse. Er ist auch ein Engel.“ Ein gefallener Engel.
    „Keine Überraschung“, meinte Kraven. „Es gibt eine Menge gefallener Engel in der Welt der Menschen. Der Himmel hat eine wesentlich höhere Durchfallquote als die Hölle. Wenn ein Dämon in der menschlichen Welt bleibt, ist es eher eine Belohnungals eine Strafe. Es sei denn, er wurde offiziell ins Exil geschickt.“
    Bishop starrte mich an, und ich nahm den Schmerz in seinem Blick wahr, während er in Gedanken wieder mit den Fingern über seinen Mund strich. Dann sah er zu Kraven hinüber. „Hast du das gewusst?“
    „Welchen Teil

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