Dark Love

versteckt, weil er dachte, ich könte ihm somit nicht mehr zu nahe kommen. Darum musste ich ihm eine ordentliche Lektion erteilen, damit er wieder zur Besinnung kam, aber... irgendwie werde ich das Gefühl bis heute nicht los, ihn dadurch nur noch mehr verschreckt zu haben.
    Nun wusste ich, welche Verbindung er zu George Wolf hatte. Die Tatsache, dass der Ort, an dem ich angestellt war, ihm gehörte, ließ mich jedoch nach Luft schnappen. Warum hast du den Club gekauft? wollte ich argwöhnisch wissen, was ihn unbehaglich werden ließ.
    Ich hatte... Emilio beauftragt ein wenig mehr über dich herauszufinden, weil du mir zu verschlossen herüber kamst und ich dich unbedingt wiedersehen wollte nach diesem... kleinen Zwischenfall. gab er letztendlich zu Er fand heraus, dass du in einer Stripperbar arbeitest und da ich deinen Chef schon seit vielen jahren kenne wusste ich sofort, dass dir jederzeit etwas Schlimmes passieren könnte, wenn man nicht auf dich aufpasste.
    Ich hätte ihm gerne gesagt, dass Guztavol dafür da war, aber er ließ mir gar keine Zeit, sondern sprach einfach weiter.
    Ich hatte Angst davor, dass dir etwas geschieht. fügte er leise hinzu und begann mit seinen Fingern zu spielen. Mir wurde währenddessen plötzlich warm ums Herz. Er hatte sich also Sorgen um mich gemacht. George hat deutlich genug bewiesen, was für ein Mistkerl er ist, indem er dich für nur sechs Millionen Dollar verkauft hat, obwohl du nicht einmal eine seiner Stripperinnen bist. Seine Hände ballten sich jetzt wieder fest zu Fäusten - dieses mal traten allerdings die Sehnen hervor, was mir zeigte, wie wütend ihn das machte. Natürlich hätte ich ihm keinen Cent geben müssen, um dich zu bekommen, aber Emilio war der Meinung, dass wir es nicht wie eine brutale Entführung aussehen lassen sollten. Ich habe schon immer auf meinen besten Freund gehört und an jenem Abend war es nicht anders gewesen. Er reist zwar gerne um die Welt, aber wenn unsere Familie ihn dringend braucht, dann ist immer bereit die jeweilige Welt zu verlassen, um uns beizustehen.
    Wie viele Welten gibt es denn? fragte ich, obwohl ich mich ein bisschen vor der Antwort fürchtete.
    Ares hob kurz beide Augenbrauen, ehe er mir verwundert ins Gesicht sah. Willst du das wirklich wissen?
    Ja.
    Na gut. Er zuckte mit den Schultern Es gibt insgesamt zwölf Welten, aber ich kenne nur die Geisterwelt, die Menschenwelt, die Hexenwelt, die Unterwelt, den Himmel und die Hölle. Die meisten Welten sind menschenfeindlich, weil dort nur Blut und Wasser getrunken werden. Es sind die Quellen des Lebens, die uns unsterblich machen.
    Der letzte Satz klang wirklich faszinierend.
Die Quelle des Lebens macht uns unsterblich.
Das klang schon beinahe weise. Wenn ich jedoch bedachte, dass Ares bereits uralt war, dann dürfte mich das eigentlich nicht wundern. Darf ich wissen, warum und seit wann deine Familie auf der Erde verweilt?
    Natürlich. meinte Ares und entspannte sich wieder Meine Großmutter ist um das Jahr 72 v. Chr. geboren und wurde mit nur elf Jahren mit meinem Großvater verheiratet, was sie ebenfalls zur Wächterin des Portalsteines gemacht hat. Die beiden sind, obwohl sie noch Kinder waren, auf die menschliche Erde geschickt worden, weil dies der einzige Ort war, an dem der Portalstein sicher sein konnte, ohne dass man befürchten musste, dass irgendein Mensch auf die dumme Idee kommen könnte ihn zu stehlen. Er verleiht seinem Besitzer eine unglaubliche Macht, mit der man sogar das gesamte Universum vernichten könnte Ein Großteil der Menschen glaubt bis heute nicht an unsere Existenz, was bedeutet, dass wir seit Jahrtausenden schon wahre Meister im Verbergen sind.
      Hmm.
    Es ist schade, dass ich meinen Großvater niemals kennengelernt habe, denn er ist während irgendeines Krieges vom Sheriff seines Wohnortes ermordet worden, was ihn ebenfalls die Todesstrafe gekostet hat, weil es verboten ist Entscheidungen zu treffen ohne unserem Herrscher, der damals noch Darrens Vater gewesen ist, Bescheid zu geben. Er seufzte leise. Über die Eltern meiner Mutter weiß ich leider auch nicht besonders viel, außer dass sie in der Geisterwelt leben und uns nicht besuchen kommen möchten - weshalb auch immer. Die Mutter meines Vaters dagegen hatte vor ein paar Jahren einen neuen Mann aus der Geisterwelt geheiratet, der sie mit sich ein paar Jahre altern lassen hat. Die beiden waren, soweit ich weiß, nach Kanada gezogen und sie haben sich dort wohl gefühlt. Mein Stiefgroßvater