Dark Love 2
nachzudenken sprang ich abrupt auf die Beine und öffnete die Tür einen Spalt, weil mir Stimmen in die Ohren drangen. Die Vampire, die die Valerius-Familie gerade hinunter in den Kerker gebracht haben, gingen an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen, bevor sie die Treppen wieder nach oben stiegen und letztendlich verschwanden, sodass ich ohne Probleme auf den Flur treten konnte, um zu der Stahltür zu gelangen, die ich mit einem kurzen Blick nach hinten ganz langsam öffnete.
Mir war klar, dass ich auch an Leah und Peter vorbeigehen muss, aber das dürfte kein Problem darstellen. Es gab keinen Grund, weshalb sie nicht wollten, dass ich zu ihrem Sohn ginge. Immerhin bin ich seine Frau.
Lautlos schloss ich die Tür hinter mir und und rannte förmlich die steinerne Treppe hinunter, weil ich so schnell wie möglich zu ihm gelangen wollte. Kaum war ich jedoch unten angelangt, da fiel mein Blick auf das Loch im Boden in der ersten Zelle links neben mir. Es war breit genug, dass sicherlich drei Personen gleichzeitig nach unten springen konnte. Vorher war es da nicht gewesen. Das wäre mir sonst aufgefallen.
Anscheinend musste ich doch nicht zuerst zu Peter und Leah. Die anderen Vampire hatten Ares und seine Geschwister ganz bestimmt in einen noch tieferen Kerker gebracht, damit diese nicht so leicht davonkommen konnten.
Ich ergriff das Gitter und öffnete die Zellentür, um hineinzugehen und mir das Lh genauer anzusehen.
Es war schwarz und dunkel da unten, aber das störte mich nicht im Geringsten. Ich wollte da runter, um so schnell wie möglich zu
ihm
zu gelangen. Also setzte ich mich an den Rand, atmete einmal tief durch, schloss meine Augen und sprang.
Mein Herz raste zunächst, doch als ich nur einen kurzen Augenblick später fest Boden unter meinen Füßen zu spüren bekam, da verzog ich argwöhnisch mein Gesicht und versuchte das Gleichgewicht zu halten, was mir jedoch nicht gelang, sodass ich trotzdem auf meinen Hintern fiel und einen leichten Schmerz in meinen Beinen zu spüren bekam.
Ich stutzte einen Moment, während ich hochblickte und feststellen durfte, dass das Loch nur höchstens drei Meter tief war - mehr nicht.
Dann zögerte ich nicht lange und erhob mich, um mich umzusehen. Links von mir befand sich eine Wand aus reiner, festgeklopfter Erde, also blieb mir nichts anderes übrig, als den staubigen, dreckigen Gang entlangzugehen, der nicht einmal beleuchtet wurde.
Ich tappte sozusagen wortwörtlich im Dunkeln umher.
Irgendwann - nach einer gefühlten Ewigkeit entdeckte ich ein kleines Licht vor mir und beschleunigte daher mein Tempo, was ein fataler Fehler war, denn kaum war ich weitere sieben Schritte vorangeschritten, da schossen plötzlich jeweils links und rechts vier Flammen in die Höhe, die von schwarzen Gerüsten festgehalten wurden, die nun ihre langen, spitzen Schwerter hoben und mir somit den Weg versperrten.
Mit vor Schreck geweiteten Augen blieb ich stehen und traute mich nicht mehr weiterzugehen.
Befanden sich in diesen Gerüsten Personen drin oder waren sie verzaubert worden? Hätten sie mich wirklich erstochen, wäre ich nicht stehengeblieben?
Mein Blick glitt zu der Stahltür hinter den Gerüsten und als ich den Vorhang daneben entdeckte, der irgendetwas zu bedecken schien, da wurde mir klar, dass es nur einen Grund geben konnte, weshalb die Gerüste versuchten, niemanden hindurch zu lassen. Allerdings musste es doch eine Möglichkeit geben, sie dazu zu bringen, zur Seite zu treten. Die Vampire hatten es doch auch geschafft.
Ich schürzte meine Lippen und dachte scharf nach. Vielleicht gab es irgendeinen Satz, der gesagt werden musste oder vielleicht musste ich irgendwelche Bewegungen machen.
Ich wedelte ein paar mal mit meinen Armen umher, aber sie rührten sich nicht von der Stelle und als ich sie anzuschreien begann, da richtete das vorderste Gerüst sein Schwert plötzlich direkt auf mich. Die Klinge seines Schwertes berührte meinen Hals, was mich erstarren ließ.
Dieses Ding würde nicht zögern mich umbringen, wenn ich nicht still blieb. Allerdings fiel mir auch auf, dass sich in ihnen drin niemand befand, also waren sie tatsächlich verzaubert worden. Sie konnten mich aber hören und darauf reagieren.
Ähm... Ich kratzte mich an der Stirn. Ihr müsst mich bitte, bitte,
bitte
hindurchlassen. Ich will zu meinem Liebsten gelangen.
Ich hatte mir bereits gedacht, dass diese Methode nicht funktionieren würde, denn wieso sollten Statuen Mitgefühl zeigen? Sie
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