Dark Love

schon richtig verstanden. sagte er, ohne mich anzusehen. Er zwinkerte Rhea noch ein letztes mal zu, bevor er sich auch schon umdrehte und gemeinsam mit ihr ins Wohnzimmer zu gehen.
    Ich folgte ihnen. Wohin fliegen wir denn?
    Rhea setzte sich neben ihn auf das Sofa, während ich auf den Füßen stehen blieb, weil ich verhindern wollte, dass das Kleid hoch rutschte und Ares' Blick auf sich zog. Er könnte seine Schwester jederzeit nach oben schicken und alle Türen absperren, um sich danach an mir zu vergreifen.
    Michelle erzählte irgendetwas von Toronto. teilte Rhea mir schnell mit Mein Bruder muss dort ein paar dringende Geschäfte erledigen.
    Das stimmt. bestätigte er leise Vielleicht besuchen wir auch unseren Herrscher.
    Ich wollte gerade fragen, ob das gefährlich werden würde für einen Menschen wie mich, ehe Rhea plötzlich nach Luft schnappte und auf die Beine sprang. Wirklich? Darf ich mitkommen? Ich wollte Darren und Marleen schon immer kennenlernen! Das ist doch der Traum eines jeden Vampirs. Sie fiel auf die Knie. Bitte, Ares! Nimm mich mit. Ich möchte unserem Herrscher auch begegnen.
    Er blickte zuerst ausdruckslos auf sie hinab, weil er wohl nachdachte. Mir war schon klar, dass er ihren Wunsch erfüllen würde, bevor er überhaupt nickte. Er hatte seine Schwester erst vor wenigen Minuten wieder mit Freude erfüllt. Das hätte er ihr nicht kaputt gemacht.
    Wie du wünscht, Schwesterherz.
    Du bist der Beste! rief sie begeistert und flitzte nach oben Ich mache mich zum Ausgehen fertig!
    Kopfschüttelnd sah er ihr nach und schaltete dann den Fernseher wieder einmal an, ohne dem auch nur einen Blick zuzuwerfen. Ich fragte mich jeden Tag aufs Neue, warum er das tat, wenn er doch gar kein Interesse für das Fernsehen hatte. Vielleicht tat er es für mich, vielleicht aber auch nicht.
    Makayla, hast du Hunger? wollte er plötzlich wissen.
    Ähm... wie kommst du darauf?
    Du hast heute noch gar nichts gegessen. Wenn du willst, kann ich-
    Nein. unterbrach ich ihn Ich bin eine erwachsene Frau, die selbst kochen kann. Wenn ich Hunger bekomme, dann mache ich mir selbst etwas. Er hatte mir seit Wochen nicht mehr so etwas angeboten. Warum tat er es ausgerechnet heute wieder?
    Das weiß ich doch. Er zögerte einen Moment. Ich denke nur, dass es ungesund ist, wenn ein Mensch nicht drei Mahlzeiten zu sich nimmt.
    Das kann dir doch egal sein.
    Das ist es auch. behauptete er gleichgültig Mir ist es vollkommen egal, ob du absichtlich nichts essen möchtest oder es einfach nur vergisst. Je schlechter es dir geht, desto weniger Pläne muss ich mir ausdenken, um dich selbst mies fühlen zu lassen. Schließlich bist du nichts wert. Menschen sind bloß laufende Blutbeutel. Er machte eine kurze Pause. Unsere Nahrung.
    Ich senkte meinen Kopf, weil ich mich schon wieder erniedrigt fühlte. Die Dinge, die er sagte, taten schrecklich weh. Er war solch ein gemeines Arschloch. Meine Hand fing gewaltig an zu jucken, deshalb musste ich sie fest zusammenballen. Vielen Dank für die Aufklärung. flüsterte ich und drehte mich um, um das Wohnzimmer zu verlassen, was er jedoch mal wieder verhinderte.
    Bleib hier, Makayla. Du musst dich nicht gleich verziehen, wenn ich in der Nähe bin. Seufzend lehnte er sich nach hinten und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Wenn ich dich will, dann hast du keine Chance, mir zu entkommen. Es würde nichts ändern, wenn du in einem anderen Raum bist.
    Ich schluckte.
    Außerdem bist du nicht nur zum Ficken hier. Er schloss seine Augen. Noch bist du in der Lage zu lachen. Schon recht bald wird sich das ändern, denn dich erwarten noch weit schlimmere Dinge, als die, die du bisher erlebt hast. Das alles hier ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, wie grausam ich wirklich sein kann.
    Gänsehaut überkam mich, während mein Atem sich beschleunigte. Was hatte er denn noch vor? Mir schossen so viele schreckliche Möglichkeiten in den Kopf, dass mir vor Angst schwindelig wurde. Ohne nachzudenken ließ ich mich auf dem Sofa nieder, weil ich sonst ganz bestimmt das Gleichgewicht verloren hätte und auf den Boden gefallen wäre.
    Du kennst mich gar nicht richtig. sprach er weiter, ohne zu sehen, dass sich Tränen in meinen Augen ansammelten. Ich bin keine gute Person. Das war ich noch nie. Ich wurde schon mehrmals vom Sheriff bestraft und sogar einmal, wie du weißt, fast zum Tode verurteilt worden. Allerdings brauche ich mir nie Sorgen um mein Leben machen, denn ich besitze etwas, von dem viele Menschen nur