Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11
Geliebten?“
Er seufzte
und gab nach. „Eine Geliebte ist mehr als nur eine Seelenretterin.
Sie wird zum
Lebensinhalt eines Dunklen, sie steht im Mittelpunkt seines Interesses, es gibt
nur noch sie für ihn.“ Er schnaubte abschätzig. „Mit anderen Worten, er ist nur
noch ein Schatten seiner selbst.“
„Wie kannst
du so etwas sagen? Das ist nicht besonders fair! Ich persönlich finde es sehr
romantisch, wenn ein Mann eine Frau so sehr liebt, dass er ihr sein Leben
weiht.“
„Weil du
eine Frau bist“, entgegnete Paen und schaute missbilligend in den
Seitenspiegel, weil ein Fahrradkurier beim Vorbeifahren gegen das Auto gestoßen
war. „Die Beziehung zwischen einem Dunklen und seiner Geliebten ist total
einseitig. Durch sie bekommt er seine Seele zurück, aber die ist bis in alle
Ewigkeit an sie gebunden. Diese Bindung ist nicht wechselseitig. Wenn sie
stirbt, siecht er dahin, aber die Geliebte kann ohne ihren Dunklen sehr gut
weiterleben.“
„Ich kann
nicht so recht glauben, dass eine Frau, die jemandem seine Seele zurückbringt,
nicht auch eine gewisse Zuneigung für denjenigen empfindet.
Das Ganze
ist bestimmt nicht so einseitig, wie du es darstellst.“
„Du hast
doch überhaupt keine Ahnung davon“, sagte er mit einer Spur von Grobheit, die
ich irgendwie liebenswert fand. In mir regte sich der Verdacht, dass Paen nicht
mich, sondern eher sich selbst mit seinen Worten überzeugen wollte.
„Wohl wahr.
Warum klärst du mich nicht auf?“
Er sah mich
argwöhnisch an. „Warum willst du das eigentlich alles wissen?“
„Ach, keine
Ahnung. Zum Teil aus Neugier. Aber auch, weil ich dich mag und mich für dein
Leben und für das, was dich bewegt, interessiere.“
Das Misstrauen
wich aus seinem Blick.
„Und
außerdem glaube ich, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass ich deine
Geliebte bin, also wüsste ich gern, was der Job so mit sich bringt.“
„Ich wusste
es! Ich wusste, dass Finn dich auf dumme Gedanken bringt! Du bist nicht meine
Geliebte!“
Ich musste
über sein entrüstetes Gesicht lachen. „Beweis es!“
„Was?“ Wir
kamen wieder ein paar Meter vorwärts. An der nächsten Kreuzung standen mehrere
Polizei- und Krankenwagen, und die Beamten und Sanitäter kümmerten sich um den
Abtransport der Verletzten und der beschädigten Fahrzeuge. Ein Polizist
dirigierte den Verkehr um einen Abschleppwagen herum.
„Beweis mir,
dass ich nicht deine Geliebte bin!“
„Wie soll
ich das denn bitte anstellen?“, fragte Paen und sah mich genervt an.
Ich beugte
mich zu ihm hinüber und küsste ihn. Seine Augen leuchteten silbrig auf. „Entschuldige,
ich konnte einfach nicht widerstehen. Es macht so viel Spaß, dich zu küssen,
weißt du? Wann immer ich der Versuchung erliege, ist in meinem Bauch der Teufel
los.“
Seine
hinreißenden Augen verengten sich. „Du willst mich doch nur mit weiblicher List
dazu bringen, dass ich dir alles sage, was du wissen willst, nicht wahr?“
„Soll das
ein Scherz sein? Du wusstest doch auch, dass das bei mir nicht funktioniert -
ich glaube nicht, dass ich dich mit Sex irgendwie beeinflussen kann.“
„Sehr gut,
denn ich lasse mich auch nicht beeinflussen“, entgegnete Paen und schaute nach
vorn zu der Kreuzung, über die gerade der vierte Wagen vor uns gewinkt wurde. „Aber
das bedeutet nicht, dass du mich nicht küssen sollst.“
Statt seiner
Aufforderung zu folgen, ließ ich mich lächelnd in meinen Sitz zurücksinken,
woraufhin er mich überrascht aus den Augenwinkeln ansah.
„Tja, wie
könntest du dir und mir denn beweisen, dass ich nicht deine Geliebte bin? Gibt
es vielleicht so etwas wie einen Test? Oder hat das einfach mit Bestimmung zu
tun?“
„Es gibt
mehrere Schritte, die schließlich zu der sogenannten Vereinigung führen“,
entgegnete Paen nach einer bedeutungsvollen Pause widerstrebend.
„Finn hat so
etwas erwähnt. Und durch diese Vereinigung bekommst du dann deine Seele zurück?“
Er nickte.
„Alles klar.
Und was sind das für Schritte?“
Wir bewegten
uns um eine Wagenlänge vorwärts. Von draußen waren über das Brummen der Motoren
hinweg die aufgeregten Stimmen der Schaulustigen zu hören, die sich hinter dem
gelben Absperrband versammelt hatten. „Der erste Schritt ist das Auffinden und
Erkennen der Geliebten.“
„Aha. Finn
sagte doch, dass es eine telepathische Verbindung zwischen den beiden gibt,
oder?“
„Der zweite
Schritt“, fuhr Paen fort, ohne auf meine Frage einzugehen, „ist das
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