Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11
Beschützen
aus der Ferne.“
„Hmm.“ Ich
tippte mir nachdenklich ans Kinn. „Das klingt sehr ritterlich. Du passt also
auf und bist zur Stelle, wenn sie dich braucht?“
„So ungefähr“,
entgegnete er.
„Dann habe
ich bis jetzt zwei von zwei möglichen Punkten.“
„Wie kommst
du denn darauf?“ Er bedachte mich mit einem Blick, der mich eigentlich das
Fürchten hätte lehren müssen. Doch stattdessen bekam ich nur wieder Lust, ihn
zu küssen.
„Du hast
mich zurückgeholt, als Pilar mich auf meiner Astralreise angreifen wollte. Das
ist doch Beschützen aus der Ferne.“
„Mehr oder
weniger. Aber ich wusste nicht, dass du in Gefahr bist, es war also gar nicht
beabsichtigt.“
Ich lachte. „Sei
doch nicht so grantig deswegen! Du hast mich aus einer schlimmen Lage gerettet,
und dafür bin ich dir dankbar. Was ist der dritte Schritt?“
„Der erste
Austausch. Und bevor du fragst, damit ist der Austausch von Körperflüssigkeiten
gemeint.“
„Iiih“,
machte ich und rümpfte die Nase. „Oh, Moment! Zählt ein Zungenkuss auch?“
„Ja“,
entgegnete er mit grimmiger Miene.
„Drei hätten
wir, wie viele kommen noch?“
„Es sind
insgesamt sieben Schritte, und das mit den ersten drei, das ist einfach nur
Zufall, weiter nichts.“
„Der vierte?“,
fragte ich und beobachtete, wie ein Krankenwagen mit Blaulicht und heulender
Sirene davonfuhr.
„Der vierte
Schritt ist, dass der Dunkle seiner Geliebten die Möglichkeit gibt, ihn zu
vernichten.“
„Hmm“, sagte
ich, tippte mir wieder ans Kinn und sah ihn schräg an. „Indem er ihr einen
Holzpflock in die Hand drückt oder etwas in der Art?“
Er
antwortete nicht und blickte nur noch grimmiger drein.
„Oder kann
das auch bedeuten, dass er ihr Informationen über sich anvertraut, die sie dazu
verwenden könnte, seine Vernichtung herbeizuführen, wenn sie denn wollte?“
„Du kannst
mich nicht vernichten!“, rief er.
„Wollen wir
wetten? Ich würde jedenfalls jede Wette eingehen, dass du, wenn ich diese
Statue nicht finde und deine Mutter ihre Seele verliert, ziemlich am Ende sein
wirst.“
Auch dazu
sagte er nichts.
„Paen ...“
Ich beugte mich zu ihm hinüber, sodass er gezwungen war, mir in die Augen zu
sehen. „Mach dir keine Sorgen, ich werde sie finden! Ich werde nicht zulassen,
dass deine Mutter ihre Seele verliert.“
Er nickte
schroff.
„Dir muss
man ja wirklich die Würmer einzeln aus der Nase ziehen! Also bringen wir es am
besten schnell hinter uns. Was passiert beim fünften und sechsten Schritt?“,
fragte ich und ließ mich wieder in meinen Sitz sinken.
„Ein
weiterer Austausch, und der Dunkle bezwingt, unterstützt von seiner Geliebten,
die Finsternis in seinem Inneren.“
„Hmm. Ein
weiterer Austausch von Körperflüssigkeiten -erledigt. Aber die Bezwingung der
Finsternis in deinem Inneren ... hmmmm.“
„Wie du
siehst, hast du ein paar Schritte geschafft, aber noch längst nicht alle“,
sagte Paen und fuhr wieder ein Stückchen vor.
Ich weiß
nicht recht - das mit dem Bezwingen der Finsternis kann alles Mögliche bedeuten.
Zum
Beispiel?
Na, dass
du jemanden in einen Teil deines Lebens hereinlässt, zu dem du vorher niemandem
Zutritt gewährt hast.
Er runzelte
nachdenklich die Stirn. Was meinst du damit? Glaubst du, ich hätte dich
näher an mich herangelassen als jede andere Frau, mit der ich bisher Sex hatte?
Mit wie
vielen von ihnen hast du denn dieses Bewusstseinsding gemacht?
Er zog sich
zurück - nicht körperlich, sondern geistig -, doch bevor er das tat, konnte ich
noch seinen Schock spüren, als ihm die Wahrheit bewusst wurde.
„Damit
hätten wir auch Nummer fünf und sechs erledigt. Dann ist noch ein Schritt
übrig, nicht wahr? Worum geht es da?“
Obwohl wir
uns nicht berührten, spürte ich die Gefühle, die in seinem Inneren aufwallten.
Paen hatte sehr mit sich zu ringen. „Der siebte Schritt ist der Austausch von
Blut.“
„Blut, hm?
Ich stehe zwar nicht drauf, aber wenn es kein ganzer Liter sein muss, werde ich
es schon runterkriegen. Komm, lass es uns machen!“
Er sah mich
an, als hätte ich ihm gerade vorgeschlagen, nackt auf dem Autodach zu tanzen. „Das
kann nicht dein Ernst sein!“
„Doch, doch.
Ich würde durchaus ein Schlückchen Blut zu mir nehmen, wenn du dadurch deine
Seele zurückbekommst.“
„Du weißt
nicht, wovon du redest!“, stieß er hervor.
„Ich denke
schon. Aber deiner Meinung nach bin ich ja nicht deine Geliebte, also macht es
doch auch nichts.
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