Dark Love
wie möglich zu bleiben. Er durfte die Wahrheit über meine Gedanken und Gefühle niemals erfahren.
Ich wünschte, Chaldene wäre hier bei mir. Emilios Mundwinkel zuckten nur für einen Augenblick nach unten, aber mir war nicht entgangen, wie traurig er dabei ausgesehen hatte.
Chaldene war doch die älteste Tochter der Valerius-Familie. Sie war, soweit ich wusste, vier Jahre jünger als Ares und von dem Mann, der ihre Familie bedrohte, aus der Stadt verbannt worden. Sie war die Einzige der Geschwister, die ich noch gar nicht kennengelernt hatte und aus irgendeinem Grund, den ich mir nicht erklären konnte, bedauerte ich dies zutiefst.
So, wie Emilio den letzten Satz ausgesprochen hatte, musste ihn etwas mit ihr verbinden. Liebte er sie? Wenn ja, warum war er dann nicht mit ihr fortgegangen? Was hatte ihn hier gehalten?
Wir sollten nicht darüber nachdenken. meinte Ares schnell und richtete seine Schultern auf. Makayla, Emilio ist hier, weil er dich unbedingt sprechen wollte.
Ach ja? fragte ich leise Worüber denn?
Er warf Ares einen dankenden Blick zu, ehe er seine Hände ineinander faltete und auf den Schoß legte. Sein Gesichtsausdruck änderte sich unglaublich schnell von betrübt zu erfreut. Also, meine Hübsche. Ich weiß, dass du seit Wochen nicht mehr draußen warst und dich danach sehnst, mal wieder den Duft Las Vegas' in der Nacht einzuatmen.
Ich kniff meine Augen zusammen. Was genau wollte er von mir?
In vier Tagen muss ich auf einen Geschäftsball gehen, weil dein
lieber Freund
zu faul dafür ist. Er hob seine Hände in die Luft. Ehrlich, Ares, du besitzt so viele Konzerne, alle wollen dich nur ein einziges mal wiedersehen auf den Feiern, doch was tust du? Du verkriechst dich hier und versuchst dich so gut wie möglich von der Außenwelt fernzuhalten! Ich verstehe dich einfach nicht.
Du weißt genau, warum ich mich nicht genre unter die Gesellschaft mische. Ares blickte ihn warnend an. Woher soll ich wissen, dass sich nicht Spione hereinschleichen und versuchen werden, mich zu entführen oder gar vor allen anderen zu töten? Das wäre ein Zeichen von Schwäche, was die Konkurrenten natürlich ausnutzen werden. Es ist nicht auszuschließen, dass sie sich der anderen Seite anschließen, um meine Familie zu vernichten.
Übertreib es nicht. Emilio verdrehte die Augen. Deimos, Nadja, Rhea und du - ihr seit doch am Leben. Ihr habt es Jahrhunderte lang geschafft, unversehrt zu bleiben.
Meine Eltern und meine Großmutter sind nicht aber nicht mehr bei uns. erwiderte Ares sauer Genauso wenig wie Chaldene. Die Ältesten sind immer die Stärksten. Er ist nicht einmal einer von uns und hat es trotzdem an nur einem einzigen Tag geschafft, unsere Familie auseinanderzureißen. Sein Kiefer verhärtete sich. Er hat Chaldene vor meinen Augen verbannt. Das werde ich ihm niemals verzeihen.
Er tat mir so unglaublich leid. Am liebsten hätte ich ihn in meine Arme geschlossen und getröstet, aber ich hielt mich absichtlich zurück.
Emilio senkte traurig seinen Blick Glaubst du etwa, mir geht es besser als dir? Ares, sie ist meine Fortuna. Ich erleide jeden Tag Schmerzen, die du gar nicht nachempfinden kannst, weil deine
Fortuna
schließlich die ganze Zeit bei dir ist.
Ich überlegte noch immer krampfhaft, was Fortuna heißen könnte. Nadja war Deimos' Fortuna, Rhea war Lawrence' Fortuna und Chaldene war Emilios Fortuna. Diese drei Paare liebten sich bedingungslos, was bei Ares' und meiner Beziehung nicht so ganz der Fall zu sein schien. Ich liebte und hasste ihn gleichzeitig, doch er schien nicht dasselbe für mich zu empfinden - nicht mehr. Dennoch musste eine Fortuna jemand sein, von dem man sich nicht lösen konnte. Es ergab jedoch keinen Sinn, dass alle dieses Wort so ehrfürchtig aussprachen, so, als würden sie von ihrer Göttin reden, die sie mehr alles andere verehrten, während Ares es nur aus Wut oder beiläufig benutzte, ohne ein Gefühl zu zeigen.
Vielleicht sind wir Selenverwandte, schoss es mir augenblicklich durch den Kopf, was mich ziemlich erschreckte. Wie war ich bloß auf solch einen unsinnigen Gedanken gekommen? Mit aller Kraft versuchte ich mich an das eigentliche Thema hier zu erinnern. Nun, ähm... weshalb wolltest du mich denn genau sprechen, Emilio?
Ach ja! Seine Miene hellte sofort auf, als ich das fragte und er sah mich ein wenig dankbar an, weil ich die Spannung zwischen Aresund ihm gelockert hatte. Wie schon gesagt, ich muss auf einen Geschäftsball gehen, weil Ares sich weigert, das
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