Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
Männern an der Theke,
bevor er ein Glas Wein bestellte und sich zu einer munteren Gruppe gesellte.
Eine Kellnerin kam mit einem Tablett voller Biere durch die Schänke. Jemand zog
ein Kartenspiel aus der Tasche. Es sah alles völlig normal aus.
Doch der
Wind wurde unerträglich laut, als schreie er vor Schmerz und Qual.
Aber in dem
Moment, in dem ich dachte, ich würde selbst anfangen zu schreien, weil das rote
Loch sich wieder vor mir auftat, war plötzlich alles ganz still.
Er ist
da.
„Joy? Hast
du gehört, was Arielle sagte? Ihre Runendeuterin hat letzte Woche gekündigt.“
„Hm?“ Ich
drehte mich langsam zur Tür um und mein Blick erfasste jeden einzelnen Menschen
im Raum. Niemand sah irgendwie ungewöhnlich aus.
Wie war es
möglich, dass niemand außer mir die Gefahr spürte, die in der Luft lag?
„Sie sagte,
Dominic suche einen Ersatz. Du könntest ihm anbieten, den Job für ein paar Tage
zu übernehmen, solange wir in Blansko sind. Das wäre echt cool!“
„Dominic?
Runen?“
„Sie ist
fantastisch im Vorhersagen von Naturkatastrophen!“, prahlte Roxy gegenüber
Arielle.
In diesem
Moment flog die Tür auf, wobei der Korridor dahinter trotz der Lampen in der
Schänke in tiefer Dunkelheit lag. Ich erstarrte und mir stockte der Atem,
während ich darauf wartete, ihn sehen zu können und zu erkennen, was für eine
schreckliche Kreatur mein Gehirn hervorgebracht hatte. War es ein Buckliger?
War er verkrüppelt und verstümmelt und hing ihm das Fleisch in fauligen Fetzen
vom Körper? Oder war es noch schlimmer?
In einen
wallenden schwarzen Umhang gehüllt trat ein Mann über die Schwelle, der in
theatralischer Pose innehielt und seinen Blick durch den Raum schweifen ließ,
bevor er lässig in die Schänke schlenderte. Er hatte dunkelblonde Locken und
sein Haaransatz lief in der Stirnmitte spitz zu.
Seine Augen
waren dunkel. Er sah so gut aus, dass es einem Engel die Tränen in die Augen
getrieben hätte. Ihm folgte ein Mann, der ihn deutlich überragte.
Er war
schätzungsweise zehn, fünfzehn Zentimeter größer als ich und trug ebenfalls
Schwarz. Er sah nicht so gut aus wie der erste und war viel konventioneller
gekleidet, aber er hatte etwas an sich, das mich magisch anzog.
„Da ist
Dominic ja!“, rief Arielle begeistert.
„Was?“, fuhr
Roxy auf und drehte sich ruckartig um. „Wo? Oh mein Gott, das ist er, der Typ
mit dem Umhang?“
Ich saß
regungslos auf meinem Stuhl. In meinem Kopf drehte sich alles, weil es
plötzlich so still war.
Meine Haut
kribbelte vor gespannter Erwartung.
„Ja, das ist
er“, bestätigte Arielle. Tanya stand auf und ging auf die beiden Männer zu.
Mein Blick wanderte wieder zu dem ersten. Er hatte gewartet, bis alle zu ihm
herüberschauten, dann hatte er den schwarzen Umhang abgelegt und ihn mit einer
schwungvollen Bewegung auf den Kleiderständer befördert, bevor er sich lächelnd
den Leuten im Raum zuwandte. Seine Eckzähne waren lang und spitz und sahen sehr
gefährlich aus.
Allerdings
waren sie ebenso falsch wie er selbst, dessen war ich mir hundertprozentig
sicher. Zweihundertprozentig. Und falls ich doch nicht verrückt wurde und keine
Drogen eingeflößt bekommen hatte, bedeutete das . . Ich sah mich nach dem
großen Mann um, der noch in der Tür stand. Sein Gesicht wirkte grimmig, seine
Züge waren streng und kantig und seine Augen von einem eigenartigen
Hellbraun-bernsteinfarben, dachte ich, aber auf die Entfernung war das schwer
zu sagen. Was mich jedoch faszinierte, war seine machtvolle, selbstbewusste
Ausstrahlung, die ihm ebenso gut stand wie seine dunkle Lederjacke und die
schwarzen Jeans.
Ein
Vampir!, flüsterte die Stimme in meinem Kopf erneut.
„Wer ist der
Zweite? Ist das Dominics Geschäftspartner?“, fragte Roxy aufgeregt, aber ihre
Worte kamen gegen mein Gedankenchaos kaum an.
Ein
Vampir. Ich versuchte, die heimtückische kleine Stimme, die sich in meinem
Inneren eingenistet hatte, ein für alle Mal zum Schweigen zu bringen, aber das
Problem war, dass der Mann genau so aussah, wie ich mir Dantes mährische Vampire
immer vorgestellt hatte: maskulin, elegant, arrogant und so sexy, dass ich ihm
am liebsten die Kleider vom Leib gerissen und die schamlosesten Dinge mit ihm
angestellt hätte. Entsetzt hielt ich inne. Was fantasierte ich da eigentlich
zusammen? Ein Vampir? Ein echter Vampir? Er war ebenso wenig ein Vampir wie
sein Freund mit den künstlichen Zähnen und dem falschen Schauspielerlächeln.
„Nein, Milos
ist
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