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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ihm
meine Hand vor die Nase, bis er schließlich doch einen Finger zwischen die
Lippen nahm und in die Kuppe biss. Ich hielt den Finger über den Kreis und gab
mein Blut zu seinem hinzu.
    Der Dämon bäumte sich mit einem gewaltigen Schrei auf, und die
freigesetzte Energie traf mich mit solcher Wucht, dass ich rückwärts gegen die
Wand geschleudert wurde und heftig mit dem Hinterkopf dagegenschlug. Ich schrie
auf und wollte Christian warnen, aber der Dämon marschierte bereits auf ihn zu.
    Mein Bann schützte zwar Christians Herz, nicht aber den restlichen
Körper. Bevor ich meine Benommenheit abschütteln konnte, stürzte sich der Dämon
auf ihn und verpasste ihm einen Fausthieb in den Magen, der so kraftvoll war,
dass er mit der Hand auf der anderen Seite wieder herauskam.
    „Grundgütiger!“ Fassungslos beobachtete ich, wie Christian sich an dem
Dämon festhielt. Ob er Halt suchte oder mit ihm ringen wollte, konnte ich nicht
einschätzen. Der Dämon zog ruckartig seinen blutüberströmten Arm aus Christians
Körper. Er mochte zwar sehr stark sein, aber Christian hatte mit seinen
neunhundert Jahren auch ein paar Tricks auf Lager. Ich sah, wie sich seine
Lippen bewegten, als er dem Dämon mühelos den Arm brach.
    Ich kroch zu dem Kreis und begann ihn ringsum mit Fixierungssymbolen
zu versehen. Obwohl der Dämon stärker als ein Mensch war, schränkte ihn die
Erscheinungsform, die er gewählt hatte, in seinen Fähigkeiten ein. Man konnte
ihn zwar nicht vernichten, aber man konnte der Gestalt, die er angenommen
hatte, so viel Schaden zufügen, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als sie zu
verlassen und zu seinem Herrn und Meister zurückzukehren.
    Was alles in allem bedeutete, dass ich mich beeilen musste, wenn ich
ihn in den Kreis zwingen wollte, bevor er Christian womöglich so schwer
verletzte, dass Selbstheilung nicht mehr möglich war.
    Der Dämon schrie erneut, als Christian ihn am Hals packte, und wehrte
sich, indem er ihm ein Loch in die Brust schlug, aber Christian hatte den
Schlag kommen sehen und ließ sich nach hinten fallen. Er zog den Dämon mit
sich, und als sie auf dem Boden aufschlugen, riss er ihm die Gurgel heraus.
    Ich spürte allerdings, wie Christians Kraft mit jedem Schlag, den er
einstecken musste, dramatisch abnahm, und beeilte mich mit dem Fixierungsbann.
Da ich ihn noch nie angewendet hatte, würde er nicht stark genug sein, um den
Dämon dauerhaft festzusetzen, aber da der Kreis mit Weihwasser und unserem Blut
versiegelt war, sollte der Bann wenigstens ein paar Minuten halten.
    Ich zeichnete das letzte Symbol, sprach die letzten Worte der Formel
und nahm alle Kraft zusammen, um den Kreis mit Energie zu versorgen.
    Der Dämon stieß einen langen verzweifelten Schrei aus, und der Putz
prasselte nur so von der Decke auf uns herab. Dann verschwand der Dämon aus
Christians Armen und tauchte keuchend und mit glutroten Augen wieder in dem
Kreis auf. Sein teurer Anzug von einem Herrenausstatter auf der Saville Row war
über und über mit Blut beschmiert.
    Ich wartete ab, ob der Kreis auch wirklich hielt, dann hinkte ich zu
Christian, der völlig erschöpft und benebelt auf dem Boden lag. Er hatte zwei
ziemlich große, blutende Löcher im Oberkörper. „Wie kann ich dir helfen?“
    „Verschmelzen“, stieß er keuchend mit schmerzerfüllter Stimme hervor.
Ich hielt meine Hände über seine Wunden, schloss die Augen, lehnte mich an ihn
und öffnete ihm mein Bewusstsein, damit er Kraft tanken konnte.
    Dunkle verfügen über bemerkenswerte Selbstheilungskräfte und genesen
sehr schnell, aber wenn die Verletzungen zu schwer sind, können sie daran
sterben. Zum Glück hatte der Dämon Christian jedoch nur geschwächt, weil ich
sein Herz - seine  verletzlichste Stelle - mit einem Bann geschützt hatte.
Aber die Heilung brauchte ihre Zeit, und ich beobachtete mit Sorge, wie der
Dämon immer wieder versuchte, eine Schwachstelle im Kreis zu finden und
auszubrechen. Nach einer Weile ergriff Christian meine Hände und erhob sich. Er
war immer noch verletzt, aber der schlimmste Schaden war behoben, und die
Wunden hatten sich zumindest geschlossen und bluteten nicht mehr.
    „Wie heißt er?“, fragte Christian und näherte sich vorsichtig dem
Kreis. Ich folgte ihm und brachte Schutzbanne in alle vier Himmelsrichtungen
aus.
    „Wie heißt du?“, fragte ich den Dämon.
    Die grün leuchtenden Fixierungssymbole, die ich rings um den Kreis in
die Luft gemalt hatte, färbten sich plötzlich schwarz. Ich

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