Dark Love
weshalb all diese Vampire hier auf der Erde verweilten. Ohne sie hätte ich niemals die Valerius-Familie kennengelernt, obwohl es mir bei Ares tatsächlich hätte erspart bleiben können. Dann wäre ich jetzt wahrscheinlich auf der Arbeit gewesen, hätte eine Wohnung nur für mich gemietet und vielleicht einen gewöhnlichen Mann kennengelernt, in den ich mich verliebt hätte. Mein Leben wäre um so vieles einfacher gewesen, hätte mein Boss mich in der Nacht vor ungefähr zwei Monaten nicht verkauft. Er besaß genug Geld und hatte dennoch von Ares die sechs Millionen Dollar angenommen! Ich würde ihm das niemals verzeihen.
Ich rufe ein Taxi. meinte Alasdair müde, dem die Situation hier furchtbar peinlich zu sein schien. Ich entschuldige mich für ihn, Emilio. Lennard ist nicht klar bei Verstand.
Das ist mir klar. erwiderte dieser gereizt Entschuldige dich aber nicht bei mir, sondern bei Makayla. Außerdem wäre es ganz gut, wenn ihr innerhalb der nächsten Tage auch Ares um Verzeihung bittet. Es wird ihm nicht gefallen, wenn ich ihm erzähle, dass ein anderer Mann sich an seine Fortuna herangemacht hat.
Beinahe hätte ich meine Augen verdreht. Emilio war ein guter Lügner, aber ich kannte die Wahrheit. Ansonsten scherte sich Ares auch nicht um mich. Weshalb in aller Welt sollte es ihn ärgern, wenn mich eine andere Person küssen wollte? Ich war ihm doch egal.
Ich verstehe. Alasdair nickte bedrückt, packte seinen Cousin am Arm und zerrte ihn eilig aus dem Saal hinaus. Bevor das Tor wieder geschlossen wurde, sah ich, wie er ihm eine Kopfnuss gab.
Einige der Vampire drehten sich tuschelnd weg, andere fingen an lauthals über die beiden zu lästern und widerum andere ergriffen ihre Jacken und Handtaschen, um ebenfalls den Ball zu verlassen.
Habe ich mich unbeliebt gemacht? fragte ich Emilio vorsichtig, der mich gleich darauf argwöhnisch ansah.
Ich bitte dich, Makayla! Die Gesellschaft hat jetzt bloß einen schlechten Eindruck auf
die beiden
bekommen. Du hast dich schließlich nur verteidigt.
Das stimmt.
Lächelnd trat er vor mich und senkte seine Hand für einen Moment, bevor er sie wieder hob, um dem alten Mann vor dem Klavier ein Zeichen zu geben, damit dieser weiterspielen sollte. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und blickte mir tief in die Augen. Du bist so eine schöne Frau. Ares sollte froh sein, jemanden wie dich zu haben. Ich finde, er ist ein Narr. Langsam zog er mich wieder an sich und hob meine Hände, um sie zu umschließen, damit wir gemeinsam weitertanzen konnten. Die Musik, die jetzt erklang, beruhigte meine Nerven so sehr, dass ich ohne groß nachzudenken, meinen Kopf an seiner Schulter ruhen ließ und meine Augen dabei schloss.
Du weißt, das wir beobachtet werden, nicht wahr?
Natürlich. antwortete ich und ließ mich einmal unter seinem Arm hindurch drehen. Darf ich dir eine Frage stellen?
Tu es einfach. Du musst dich bei mir nicht zurückhalten.
Ich presste meine Lippen zusammen, weil ich mir nicht sicher war, wie er gleich reagieren würde. Na ja... warum bist du so nett zu mir? Als Ares' bester Freund solltest du doch viel eher auf seiner Seite sein, findest du nicht?
Er blieb still und sagte nichts. Das konnte kein gutes Zeichen sein. Hatte ich ihn verärgert? Seine Arme verkrampften sich ein wenig, wie ich merkte, und er seufzte ein paar mal.
Erst, nachdem die Musik zu Ende war und sich alle anderen voneinander lösten, ließ er seine Lippen an mein Ohr gleiten, sodass ich Gänsehaut durch seinen heißen Atem bekam. Ich bin nicht Ares, Makayla. flüsterte er rau und zog sich augenblicklich zurück, um mich abrupt loszulassen und zu den Büffet-Tischen zu gehen.
Hatte er damit gemeint, dass er ganz andere Absichten als Ares besaß - dass er nichts Böses vorhatte? Natürlich wollte ich ihm glauben, aber das war nun einmal nicht einfach. Er würde sogar nachher Ares von jedem meiner Schritte erzählen. Ich wusste nicht genau, ob ich ihm tatsächlich blind vertrauen kann. Er hatte außerdem behauptet, dass Ares und er keine Geheimnisse voreinander hatten. Woher also sollte ich wissen, dass er nicht alles weitersagen würde?
Ich wollte ihm folgen, um darauf zu bestehen, eine genauere Antwort zu bekommen, aber die sechs jungen Männer, die sich nun vor mich stellten, versperrten mir den Weg. Ich hörte sie fragen, ob ich ihnen noch einen Tanz schenken und mehr von Ares erzählen könnte, was ich jedoch abstritt. Genauso wenig wollte ich ihnen etwas von mir preisgeben.
Ich
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