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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Bürosessel, aber bevor sie das tat, warf sie verstohlen einen Blick auf
das schwarze geätzte Glasbild an der Wand. Ich öffnete mein Bewusstsein ein kleines
bisschen und spürte die Anwesenheit einer Person hinter dieser Wand. Ich hätte
mein Leben darauf verwettet, dass es Eduardo war. Mir sträubten sich die
Nackenhaare. Ich hasste es, bespitzelt zu werden.
    „Ach ja, Ihr Verlobter. Wie, sagten Sie, lautet noch mal sein
Nachname?“ Guarda nahm ein cremefarbenes Blatt Papier und zückte ihren Stift.
    Ich zögerte und knabberte an der Innenseite meiner Wange. „Ich glaube
nicht, dass ich seinen Nachnamen erwähnt habe, und um ehrlich zu sein, weiß ich
auch gar nicht, warum Sie danach fragen. Ich achte sehr darauf, dass mein
Privatleben auch privat bleibt, Mrs. White. Ich bedaure, dass Sie sich gestern
Abend aus Sorge um mich genötigt sahen, mit uns nach Hause zu kommen, aber ich
versichere Ihnen, dass ich Berufliches und Privates normalerweise immer
voneinander trenne.“
    Sie legte den Stift ab und lehnte sich in ihrem teuren Ledersessel
zurück, der ebenso blassgrün war wie die Streifen auf den Polstern meines
Stuhls. „Verstehe.“ Sie taxierte mich eine Weile und tippte sich mit dem Finger
ans Kinn, dann gelangte sie offenbar zu einer Entscheidung. „Ich muss Ihnen
sagen, Miss Telford, dass unsere Gemeinschaft ihre Aufgaben sehr ernst nimmt.
Wir scheuen weder Kosten noch Mühen, um sicherzustellen, dass die unter unserer
Ägide durchgeführten Forschungsprojekte so genau und sorgfältig betrieben
werden wie irgend möglich. Und mit der gleichen Genauigkeit und Sorgfalt wählen
wir auch unsere Mitglieder aus. Wir untersuchen den Background eines jeden
Bewerbers sehr gründlich, bevor wir ihm Zugang zum engsten Kreis gewähren. Sie
werden mir sicherlich zustimmen, dass diese Vorkehrungen notwendig sind, damit
sich niemand in die Gemeinschaft einschleichen kann, der eine andere
Philosophie hat als wir.“
    „Ja, natürlich“, entgegnete ich gedehnt und fragte mich, wie viel sie
wohl im Laufe einer Nacht über mich herausgefunden haben konnte.
    Eine ganze Menge, wie sich zeigte.
    „Aus diesem Grund habe ich auch dafür gesorgt, dass die Überprüfung
Ihrer Vergangenheit vorrangig behandelt wurde.“
    So ein Mist! Mir schwante, dass ich bereits wusste, was als Nächstes
kam.
    „Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass Ihr Arbeitgeber Sie in
einem Hotel in Mayfair vermutet. Wie uns bei der Überprüfung des Hotels
bestätigt wurde, waren Sie bis gestern Abend, dreiundzwanzig Uhr, dort
angemeldet. Obwohl das Zimmer noch zweieinhalb Wochen reserviert war, haben Sie
bereits gestern ausgecheckt. Die Rechnung wurde bezahlt, das Zimmer geräumt.“
    Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben, und nicht herumzuzappeln, aber das
war angesichts von Guardas blassblauen Augen gar nicht so einfach. Sie wirkten
bedrohlich und zugleich Vertrauen heischend. Ich wusste gar nicht, was mir
unangenehmer war.
    „Außerdem hat Ihr Arbeitgeber meinem Kollegen gesteckt, dass dies Ihre
erste Reise nach England ist. Mir erscheint es doch reichlich unwahrscheinlich,
dass Sie jemanden kennen lernen und innerhalb von ein paar Tagen gleich einen
Heiratsantrag von ihm annehmen“, fuhr sie mit sanfter Stimme fort, doch ihre
Augen wirkten alles andere als sanft. Sie wollten mich vielmehr zwingen, meine
intimsten Gedanken preiszugeben, wogegen ich mich selbstverständlich wehrte,
aber ich geriet zunehmend in Panik.
    „Äh... nun, was das angeht...“, stammelte ich und überlegte
fieberhaft. „Eigentlich sind wir gar nicht verlobt. Nicht offiziell. Aber...
äh... Christian und ich haben uns vor ein paar Tagen kennengelernt und auf
Anhieb prächtig verstanden und... Na ja, Sie wissen doch, wie das Leben so
spielt.“
    „Nein“, sagte sie leise. „Das weiß ich nicht. Sagen Sie es mir.“
    Ich machte eine fahrige Handbewegung und tat so, als sei es mir
unendlich peinlich, derart über meine Beziehung zu Christian ausgefragt zu
werden, was mir nicht sonderlich schwerfiel. „Man will ja nicht jedem auf die
Nase binden, dass man mit jemandem ins Bett gestiegen ist, den man gerade erst
kennengelernt hat, und deshalb hat Christian gesagt, wir wären verlobt. Das ist
alles.“
    „Wirklich?“
    Ich setzte eine Unschuldsmiene auf und erwiderte Guardas Blick, ohne
mit der Wimper zu zucken.
    Jedenfalls versuchte ich es.
    „Ich glaube nicht, dass das alles ist, Allegra. Ich glaube, Sie
sollten mir sagen, was mit den beiden Geistern passiert ist,

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