Dark Love
er irgendwo hinter mir hängen blieb. Siehst du die beiden dort drüben?
Ich drehte mich abrupt um und traf auf die grinsenden Blicke von zwei jungen, blonden Männern, die an der Wand aus Flas standen und über mich zu sprechen schienen.
Sie waren beide jung, blond und wie man unter den engen Hemden, die sie über ihren dunklen Hosen trugen, erkennen konnte, eingiermaßen gut gebaut. Auch sahen sie nicht schlecht aus, aber an meinen Freund kamen sie trotzdem nicht heran.
Desinteressiert wand ich mich wieder meinem Großvater zu. Was soll mit denen sein?
Möchtest du sie nicht ansprechen? Ich glaube, sie finden dich hübsch.
Ich hoffte, dass ich nicht rot wurde. Nein, lieber nicht.
Warum? fragte er mich wie aus heiterem Himmel Makayla, du bist jung, wunderschön und außerdem wird es doch langsam Zeit, dass du einen Freund bekommst.
Ich schluckte und traute mich plötzlich nicht mehr, ihn anzusehen. Na ja...
Die beiden Männer scheinen echtes Interesse an dir zu haben. Sein Grinsen wurde immer breiter. Sei doch nicht immer so schüchtern. Was hast du schon zu verlieren.
Eine Menge. platzte es aus mir heraus und kaum wurde mir das klar, da schnappte ich auch schon nach Luft und hielt mir den Mund mit beiden Händen zu, um nicht weiterreden zu können. Aber es war schon zu spät.
Die Miene meines Großvaters hellte augenblicklich auf. Er blinzelte ein paar mal überrascht und ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder. Dann hob er erwartungsvoll seine Augenbrauen. Gibt es da etwa schon jemanden, der dein Herz gestohlen hat?
Stöhnend ließ ich mein Gesicht von meinen Händen bedecken. Mist!
War das ein
Ja
?
Warum konnte ich nichts für mich behalten? Ich hatte doch eigentlich vorgehabt, niemandem von dieser Sache auch nur ein Sterbenswörtchen zu erzählen! Lag es daran, dass ich schon viel zu viel in meinem Herzen verbarg? War darin kein Platz mehr für weitere Geheimnisse?
Mhm-hm. Vorsichtig blickte ich auf und nickte einmal langsam, auf jede Reaktion gefasst. Als er jedoch plötzlich ein begeistertes Geräusch ausstieß und sogar in die Hände klatschte, als hätte ich einen Nobelpreis gewonne, da blieb mir nichts anderes übrig, als zusammenzucken. Das war das Letzte, was ich heute erwartet hätte.
Das ist fantastisch, Makayla! Noch beovr ich es richtig wahrnehmen konnte, war er zu mir auf die andere Seite gekommen, um mich nach oben zu ziehen und danach fest in seine warmen Arme zu schließen.
Großvater! rief ich lachend, als er sich auch noch mit mir einmal im Kreis drehte. Waraum freust du dich denn mehr als ich mich?
Na, es ist schön zu wissen, dass du endlich jemanden gefunden hast. sagte er unschuldig und ging zu seinem Platz zurück. Ist es dir ernst mit ihm?
Ich blies meine Wangen auf.
Nein?
Ich weiß es nicht, Großvater. gab ich ehrlich zu Er bedeutet mir wirklich viel und es macht mich unglaublich glücklich in seiner Nähe zu sein. Er sieht echt gut aus.
Du bist aber nicht nur deswegen mit ihm zusammen, oder
Nein, natürlich nicht.
Wie steht es mit seinem Charakter?
Mir war schon von Anfang an klar gewesen, dass ich viele Fragen zu beantworten haben würde, wenn jemand von unserer Beziehung erfuhr. Und genau das war jetzt der Fall. Ich konnte meinem Großvater schlecht ins Gesicht sagen, dass ich das alles lieber für mich behalten möchte, denn er würde mich so lange nerven, bis ich ihm doch alles erzählte. Es gab keine Möglichkeit, dem auszuweichen. Nicht bei meinem Großvater.
Ich kenne ihn erst seit Mitte März. begann ich seufzend zu erzählen. Wir haben uns auf dem Friedhof vor dem Grab meines Vaters kennengelernt. Er ist eine sehr einfühlsame Person, bei der ich mich wirklich wohl fühle, denn... er kann all meine Gefühle gut nachempfinden.
Warum?
Ich beugte mich ein wenig nach vorne, um nicht so laut reden zu müssen. Ares hatte einmal gesagt, dass aufpassen müsse, was ich in der Öffentlichkeit preisgab, weil der Mann, der die kleine Bombe auf uns geworfen hatte, ganz bestimmt auch mein Gesicht gesehen hat. Allein der Gedanke, dass irgendjemand hier in diesem Restaurant von ihm beauftragt wurde mich zu beobachten, bereitete mir Gänsehaut. Wer wusste schon, ob diese beiden Männer, die noch immer laut über meine Schönheit sprachen, nicht doch für ihn arbeiteten? Seine Familie wurde ermordet. Er lebt ganz alleine mit seinen beiden Geschwistern und jeden Tag müssen sie um ihr Leben fürchten.
Ist das dein Ernst? Er verzog das Gesicht, als ich nickte.
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