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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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versuchte mich an ihnen vorbeizudrängeln, doch dann gesellten sich noch weitere Personen zu ihnen, die mich aufhielten.
    Nach einer Weile schaffte ich es dennoch, an ihnen vorbeizukommen und konnte schnell zu dem Büffet gehen, wo Emilio zum dritten mal genüsslich sein Glas mit Blut füllte. Er stand mit dem Rücken zu mir und tat aus irgendeinem Grund so, als würde er nicht merken, dass ich gerade meine Hand ausstreckte, um sie ihm auf die Schulter zu legen, denn er lachte augenblicklich auf und ging, ohne mich eines Blickes zu würdigen, zu einer Gruppe von Männern, die aus waschechten Models hätte bestehen können - so gut sahen sie aus in ihren schwarzen Sakkos!
    Mit offenem Mund starrte ich ihm hinterher, weil ich nicht verstand, weshalb er mich jetzt so sehr abwies, wo wir doch wenige Minuten zuvor noch liebevoll gemeinsam getanzt hatten. Ich hatte ihn nichts gefragt, was jemanden verärgern könnte. Warum also ignorierte er mich? Was hatte ich ihm angetan?
    Die Männer blickten sich ein paar mal genauestens um, bevor sie nach hinten zu den Löwenstatuen liefen und Emilio dann seine Hand auf die heraushängende Zunge des linken Tieres legte, sodass sich die beiden Türen gleichzeitig öffneten und sie dahinter verschwinden konnten.
    Dieser Zauberer hatte mich also doch allein gelassen.
    Entschuldigung. ertönte hinter mir eine leise, tiefe Stimme, aber ich drehte mich nicht um, weil ich glaubte, dass es bloß irgendein weiterer Mann war, der seine Fragen loswerden wollte. Ich weiß, diese Musik wird bereits seit ein paar Minuten gespielt, aber... es wäre wirklich schön, wenn Ihr trotzdem mit mir dazu tanzen würdet.
    Nein, danke. sagte ich betrübt und nahm eine Gurkenscheibe zwischen meine Finger, um sie mir in den Mund zu schieben. Es waren nirgendwo Gabeln zu sehen, also blieb mir ja nichts anderes übrig, wenn ich mich bedienen wollte.
    Vielleicht wird das aber die einzige Möglichkeit sein, dich in meine Arme zu schließen, Schätzchen
    Ich erstarrte, weil ich meinen Ohren nicht trauen konnte. Es gab nur eine einzige Person, die mich Schätzchen nannte. Mein Herz beschleunigte sich, während mir unglaublich heiß wurde. Das konnte nur eine Person sein.
     Atemlos drehte ich mich um und genau im selben Moment fiel mir ein großer Stein vom Herzen. Er sah noch genauso aus wie vor ein paar Monaten - allerdings war ich heute Abend ein wenig größer als er. Wir hatten uns viel zu lange nicht mehr gesehen, was nur Ares' Schuld war. Seine schönen, braunen Augen glitzerten im Licht der Kristalle, was bedeutete, das er überglücklich war, mich zu sehen. Ich sah ihn heute zum ersten mal in meinem Leben mit offenen Haaren. Sie fielen ihm glatt über die Schultern.  Ich fragte mich, wieso er sich vorher nie so in die Öffentlichkeit getraut hatte? Warum war es ihm unangenehm gewesen? Er sah jetzt viel unwiderstehlicher aus als bisher. Es war zu schade, dass ich noch immer nicht Gewissheit bekommen hatte, ob er wirklich schwul war oder mir die ganze Zeit etwas vorgespielt hatte. Ich würde den Tag, an dem er mit der Kellnerin in
The Slut
geflirtet und ihr verführerische Blicke zugeworfen hatte, nicht vergessen. Da hatte ich angefangen, an seiner wahren Identität zu zweifeln. Sogar heute wusste ich nicht einmal, für wen genau er arbeitete und warum er nicht einfach vor seinem grausamen Boss flüchtete. Es gab genug Fleckchen auf der Erde, an denen man sorglos untertauchen konnte.
    Es gab nur eine Sache, die mich aber in diesem Augenblick ärgerte, und zwar, dass er wie die anderen Männer ein Sakko trug. Es passte einfach nicht zu ihm, sich so fein zu kleiden.
    Ich hatte vorgehabt mich strahlend um seinen Hals zu werfen, aber noch bevor ich überhaupt meine Arme ausstrecken konnte, nahm er meine rechte Hand in seine und zog mich so schnell aus dem Ballsaal hinaus, dass ich beinahe zweimal hintereinander mit den Schuhen umknickte. Ich hoffte bloß, das uns gerade nur wenige gesehen hatten.
    Kaum war das Tor hinter uns geschlossen, da ging er auch schon weiter bis zu den Treppen, wo er endlich stehenblieb und meine Hand losließ. Erst dann schloss er seine Arme um meinen Körper und drückte mich sanft, aber voller Sehnsucht an sich.
    Mein Gott, Makayla, du hast mir so gefehlt!
    Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn noch viel mehr vermisst hatte, aber aus irgendeinem Grund bekam ich nicht einen einzigen Ton heraus. In meinem Hals hate sich ein Kloß gebildet, den ich erst einmal trotz der Schmerzen

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