Dark Love
Gegenteil von ihm.
Ich stellte mich vor den Spiegel und war unglaublich froh darüber, dass Rhea mir am gestrigen Abend wasserfeste Wimperntusche gegeben hatte. Als ich mit Deimos ausgegangen war, wollte sie mich unbedingt schminken, aber jetzt, wo Emilio mich auf einen Ball mitnehmen würde, da scherte es sie aus irgendeinem Grund kein bisschen, wie ich aussehen würde. Sie war heute noch gar nicht herunter gekommen. Wahrscheinlich blieb sie in ihrem Zimmer und telefonierte die ganze Zeit mit Lawrence, obwohl Ares es ihr verboten hatte. Bisher wurde sie schon vier mal von ihm dabei erwischt, was zu großen Streitereien geführt hat.
Wenigstens hatte ich dabei mitbekommen, dass Ares Lawrence nur nicht akzeptieren wollte, weil dieser für den Mann arbeitete, der die Valerius-Familie auseinander gerissen hat. Dieser jedoch würde, wenn man Rhea glauben mochte, die drei Geschwister niemals verraten oder im Stich lassen. Soweit ich wusste, konnte Lawrence Ares ebenso wenig ausstehen, wie er ihn. Es fiel mir ein bisschen schwer, mir vorzustellen, dass er Rheas großem Bruder helfen wollte.
Es war zudem beruhigend, dass Deimos mir erzählt hatte, dass sich im oberen Stock bloß die Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein weiteres, aber viel kleineres Wohnzimmer befanden. Daher verstand ich nicht, weshalb Ares nicht wollte, dass ich einmal mit nach oben kam. Befürchtete er etwa, ich würde in seinem Zimmer herumschnüffeln und nach irgendetwas suchen, das seinen Plan auffliegen lassen könnte? Hatte er irgendetwas zu verbergen?
Ich hörte, wie die Haustür geöffnet wurde.
Hallo, Bruder. begrüßte Ares ihn gereizt, während sie gerade eintraten. Wolltet ihr nicht-
Ich bin erschöpft. ertönte Nadjas Stimme, in der die Ironie nicht zu überhören war. Ich wusste schließlich genauso gut wie alle anderen hier, dass Erschöpfung bei Vampiren nicht existierte.
Du bist wirklich witzig, Nadja.
Vielen Dank, mein Lieber. sagte sie trocken Wo ist Makayla? Geht es ihr gut?
Warum klingst du so besorgt um sie, mein Schatz? wollte Deimos plötzlich wissen, woraufhin ein paar Sekunden lang Stille herrschte.
Ach, weißt du... Sie lachte nervös auf und ich glaubte, dass sie gerade ihre Schuhe auszog. Sie hatte gestern noch Kopfschmerzen. Ich habe sie seit Stunden nicht mehr gesehen. Vielleicht-
Ihr geht es gut. versicherte Ares ihr in einem merkwürdigen Ton und er war sicherlich auch derjenige, der an die Badezimmertür klopfte. Makayla zieht gerade ihr Kleid an.
Mein Blick glitt zu dem Paket, bevor mir auffiel, dass die Tür gar nicht abgeschlossen war. Sie könnten jeden Augenblick einfach hereinkommen. Damit dies nicht geschah, drehte ich schnell den Schlüssel um und nahm dann das Paket in meine Hände, um das Klebeband abzureißen.
Das stimmt. brachte ich erstaunt hervor, als ich sah, was sich darin befand.
Ein Traum von silbernen Pailletten stachen mir ins Auge. Blinzelnd nahm ich das Kleid, das nur einen Träger besaß, in meine Hände und zog es, nachdem ich mein Nachtkleid zu Boden fallen gelassen hatte, eilig über die durchsichtige Seidennetzstrumpfhose an, um mich dann im Spiegel zu betrachten. Die Farbe meines Lidschattens passte perfekt dazu. Silber zu silber. Meine roten Lippen stachen besonders hervor, was selbst für mich verführerisch und sexy wirkte. Das Kleid war hauteng und reichte bis zur Mitte meiner Oberschenkel - deshalb schauderte ich vor der Kälte des Stoffs.
Die blauen Flecke auf meiner Haut waren noch immer da, aber ich hatte sie schon heute morgen mit Make-up abgedeckt, so wie ich es jeden Tag tat, damit Deimos nichts bemerkte. Wenn es Winter wäre, dann hätte ich es nicht tun müssen, aber wir hatten nun einmal Sommer und ihm würde natürlich auffallen, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, wenn ich lange Anziehsachen trug. Also blieb mir nichts anderes übrig.
Seufzend blickte ich zur Seite und stellte fest, dass sich noch mehr Dinge in dem Paket befanden.
Mit großen Augen blickte ich die glänzenden Schuhe an und legte mir die Kette mit dem roten Edelstein um meinen Hals. Er erinnerte mich an einen wunderschönen Rubin, aber warum sollte Emilio mir so etwas Wertvolles geben? Ich hatte schon mehrmals im Fernsehen gesehen, wie teuer ein kleiner Rubin ist. Das hier war ein richtig schwerer Klunker, den ich jedoch nicht ablegen wollte, weil er bezaubernd an mir aussah. Würde der Zauberer in am Ende des Abends wieder zurückhaben wollen? Ich hoffte nicht, würde es mir jedoch auch nicht
Weitere Kostenlose Bücher