Dark Love
furchtbar ärgern, wenn er erfährt, dass wir nicht zu dem Dinner gehen konnten.
Er muss nun einmal akzeptieren, dass seine Gesundheit wichtiger ist als die Arbeit. meinte er erschöpft und schüttelte seinen Kopf. Mein Freund war schon immer sehr sturköpfig gewesen. Wenn er etwas wollte, dann hat er es auch bekommen – und er hat vor nichts zurückgeschreckt!
Hmm. Ich fing gerade an zu überlegen, ob Emilio mir noch mehr aus Ares' Vergangenheit erzählen würde, weil mich das sehr interessierte, aber da erfüllte er auch schon meinen Wunsch, woraufhin ich beinahe vor Freude aufgeschrien hätte. Vielleicht würde diese Nacht doch nicht so schlimm werden wie ich dachte.
Peter hat seinen ersten Sohn immer am meisten geliebt, was Deimos aber nicht schlimm gefunden hat, weil er dafür bei seiner Mutter Leah an erster Stelle stand. Er zögerte kurz. Du weißt doch sicherlich, warum, oder?
Jungen waren wertvoller für die Familien. sagte ich, um es ihm zu bestätigen.
Er atmete wahrscheinlich erleichtert auf, weil ich es so ruhig hinnahm und mich nicht darüber aufregte. Dies tat ich aber auch nur nicht, weil es der Vergangenheit angehörte und die Zeiten sich geändert hatten. Heutzutage standen in vielen Familien Jungs nicht mehr an oberster Stelle. Die Zeit der Gleichberechtigung war schon längst angebrochen.
Leah war eine wundervolle Frau. Sein Blick richtete sich in die Ferne. Sie hat sogar mich wie ihr eigenes Kind behandelt und großgezogen, was damals nicht sehr üblich gewesen ist.
Warum nicht?
Na ja, die Leute haben früher geglaubt, dass Waisenkinder Unglück bringen, weil sie erbärmlich und alleine sind, aber Peter und Leah nahmen mich damals so herzlich auf, dass ich sie bis heute noch als meine richtigen Eltern sehe. Ich liebe die beiden über alles und ich bin mir im Klaren, dass ich ihnen niemals genug dafür danken kann, dass sie mich nicht auf der Straße gelassen hatten.
Gegen meinen Willen tat er mir doch leid. Wieso haben sie deine Schwester nicht aufgenommen? Wollten sie sie nicht, weil sie ein Mä-
Daran lag es nicht. unterbrach er mich schnell Patricia ist zwar jünger als ich, aber sie ist in vieler Hinsicht schon so erwachsen! Das war sie schon immer. Mit knapp sechs Jahren konnte sie die schwierigsten Techniken beherrschen, um große Tiere zu fangen, mit sieben Jahren hat sie uns ein eigenes Haus im Wald gebaut und nur zwei Jahre später beschloss sie, eine Reise durch die ganze Welt zu machen.
Du hast ihr das einfach so erlaubt? fragte ich verblüfft, aber er schüttelte wieder seinen Kopf. Nein, natürlich nicht. Sie war doch noch ein zartes, zudem noch sehr hübsches Kind! Zuhälter gab es damals wie Sand am Meer.
Oh.
Sie ist eines Nachts weggelaufen, als ich geschlafen habe. erklärte er gedankenverloren und ich konnte dabei deutlich erkennen, wie schwer es ihn getroffen haben musste, das sie einfach so verschwunden ist. Patricia hatte einfach ihre Sachen gepackt, ihren Geruch um das ganze Haus verteilt und... ich habe sie zwar gesucht - aber vergeblich.
Das muss schlimm gewesen sein. flüsterte ich mitfühlend Wann und wie hast du sie wiedergefunden?
Sie hat mir jeden Monat einen Brief geschrieben, in denen gestanden hat, wo sie war, dass es ihr gut ginge und dass ich nicht nach ihr suchen soll, weil sie die Welt in aller Ruhe erkunden und ihre wahre Bestimmung finden möchte.
Bestimmung? Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Sie glaubte, dass sie nicht an deine Seite gehört?
Leider nicht. sagte er und blickte mich mit einem unergründlichen Blick an. Sie wollte ihr Schicksal finden.
Es wunderte mich, dass er das Wort
Schicksal
so sehr betonte. Nun... sie ist doch die beste Freundin des Oberherrschers und die Königin der Hexenwelt geworden, nicht wahr?
So ist es. bestätigte er stolz und klopfte sich leise auf die Brust. Meine Schwester ist einzigartig. Ich habe schon immer gewusst, das aus ihr eines Tages etwas Großes werden würde.
Also hat sie es geschafft und all ihre Träume und Wünsche sind in Erfüllung gegangen. stellte ich glücklich fest Das freut mich für sie.
Emilio kratzte sich mit dem Zeigefinger am Kinn und verzog ein wenig dabei das Gesicht, woraufhin mir sofort etwas klar wurde.
Ich schnappte nach Luft und setzte mich schnell auf. Du bist eifersüchtig, habe ich recht?
Ach was. widersprach er mit gesenktem Blick, doch sein Körper verriet ihn. Seine Augen wanderten immer wieder umher und seine Finger begannen, genauso wie seine Beine,
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