Dark Love 2
Gänsehaut bei der Vorstellung, ihn so sehr leiden zu sehen. I-Ist das wirklich dein Ernst?
Sehe ich etwa aus, als würde ich scherzen Makayla?
Ich verzog mein Gesicht und fasste mir dann an die Stirn. Heute war wirklich nicht mein Tag. Ähm... aber... d-du nimmst doch kein Blut als Nahrung zu dir, oder?
Er atmete tief ein, bevor er mir antwortete und kratzte sich danach mit dem linken Zeigefinger an seinem Hinterkopf. Oh, das... ich muss nur einmal im Monat eine gewisse Menge zu mir nehmen, aber das war es auch schon. Abgesehen von meinen Kräften bin ich ziemlich menschlich.
Was für Kräfte besitzt du denn? wollte ich wissen und kniff misstrauisch meine Augen zusammen, weil ich nichts Gutes erwartete - und ich hatte recht.
Ich bin nicht nur in der Lage, mein Alter jederzeit zu ändern, sondern auch mein Aussehen.
Wie meinst du das?
Na, wenn ich will, könnte ich jetzt wie dein Dad aussehen oder sogar wie du. behauptete er grinsend.
Ich hob ungläubig meine Augenbrauen. Ehrlich?
Ja. Es wunderte mich, dass er nun anfing an zu grinsen, doch der Grund ließ nicht lange auf sich warten. Es ist also gut möglich, dass du mir schon einmal über den Weg gelaufen bist, ohne mich zu erkennen, da ich anders aussah, aber das spielt jetzt keine Rolle, denn ich würde lieber jetzt wissen, warum du das so... gelassen aufnimmst.
Ich hätte beinahe hysterisch aufgelacht und ihm die Wahrheit gesagt, aber das hätte auch dazu führen können, dass er dann denkt, Ares wäre mit mir gar nicht so schlimm umgegangen wie angenommen. Guztavol, in den letzten vier Monaten habe ich so viel erleben müssen, dass mich kaum noch etwas überrascht. Und da du für meinen Dad arbeitest, hätte mir das schon von Anfang an klar sein müssen.
Es freut mich sehr, dass du nicht überreagierst und mich wieder schlägst, weil ich dir das all die Jahre lang verheimlichen musste. Er schüttelte langsam seinen Kopf und griff sich reflexartig an die rechte Wange. Ich würde wirklich nicht gerne sagen, dass es deine Schuld wäre, wenn ich sterbe und verbannt werde, aber im Grunde wäre es das schon.
Also hängt dein Leben nur von mir ab? fragte ich verblüfft und gleichzeitig entsetzt.
So sieht es leider aus. meinte er nickend.
Das war wirklich nicht zu fassen! Wie konnte mein Dad nur solche Bedinungen aufgestellt haben? So langsam drängte sich das Gefühl in mir auf, er wäre der Herzlose unter uns allen - und nicht Ares. Dieser hatte seine Gefühle in den letzten Monaten bloß zu unterdrücken versucht, doch für meinen Dad schienen Drogen gar nicht nötig zu sein. Er war von Grund auf böse.
Dann... werde ich eben mit ihm reden. Entschlossen wollte ich die Tür öffnen, doch Guztavol hinderte mich daran, indem er mit seiner Hand dagegen drückte.
Was willst du ihm denn sagen, hm? Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. Er sah jetzt wieder kalt aus. Dass wir keine Freunde mehr sind?
Genau.
Und wenn er sich nicht von dir überreden lässt? Was ist dann? Wirst du mich einfach sterben lassen, weil ich dir nichts mehr bedeute?
He, ich habe nie gesagt, dass du mir von nun an egal bist! verteidigte ich mich sofort und jetzt tat es mir leid, unsere Freundschaft beendet zu haben. Guztavol ist für mich wie der Bruder, den ich nie hatte. Er hat zwar sein Versprechen gebrochen und mich somit verraten, aber Streit war doch normal unter Geschwistern oder nicht? Die Wut brachte Leute dazu, Dinge zu sagen, die man eigentlich gar nicht so meint. Ich hätte ihm einfach nur sagen sollen, dass ich in nicht mehr sehen und nicht mehr mit ihm reden möchte, aber dafür war es jetzt zu spät. Mein bester Freund dachte schon viel zu weit. Ich könnte ihn doch niemals sterben lassen. Lieber würde ich mich selbst opfern.
Das hat sich für mich aber ganz anders angehört! Beleidigt verschränkte er seine Arme. Dann geh und such dir doch jemanden, der bereit ist, sich dein ständiges Gejammer anzuhören! Es hat mich jeden Tag aufs Neue tierisch genervt, wenn du selbst nach dem einen Jahr noch bei mir angekommen bist, um wegen deinem Dad zu trauern! Ich habe dich nie bemitleidet, Makayla. Für mich warst du bloß das kleine, erbärmliche Mädchen, das sich nie um die Probleme anderer gekümmert hat.
Ich traute meinen Ohren nicht. W-Was soll das denn bedeuten? Wenn es etwas gegeben hätte, worüber er mit mir reden wollte, dann würde ich heute noch immer ein offenes Ohr dafür haben. Wusste er das denn nicht?
Ich ließ die Türklinke los und legte
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