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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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schmutzige Tapete ab, Fetzen davon waren auf einem
traurigen, formlosen Sessel liegen geblieben. Um einen kleinen Linoleumtisch
herum standen zweieinhalb Plastikstühle. Auf dem Tisch selbst befand sich eine
durchaus professionelle Druckereiausrüstung, die vermutlich mehr wert war als
das ganze Haus. Kein Wunder, dass Seal alles tat, um die Leute aus seiner Bude
herauszuhalten.
    Adrian zog
einen der Plastikstühle für mich heran und entfernte den Teller mit den
pelzigen Pommes und einem halb aufgegessenen Burger, damit ich mich setzen
konnte. „Wir müssen nach London, ohne unsere Identität preiszugeben. Wie
schnell kannst du uns Pässe machen?“
    „Wann müsst
ihr da sein?“ Seals Deutsch klang abgehackt, er redete fast so schnell wie
Adrian. Da ich mit der deutschen Sprache nicht allzu vertraut bin, kostete es
mich einige Mühe, der Unterhaltung zu folgen und nicht vollkommen den Faden zu
verlieren.
    „Noch vor
Sonnenaufgang.“
    Seal
schüttelte den Kopf, ohne auch nur einen einzigen Blick auf die zerbrochene,
angeknackste Uhr zu werfen, die krumm und schief an der Wand über dem Tisch
hing. „Unmöglich. Es dauert wenigstens drei Tage, um einen Pass herzustellen,
der die internationalen Sicherheitskontrollen problemlos durchläuft.“
    „Wir haben
keine drei Tage. Wir müssen noch heute Abend aufbrechen.“ Adrians Kiefermuskeln
spannten sich an. Ich legte meine Hand auf seinen Arm; eher, um ihn zu
ermahnen, nicht die Beherrschung zu verlieren, als um mich zu vergewissern, wie
aufgebracht er war.
    „Das ist
nicht mein Problem. Ich sag euch nur, wie lange es dauert, die Pässe
anzufertigen.“
    „Hast du
auch nur die leiseste Ahnung, wer ich bin?“, knurrte Adrian. Seine Eckzähne
blitzten scharf und bösartig auf, als er sich das T-Shirt schnappte, das
traurig an Seals Rippen herabhing, ihn hochhob und gegen eine Wand schmetterte.
Bei dem Aufprall löste sich ein weiterer Tapetenstreifen, gefolgt von einem
Stück Putz.
    „Ja, du bist
ein Dunkler“, quiekte Seal. Seine Arme und Beine fuchtelten hilflos herum,
während Adrian ihn rund dreißig Zentimeter über dem Boden festhielt. „Ein sehr
Dunkler.“
    „Ich bin der
Verräter“, erwiderte Adrian. Seine Stimme war mittlerweile nur noch ein leises
Zischen, das jedem mit Vergeltung drohte, der es wagte, ihm in die Quere zu
kommen. „Ich habe keine drei Tage.“
    „Vielleicht
schaffe ich es in einem.“ Seal stöhnte, als Adrian ihn noch ein Stück höher an
der Wand empor schob. „Heute Abend! Ich hab sie heute Abend fertig! Schneller
schaff ich's wirklich nicht!“
    Adrian
fletschte knurrend die Zähne und ließ den Mann los, der prompt zu einem
wimmernden Häufchen zusammensank. „Es gefällt mir nicht, noch einen weiteren
Tag vergeuden zu müssen.“
    „Schneller
geht's wirklich nicht.“ Seal kam mühsam wieder auf die Füße, klopfte sich den
Staub von seiner ohnehin schon dreckigen Hose und glättete sein T-Shirt, wobei
er eine seltsame Würde ausstrahlte. „Es geht nicht einfach nur darum, ein paar
Fotos in vorgefertigte Dokumente einzusetzen. Zuerst einmal muss ich Namen von
Leuten herausfinden, die vor Kurzem verstorben sind, damit die Computer die
entsprechenden Daten erfassen. Dann muss ich die Hologramme machen, und das braucht
seine Zeit. Die wenigen Stunden reichen kaum für die Hintergrundrecherche, aber
weil ihr es so eilig habt, werd ich für euch mal eine Ausnahme machen.“
    Adrian
grunzte zustimmend.
    „So, könnten
wir jetzt über die Entschädigung für meine Dienste reden?“, fragte Seal und
rieb seine großen Hände aneinander.
    „Ich habe
Geld“, antwortete Adrian steif. Bei dieser unverfrorenen Lüge rückte er
beschützerisch näher an mich heran. Ich lehnte mich an sein Bein und bemühte
mich nach Kräften, wohlhabend auszusehen.
    Seal
lächelte. Das grauenhafte Lächeln ließ nicht nur schwarze und gelbe
abgebrochene Zähne sehen, nein, es veränderte auch seine Augen auf furchtbare
Art und Weise. Er mochte keines der verrückten, unsterblichen Wesen sein, die
die Gegend um Köln unsicher machten, aber angesichts der Gier, die in seinem
Blick aufblitzte, fröstelte es mich. „Die Braut da, ist das deine Auserwählte?“
    „Die Braut
geht dich überhaupt nichts an, bis auf den Pass, den du für sie machen sollst“,
knurrte Adrian.
    Seals
Lächeln wurde immer breiter, sodass es aussah, als ob wir einen grinsenden
Totenschädel vor uns hätten. „Also ist sie deine Auserwählte. Der Verräter hat
seine

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