Dark Lord
mit dieser Frau auf sich hat«, sagte Logan. »Aber mit meinem Geruchssinn stimmt alles und ich habe den Geruch von Sandelholz und Bergamotte sofort wahrgenommen, als die Tür aufging. Ich irre mich mit Sicherheit nicht.«
George blickte zurück zu dem alten Haus, das im Zwielicht der Nacht gespenstisch aussah. Plötzlich hatte er eine Idee.
»Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ihm hier vor dem Haus aufzulauern. Bestimmt verlässt er Nacht für Nacht das Haus und, wenn er zurückkommt, töten wir ihn«, sagte George. »Gegen eine Übermacht wie uns kommt er nicht an. Auch nicht, wenn er noch so stark ist.«
»Denkst du, der Dark Lord würde uns nicht bemerken? Du hast keine Ahnung von den ausgeprägten Sinnen der Vampire. Er wüsste bereits in der Sandford Avenue, dass wir ihm hier auflauern.«
George blickte verblüfft auf seinen Kollegen.
»Es kommt aber vor, dass Vampire getötet werden. Also muss es auch Mittel und Wege geben, diesen Bastard von Vampir zu stellen und aus dem Weg zu räumen«, stöhnte er verzweifelt.
»Vielleicht sollten wir Enya um Hilfe bitten«, räumte Logan ein. »John schwärmt von ihren genialen Fähigkeiten. Das Problem ist, dass uns der Dark Lord ausmachen kann, lange bevor wir Sichtkontakt haben. Wenn Enya diesen Faktor ausschalten kann, sehe ich keine Schwierigkeiten mehr darin, diesen Vampir zu fassen.«
Kapitel 34
»E iner von den beiden war ein Vampir«, stellte sie in Gedanken fest. Sie wusste mit Bestimmtheit, dass die beiden nicht ehrlich zu ihr waren. Und es waren keine Freunde von Kyle. Soviel war auch klar. Sie ging zurück in den Salon und setzte sich wieder zu Leah, die ihr neugierig entgegenblickte.
»Was wollten Mr. Taylor und Mr. Hamilton von dir?«
»Taylor, Hamilton?«
»Ja, George Taylor und Logan Hamilton.«
»Ich weiß es nicht«, sagte Shannon, »aber ich glaube, sie wollten hier einbrechen.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Leah, »die beiden sind Polizisten.«
»Polizisten?«
»Ja, und sie sind Freunde von den MacLains.«
»Und sie wissen, wo der Dark Lord wohnt«, stellte Shannon laut fest.
Leah nickte.
»Für mich sieht das so aus, als suchten sie nach einem Weg, die Schlinge um Kyles Hals zuzuziehen.«
Besorgt zog sie die Jalousien ein wenig nach oben und blickte hinaus in die Dunkelheit. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die nähere Umgebung des alten Hauses.
»Wir sollten Shadow Fields verlassen, zumindest für eine Weile. Kyle ist klug und schnell. Aber so viele gegen einen? Irgendwann kommt der Tag, da wird er verlieren.«
Leah stellte sich neben Shannon und blickte verwirrt nach draußen.
Sie schloss ihre Augen und öffnete sie dann wieder.
»Das gibt es doch gar nicht«, flüsterte sie. »Ich kann sehen. Ich kann in der Dunkelheit sehen.«
Shannon sah sie verwirrt an. »Ich habe dir gesagt, in dir vereinen sich die Kräfte von zwei sehr starken Persönlichkeiten, von einer Hexe und einem Vampir.«
»Aber …«, sagte Leah und griff sich an den Kopf. »Mir wird gerade schlecht«, stotterte sie, »Mein Herzschlag wird schneller und ich habe wieder das Gefühl nicht mehr klar denken zu können.«
Shannon führte Leah zum Sofa und ging dann zurück zum Fenster und murmelte eine magische Formel.
»Du brauchst mich nicht vor der rothaarigen Hexe zu schützen«, sagte Leah, »sie ist nicht hier. Was gerade mit mir geschieht, ist etwas anderes. Es kommt aus mir selbst.«
»Warum weißt du, dass meine Schutzformel gegen Morgan gerichtet war?«, fragte Shannon erstaunt.
»Deine Gedanken. Sie waren plötzlich in meinem Kopf.«
»Seit wann kannst du … Gedanken lesen?«
Leah blickte zu Shannon auf und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
»Tut mir leid«, sagte sie, »deine Gedanken sind mir zugeflogen. Ich wollte das nicht.«
Shannon ging auf Leah zu und umarmte sie.
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte sie leise, »das sind die Gaben deines Vaters. Du kannst dich ihnen nicht entziehen.«
»Du meinst wirklich, ein Teil von mir ist vampirisch?«, fragte Leah entsetzt.
Shannon nickte lächelnd.
»Aber ich hatte noch nie das Verlangen Blut zu trinken«, schüttelte Leah den Kopf.
»Das wird auch nicht passieren«, beruhigte Shannon sie. »Dein Organismus ist menschlich. Du wirst weiterhin normale Lebensmittel essen. Aber wenn du wolltest, könntest du dich auch von Blut nähren.«
»Ich esse liebe Pizza«, sagte Leah und atmete erleichtert auf.
Das Warten macht mich
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