Dark Lights
ähm... aber werde bitte nicht sauer, ja? Warum sollte ich? Verblüfft starrte ich sie an. Na ja... hast du schon mal daran gedacht, ein Vampir zu werden? Sie hob die Hände. Ich möchte es bloß wissen. Du musst es mir aber natürlich nicht sagen. Meine Mundwinkel zuckten. Na schön. Aber du darfst es nicht weitererzählen, ja? Ich schwöre es. Gut! Seit ich mit Darren zusammen bin, komme ich mir neben ihm immer so... ich weiß nicht, schwach oder so, vor. Dieses Gefühl schmerzt. Wenn ich daran denke, dass er anders ist, dass er nicht dasselbe Wesen, wie ich, ist... es ist nicht so, dass ich Angst vor ihm hätte, auf keinen Fall! Aber- Ja, ich weiß schon, was du meinst. sagte Calydona und strich mir lächelnd mit der rechten Hand über den Rücken. Das tat echt gut. Danke. Endlich mal jemand, der mich versteht und nicht gleich stinksauer wird! Kann es sein, dass du eine ganz bestimmte Person damit meinst? fragte sie belustigt. Ich dagegen blieb ernst. Ja. Als ich Darren davon erzählt habe, ist er total ausgerastet. Erst dachte ich, dass er bloß die Ewigkeit nicht mit mir verbringen möchte, was natürlich völlig absurd ist. Er liebt mich wirklich über alles. Das weiß ich. Also, was ist denn so schlimm daran, wenn ich auch ein Vampir werde? Ich verstehe ihn einfach nicht!Calydona biss die Lippen aufeinander. In mir stieg eine Vorahnung auf. Er hat dir erzählt, warum ich nicht so wie er werden soll, richtig?Schnell wand sie den Blick ab. He, sag es mir, bitte. flehte ich sie an. Calydona! Komm schon!Sie rang kurz mit sich selbst und hob dann warnend den linken Zeigefinger. Also gut. Doch du wirst ihn nicht darauf ansprechen, verstanden? Er hat es mir nämlich im Vertrauen erzählt. Ja, ja, schon gut! Geht klar. Also? Mein Blick wurde brennend. Nun... eigentlich hat Darren nichts dagegen, dich zu verwandeln. Ach nein? Warum stellt er sich dann so an? wollte ich wissen und kniff misstrauisch die Augen zusammen. Er... er hat Angst. Vor John. Auch wenn er es vor dir nicht zugibt. Meine Augen sind besser, als deine. Ich sehe Hass und Angst in ihnen. Ob du es glaubst oder nicht, aber seine Angst ist größer, als der Hass. Er denkt, sein Vater will nicht, dass er jemals glücklich wird. Ihre Stimme wurde leiser. Und da hat er nicht so ganz unrecht. John möchte, dass Darren für immer bei ihm bleibt und nicht sein eigenes Leben führt.
Mir fiel die Kinnlade hinunter. Also hat Darren bloß Angst, dass John mir etwas antun könnte? Wieso war ich nicht früher darauf gekommen? Ich Dummkopf!!! So ist es. meinte Calydona und atmete tief durch. Oh. Ich bin so dumm! Verzweifelt verdeckte ich das Gesicht mit der gesunden Hand. Er nimmt es dir nicht übel. Wirklich nicht. Immerhin wusstest du das nicht. Trotzdem. murmelte ich.Wir redeten noch ein bisschen, als sie plötzlich meinte, schnell nach zu oben gehen zu müssen. Ich nahm an, dass John und die anderen wieder da waren. Wo war eigentlich meine Mom? Also eines stand jedenfalls fest: Hier beim Rat war sie nicht. Und bestimmt hatte man ihr nicht gesagt, dass ich hier gefangen gehalten wurde, oder? Sonst hätte sie mich doch schon längst hier rausgeholt. Das letzte mal hatte ich meine Mom letztes Jahr gesehen, als ich ihr die Tür vor der Nase zugeknallt hatte. Schuldgefühle kamen hoch. Och nö! Als hätte ich nicht schon genug Probleme! Ich hatte damals einen Fehler gemacht. Das musste ich zugeben. Schließlich hatte sie mich nicht absichtlich verlassen. John hatte sie gezwungen! Dieses miese...! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mir mal neue Schimpfwörter ausdenken musste. Schimpfwörter, die so schlimm waren, dass selbst John sie beleidigend finden muss! Ha! Das wäre toll! Aber natürlich würde ich mich niemals trauen, ihn so sehr zu beleidigen.Ob Darren sich mehr vor ihm fürchtete, als ich? Wer weiß? Warum hatte er mir das bloß nicht erzählt? So ganz langsam ließ mein Vertrauen wirklich nach. Wir mussten unbedingt miteinander reden. Und ich würde ihn dann dazu zwingen, keine Geheimnisse mehr vor mir zu haben! Mit Lügen konnte unsere Beziehung einfach nicht funktionieren. Unmöglich! Ungewisse Zeit lang starrte ich auf einen Punkt hinter dem Gitter, auf den Boden. Bis plötzlich jemand meinen Namen sagte. Marleen? Als ich die Gestalt erkannte, die gerade die Tür geöffnet hatte und nun direkt vor mir stand, schrie ich kurz erschrocken auf und wich nach hinten in die Ecke. Hau ab! Komm mir ja nicht zu nahe, John! Diese Drohung war lahm, ich
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