Dark Love

die ganze Zeit schon offen. Ich zwang mich mit aller Kraft, sie nicht anzustarren, was mir nur manchmal gelang. Seit gestern Vormittag hatte er sich nicht mehr bewegt, aber ich sah klar und deutlich durch den Schweiß an seiner Stirn, dass er furchtbare Schmerzen hatte.
    Emilio hatte mich aus dem Schlafzimmer verbannt, während er sich um Ares' Wunde an der Stelle unterhalb seiner Brust gekümmert hat. Seine verletzte Hand befand sich in einer kleinen, immer wieder grün aufleuchtenden kugelähnlichen Form, der anscheinend seinen kleinen Finger wieder nachwachsen lassen würde. Das war bestimmt selbst für seinen Körper nicht einfach.
    Lächelnd deckte ich ihn weiter zu und schloss für einen Moment meine Augen, ehe die Tür plötzlich aufsprang und eine sehr besorgt aussehende Rhea hereinkam, deren hellblaues Rüschenkleid so kurz war, das es wie ein einziger Stofffetzen aussah.
    Sie stellte sich neben Ares und legte eine Hand auf seine Wange. Mein armer Bruder. seufzte sie dann Er sieht schlimm zugerichtet aus.
    Es wird ihm bald be-
    Sei still. unterbrach sie mich und kniff ihre Augen zusammen, um mich böse anzusehen.
    Ich zuckte unauffällig zusammen.
    Das ist alles nur wegen dir passiert, Makayla. Du hättest niemals geboren werden sollen! Sie hob warned ihren Zeigefinger. Wenn du es noch einmal wagen solltest, meinen Bruder so sehr in Gefahr zu bringen, dann werde ich dir zeigen, wozu ich wirklich imstande bin. Achte nicht auf meine äußere Fassade. Das verwöhnte, unschuldige Mädchen wird nur von dem Monster in mir gespielt. Dieses hübsche Gesicht- Sie deutete auf sich. - wird von einer furchterregenden Maske verdeckt, die ich dir noch nie gezeigt habe, weil ich befürchte, dass du genauso wie all meine anderen Opfer einen Herzinfarkt beommen könntest. Ich weiß, dass selbst Ares, Deimos, Nadja und Emilio sich tief in ihren Inneren vor mir fürchten.
    Ich wollte ihr sagen, dass es mir leid tat, aber die Drohung in ihrer Stimme ließ mich erschaudern. Sie klang wie ein sprechendes Raubtier, das seinem Opfer drohte, ihn bei der nächsten Begegnung umzubringen. Wer wusste schon – abgesehen von ihr selbst -,ob sie das nicht auch wirklich tun würde. Vielleicht schreckte dieses Mädchen vor nichts zurück.
    Es wäre für uns alle das Beste gewesen, wenn Ares dir niemals begegnet wäre. meinte sie und genau in diesem Augenblick wurde mir klar, wie sehr sich mich überhaupt hasste. Ich bedeutete ihr rein gar nichts. Mein Leben war ihr egal. Es interessierte sie kaum, was mit mir geschah und das, was ihr Bruder mir antat, ließ sie wahrscheinlich sogar bewusst außer Acht. Nur wegen den verdammten Harsens ist meine Familie so unglücklich. Und wegen dir hätten wir beinahe unseren ältesten Bruder verloren. Du solltest dich einfach umbringen und aus unserem Leben verschwinden.
    Ich habe das ebenfalls nicht gewollt. versuchte ich ihr zu vegewissern, aber das schien sie nicht zu beeindrucken.
    Natürlich. Sie verdrehte ihre Augen. Das kann ich auch einfach so behaupten.
    Jetzt reichte es mir entgültig. Glaubst du etwa, ich bin gerne hier bei euch und werde in eure Familienprobleme mit hineingezogen? Denkst du, mir gefällt die ganze Sache? Ich sprang auf die Beine, woraufhin mir schwindelig wurde, doch das ignorierte ich gekonnt, denn Rhea sollte mich nicht für noch schwächer halten als sie es ohnehin tat. Meine Familie ist ebenfalls zerbrochen! Ich wäre jetzt viel lieber zuhause bei meiner Mutter und meinem Großvater und würde mit ihnen am liebsten alles vergessen und noch einmal von vorne beginnen. Allerdings hat dein herzloser Bruder nur an sich selbst gedacht, als er meinen Boss bestach, damit dieser mich gehen ließ. Nur wegen ihm denkt meine Familie wahrscheinlich, das ich sie hase und daher keinen Kontakt zu ihnen aufnehme. Es frustriert mich zwar, dass meine Mutter nicht die Polizei eingeschaltet hat, aber im Hinblick auf die Tatsache, dass sie sowieso glaubte, ich würde ein wneig Abstand von ihr gebrauchen könen, wudnert mich das widerum nicht. Außerdem bin ich erwachsen und sie muss mir schließlich meinen Freiraum lassen. Ich stöhnte entnervt. Ich habe Ares schon so oft angefleht, mich gehen zu lassen, aber er will einfach nicht. Er hat es sich aus irgendeinem Grund in den Kopf gesetzt, Rache zu nehmen und ich denke, er möchte eure Großmutter befreien.
    Ich bekam Mut, als sie ihren Blick ein wenig senkte.
    Ares ist stur und würde alles für seine Familie tun, aber er ist auch viel zu