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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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beschworen hatte, wenn
man sie in einem Kreis festhielt? Wusste er, wie man einen Kreis anlegte, damit
er stabil genug für einen Dämon war? Die Frage aller Fragen lautete jedoch, um
was für einen Dämon es sich überhaupt handelte -war er nur ein mickriger Lakai
oder aber ein mächtiger Abgesandter eines Dämonenfürsten?
    Ich roch ihn bereits, als ich die Kellertreppe hinunterlief. Dämonen
stinken ziemlich; ihr Geruch wird häufig mit dem von Verwesung und Fäulnis
verglichen. Da ich noch nie meine Nase in ein Grab gesteckt hatte, konnte ich
das nicht beurteilen, aber der Gestank war auf jeden Fall so heftig, dass sich
mir die Nackenhaare sträubten und mein inneres Warnsystem auf Hochtouren lief,
um mich zur Umkehr zu bewegen.
    Als ich die Tür zum Weinkeller aufstieß, blieb ich wie angewurzelt
stehen. Christian lehnte an der Wand, die Arme vor der nackten Brust
verschränkt, die Augen pechschwarz. Ihm gegenüber, am Ende von einem der zwei
Meter hohen Weinregale, stand ein gut aussehender Mann, der einen Anzug mit Weste
trug.
    Ein sehr gut aussehender Mann.
    Ein außergewöhnlich gut aussehender Mann. Einer mit nach hinten
gekämmtem dunkelblondem Haar, breiter Stirn, dunklen spöttischen Augen und
einem schmalen Oberlippenbart.
    Ein Dämon also, dem es offenbar gefiel, einen auf Europäer zu machen.
    Alles in Ordnung?, fragte ich Christian. Er gab keine Antwort,
sah nicht einmal zu mir herüber, sondern streckte nur die Hand aus, um mich
davon abzuhalten, zwischen ihn und den Dämon zu treten. Ich spürte seine
geistige Kraft, mit der er den Dämon in Schach hielt, aber Hinweise auf Banne
entdeckte ich keine. Ich hatte keine Ahnung, wie er Kontrolle über den Dämon
ausübte, aber das Wie war in diesem Moment auch nicht so wichtig.
    „Da ist deine Frau“, sagte der Dämon, und seine Stimme verursachte
mehrere Risse in der Wand.
    Ich wusste, dass Christian nicht besonders begeistert von meinem
Auftauchen war, zumal es sich offenbar um einen höheren Dämon handelte. Nur die
höheren Soldaten eines Dämonenfürsten konnten mit ein paar Worten Risse in
Wänden herbeiführen.
    „Aber das Vereinigungsritual ist noch nicht vollendet. Überlässt du
sie mir?“
    Ein handtellergroßes Stück Putz fiel von der Wand.
    Ich benetzte meine Finger mit Weihwasser und zeichnete ein
Schutzsymbol auf Christians Brust, direkt über seinem Herzen, wobei ich darauf
achtete, ihm nicht die Sicht auf den Dämon zu versperren.
    „Sie ist doch nur Fleisch und Knochen, Dunkler. Du könntest mächtig
sein, mächtiger, als du dir überhaupt vorstellen kannst. Ich weiß, wonach du
strebst. Wenn du sie mir überlässt, kann ich dir mehr Macht geben als
derjenige, der dich erschaffen hat.“
    Zwei Deckenlampen gingen aus.
    Ich schützte auch mich mit einem Bann, dann hockte ich mich auf den
Boden und benutzte das Weihwasser dazu, einen Kreis auf den Fliesenboden zu
malen. Dabei fragte ich mich, wovon der Dämon eigentlich redete. Christian
hatte mir doch gesagt, er sei als Dunkler zur Welt gekommen und sein Vater sei
erschaffen worden.
    „Das wird dir alles nichts nützen“, sagte der Dämon zu mir, dann hörte
ich, wie eine Weinflasche platzte. Ich sah auf und zeichnete rasch mit meinen
noch feuchten Fingern ein Fixierungssymbol in die Luft. Diesen uralten Bann
hatte mir ein Zauberer beigebracht, damit ich mich vor Sukkuben oder anderen
niederen Kreaturen schützen konnte, die sich manchmal in Gebäuden herumtrieben,
in denen es spukte. Der Bann hielt zwar nicht lange, aber man konnte ein Wesen
damit für ein paar Sekunden fixieren, die unter Umständen entscheidend sein
konnten.
    „Um einen von seinem Kaliber festzuhalten, braucht man mehr als
Weihwasser“, sagte ich zu Christian. Er fuhr mit dem Fingernagel über sein
Handgelenk und ließ etwas Blut in den Kreis tropfen. Ich hielt ihm meinen Arm
hin.
    „Bitte!“
    Er zögerte.
    „Christian, wir haben nicht viel Zeit. Du hast gesagt, wir sind
stärker, wenn wir unsere Kräfte vereinen.“
    „Das gefällt mir nicht“, sagte er und nahm widerstrebend meine Hand.
Er wusste, wenn etwas schief ging, konnte der Dämon uns mit Hilfe unseres Bluts
an sich binden.
    „Ich weiß, und es ist lieb, dass du dich um mich sorgst, aber das ist
unsere einzige Chance. Wenn wir ihn in den Kreis kriegen, muss er uns alles
sagen, was wir wissen wollen.“
    Wie Christians Blick mir verriet, wusste er, dass ich recht hatte,
aber er wollte mich trotzdem nicht in die Sache hineinziehen. Ich hielt

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