Dark Lights
Scheiße, dass hier kein Fenster ist! Die Luft war außerdem sehr stickig und es stank nach altem Blut. Bäh!!!Plötzlich war ein knarrendes Geräusch zu hören. ENDLICH!!! Ohne auf die Schmerzen zu achten, krabbelte ich zum Gitter. Mit einer Hand war das leider nicht so einfach. Aber ich wusste, dass meine Beine mich nicht tragen könnten. Also... War das mein Schatz? Gerade als ich Darren? fragen wollte, kam eine Gestalt zum Vorschein, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte. Calydona? Meine Stimme klang heiser und rau. Na ja, mein Hals war ja auch schon fast ausgetrocknet.Was wollte sie hier? Mir irgendwelche Schimpfwörter an den Kopf werfen? Phh! Dann konnte sie gleich wieder gehen. Ihre Schönheit machte mich aus irgendeinem Grund gerade total rasend eifersüchtig. Die lilanen Haare waren nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden. Verdammt! Die schwarze Lederhose und der enge, pinke Pullover standen ihr unausgesprochen gut. Ich wollte auch etwas Langes anziehen, damit meine Gänsehaut endlich mal verschwand.In ihrer linken Hand trug sie eine große, weiße Tüte. Was da wohl drin war? Hallo, Marleen. Zu meiner großen Überraschung war ihre Stimme nur besorgt und kein bisschen fies. Ein Wunder! Ich habe einige Sachen für dich mitgebracht. JUHUUU!!! Meine Rettung! Sie holte eine lange, dunkelblaue Jeans mit einem roten Wollpullover dazu heraus und reichte sie mir. Erleichtert stand ich auf, nahm die Sachen und zog sie mit Calydonas Hilfe an. Denn mit dem gebrochenem Arm ging das nicht so gut. Vielen Dank. Ach, keine Ursache. Ähm... Darren meinte auch, dass du sicherlich einen Bärenhunger hast? Mein Herz fing an zu rasen, als sie einen kleinen, rot-gelben Karton hervorholte. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Essen. hauchte ich atemlos und riss ihr, ohne nachzudenken, den Karton aus der Hand.Überrascht glitten ihre feinen Augenbrauen nach oben. Du scheinst ja fast verhungert zu sein. Wenn du wüsstest... murmelte ich finster, setzte mich auf den Boden und griff als erstes nach den Pommes und dem Hamburger, in dem nur Rindfleisch und Eisbergsalat waren. Na ja, egal. Nebenbei trank ich von der Flasche mit Apfelsaft. Danach kam der Teller mit Reis und Erbsen und der warme Döner. Und zum Nachtisch der Schokoladenpudding, die Butterkekse, die Packung Chips.Dies alles hatte ich innerhalb fünfzehn Minuten fertiggegessen. Boah! Mein Magen fühlte sich an, als ob er jeden Moment platzen würde! Aber hauptsache ich war nun satt. Calydona, ich bin dir echt was schuldig. Lächelnd strich ich mir über den Bauch. Sie winkte mit der Hand ab. Nein, bist du nicht. Darren hat mich beauftragt, hierher zu kommen. Ach, freiwillig hätte sie dies nicht getan?! Blöde Kuh! Jetzt war ich wieder sauer auf sie. Ja, er ist auch der einzige, der mir helfen will. Traurig senkte ich den Blick. Mein Vater würde wahrscheinlich gar nichts tun, wenn er hiervon erfahren würde. Warum sollte er denn auch sein Leben für mich riskieren? Und Tanya... na ja, sie kann eh nichts machen. Wie denn auch?Caldydona knieete sich zu mir runter. Marleen, wir wollen dir alle helfen. Wirklich. Ich weiß, dass du mir nicht vertraust. Ach ne! Etwas verlegen räusperte ich mich. Weißt du, ich mein ganzes Leben dazu ausgebildet worden, auf andere aufzupassen und Feine zu töten. Für Gefühle hatte ich nur selten Zeit. Und... manchmal vergesse ich einfach, wer ich wirklich bin. Als kleines Kind durfte ich nicht mit meinen Freundinnen spielen gehen oder das tun, was für ein Mädchen eben so üblich ist. Man hat mich immer nur herumkommandiert und mir Befehle gegeben. Wow, so einfühlsam hatte ich sie ja noch nie erlebt. Erstaunt sah ich in ihr wunderschönes, makelloses Gesicht. Ihr Blick war zwar auf den boden gerichtet, doch es sah trotzdem aus, als ob sie weit in die Ferne schauen würde. Oh. Das tut mir leid. Man kann es nicht mehr ändern. Ich lasse oft nur meinen Verstand über meinen Körper herrschen. Die Gefühle und Erinnerungen an die Vergangenheit verdränge eigentlich ich immer, weil ich ganz genau weiß, dass ich sonst daran zerbrechen würde. So, wie Darren. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Aber Darren geht es doch gut. Er- Eben nicht, Marleen! rief sie aufgebracht. Was hatte sie denn auf einmal? Was glaubst du, weshalb sein Körper um Mitternacht die Kontrolle verliert und das Monster rauslässt?! Weil er nicht ertragen kann, was er damals getan hat. Er ist bereits daran zerbrochen. Aber... oh man! Stimmte das, was sie
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