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Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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schrecklichen Geschmacks in meinem Mund
husten und würgen. Blut. Er hat sich an jemandem gelabt.
    Das war zu
viel für mich. Ich wollte aufstehen, musste mich aber am Tisch festhalten. „Ich
glaube ... ich glaube, ich ...“ Ein tiefes rotes Loch tat sich vor mir auf und
ich krallte mich an die Tischplatte, um nicht hineinzustürzen.
    „Joy?“
    Roxy sprang
auf, schlang die Arme um mich und drückte mich auf den Stuhl.
    „Beug dich
vor und nimm den Kopf zwischen die Knie. Dann geht es dir gleich wieder
besser.“
    Ich tat, was
sie sagte, doch ich zitterte am ganzen Körper und war machtlos dagegen. In mir
schrie alles nach einer Antwort auf die Frage, was hier vor sich ging. Was war
mit mir los? Warum sah ich plötzlich Dinge, die ich gar nicht sehen, geschweige
denn glauben wollte?
    Ein Vampir!, flüsterte der Wind. Ich schüttelte energisch den Kopf und knallte dabei
gegen die Tischplatte. Doch der Schmerz war mir höchst willkommen, denn er war
real, nicht eingebildet. Real - ich brauchte dringend etwas Reales.
    „Joyful,
alles okay?“
    Ich öffnete
die Augen und hob vorsichtig den Kopf.
    Roxy hockte
neben mir und drückte mir einen nassen, kalten Lappen in den Nacken. „Mein
Gott, du hast mir eine Scheißangst gemacht! Du bist total weiß im Gesicht
geworden und dein Blick war ganz leer, als wäre kein Leben mehr in dir. Mach so
etwas nie wieder mit mir, okay?“
    „Okay“,
antwortete ich mit dem Anflug eines Lächelns.
    Roxy schlang
ihre Arme um mich. „Reiß dich am Riemen, Schwester, sonst muss ich andere
Saiten aufziehen!“, flüsterte sie mir zu, bevor sie mich wieder losließ.
    Ich brachte
zittrig ein kleines Lachen zustande und setzte mich langsam auf.
    Arielle
reichte mir ein Glas Wasser, während der Wirt, der neben ihr stand, hektisch
auf Tschechisch auf uns einredete. Ich nahm einen kleinen Schluck Wasser und
versicherte dem Mann auf Deutsch, dass es mir gut ginge -
    „Verspäteter
Jetlag“, erklärte Roxy ihm. „Jet...lag. Verspätet“, wiederholte sie mit
erhobener Stimme.
    „Loooong
time“, schob sie in diesem komischen Pidgin-Englisch nach, auf das viele
Amerikaner im Ausland verfielen.
    „Er ist
Tscheche, Roxy, nicht taub!“, bemerkte ich und wischte mir mit dem nassen
Lappen übers Gesicht, bevor ich ihn dem Wirt zurückgab. Dann trank ich noch ein
bisschen Wasser, während die Leute wieder ihre Plätze einnahmen, als wäre
nichts passiert. Ich rieb mir die Stirn und fragte mich, warum mein Verstand
ausgerechnet diesen Moment gewählt hatte, um auseinanderzubrechen, und wie ich
es anstellen sollte, ihn wieder zusammenzuflicken.
    Ich brauchte
ein bisschen Ruhe und eine Menge Dichtungsmasse fürs Gehirn.
    „Ich glaube,
du solltest dich lieber ein bisschen hinlegen, statt auf den Markt zu gehen“,
meinte Roxy, die offenbar meine wirren Gedanken gelesen hatte.
    „Du siehst
aus wie eine wandelnde Leiche.“
    „Vielen
Dank!“ Ich bemühte mich, das Gefühl der Bedrohung zu verdrängen, das in mir
hochstieg und regelrecht wie ein Sturm in meinen Ohren heulte.
    Ich biss die
Zähne zusammen, während Roxy weiterplauderte, denn ich wollte diesem Gefühl auf
keinen Fall nachgeben. Um mich auf die Realität zu konzentrieren und nicht auf
das, was mir mein Gehirn vorgaukelte, klammerte ich mich an die seitlichen
Stuhllehnen. Das Holz war real. Es war hart und vom jahrelangen Gebrauch stumpf
und abgenutzt bis zu den geschnitzten Schnörkeln an den Enden. Ich zwang mich,
gleichmäßig zu atmen, doch als ringsum wieder alles schwarz wurde, musste ich
gegen das Bedürfnis ankämpfen loszukeuchen.
    Er kommt, flüsterte eine Summe in meinem Kopf.
    Da ist
niemand!, schrie ich innerlich. Ich fragte mich, ob Tanya mir irgendein
Halluzinogen untergejubelt hatte. Vielleicht hatte sie mir eine Pille ins Bier
geworfen, bevor ich kam, um mir einen Streich zu spielen. Wenn ja, dann fand
ich das gar nicht lustig, aber andererseits beruhigte mich dieser Gedanke auch:
Wenn ich unter Drogeneinfluss stand, wurde ich immerhin nicht verrückt.
    Ich nahm
mein Glas und trank noch einen Schluck Wasser, aber wegen des heulenden Windes
konnte ich dem Gespräch am Tisch nicht folgen. Es überraschte mich, dass die
anderen ihn nicht bemerkten, und ich sah mich unauffällig im Raum um. Die Leute
redeten, lachten, rauchten und tranken völlig unbehelligt von dem orkanartigen
Wind. Ein gut aussehender dunkelhaariger Mann mit einer Wildlederjacke kam zur
Tür herein und begrüßte den Wirt und ein paar von den

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