Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11
grimmig und verrenkte
mir fast das Bein, um meinen Fuß auf das Gaspedal zu drücken.
„Ile, du
bringst ihn noch um!“, schrie Sarah. „Nimm deinen Fuß da weg! So kann ich nicht
fahren!“
Wir waren in
gehörigem Tempo an Theo vorbeigefegt, aber Sarah hatte maßlos übertrieben: Es
hatte zu keinem Zeitpunkt die Gefahr bestanden, ihn zu überfahren. Da er sich
auf meine Seite des Wagens zubewegt und im Grunde schon neben uns gestanden
hatte, hätten wir ihn gar nicht erwischen können.
Ich
ignorierte Sarahs Gezeter und nahm den Fuß erst wieder vom Gas, als wir das
Zentrum des kleinen Orts erreicht hatten.
„Mach so
etwas nie wieder! Ich schwöre bei Gott, Portia, manchmal würde ich dich am
liebsten erwürgen! Was wird Theo jetzt denken?“ Sie bremste abrupt vor einem
kleineren Gebäudekomplex ab.
Ich löste
meinen Sicherheitsgurt, nahm meine Tasche, die ich mir morgens besorgt hatte,
und stieg aus. „Sarah, er ist ein Schwindler! Es kann uns egal sein, was er
denkt.“
„Mir ist es
nicht egal.“ Sarah hatte wieder diesen störrischen Ausdruck im Gesicht, der
darauf hindeutete, dass sie im Begriff war, etwas Unvernünftiges zu tun. „Du
kannst ruhig gehen und dir die ach so wichtigen Verbrecherfotos ansehen, wenn
du willst!“ Sie legte den Rückwärtsgang ein und fuhr vorsichtig an. „Ich fahre
zurück und bitte Theo für deine Unhöflichkeit um Verzeihung.“
„Sarah! Du
solltest nicht allein mit ihm sprechen - oh, verdammter Mist!“ Ich sah meiner
Freundin frustriert und besorgt nach, die mit quietschenden Reifen davonfuhr.
Ich befürchtete, dass sie ihre Naivität noch bedauern würde, wenn sie sich ihm
derart auslieferte.
Soll sie
doch machen, was sie will!, dachte ich zuerst in meiner Wut, aber Sarah war
meine beste Freundin, und ich konnte nicht zulassen, dass sie in die Klauen
eines so gefährlichen Mannes wie Theo geriet. Fest entschlossen, Sarah gegen
ihren Willen zu retten, marschierte ich also in die Polizeiwache.
Ein kleiner
Mann mit schütterem Haar war am Empfang, und außer ihm war niemand im
Eingangsbereich zu sehen. Die obere Hälfte der Wände hinter ihm war verglast,
wodurch Licht in die Räume gelangte und die Beamten sehen konnten, was in den
jeweils anderen Abteilungen passierte. Zwei Polizisten und eine Polizistin
saßen an ihren Schreibtischen und hämmerten emsig auf ihren Tastaturen herum.
„Hallo! Sie
müssen Portia Harding sein“, sagte der Beamte am Empfang und kam nach vorn, um
mir die Hand zu schütteln. Er hatte ein nettes Lächeln und warme, freundliche
braune Augen, sodass ich unwillkürlich zurücklächelte, obwohl mir gar nicht
danach zumute war. „Ich bin Terrin.“
„Freut mich,
Sie kennenzulernen. Ist Sergeant Beading da? Mit ihr haben wir gestern
gesprochen.“
Terrin warf
einen Blick in das Büro hinter der Glasscheibe. „Scheint kurz weggegangen zu
sein. Sollen wir vielleicht schon mal anfangen? Es sollte nicht allzu lang
dauern:“
„Das würde
ich gern, aber ich habe gerade den Mann gesehen, der mich gestern angegriffen
hat, und meine Freundin ist losgefahren, um mit ihm zu sprechen.
Wenn Sie
sich beeilen, können Sie ihn schnappen, bevor er noch mal entwischt.“
Terrin
runzelte die Stirn. „Um wen geht es denn?“
„Um Theo
North. Sie wissen doch, der Mann, der mich gestern angegriffen hat und uns dann
entführen wollte?“ Ich schlug mir verärgert auf die Schenkel, weil der Beamte
nicht augenblicklich in Aktion trat, um Theo festzunehmen. „Sind Sie überhaupt
mit dem Fall vertraut, in den meine Freundin und ich verwickelt sind?“
„Oh, aber natürlich“,
entgegnete er lachend, nahm mich am Arm und führte mich ans andere Ende des
Raums. „Dafür werde ich ja schließlich bezahlt.
Sozusagen.
Theo North ... hmm. Der Name sagt mir irgendetwas, aber mir fällt kein Gesicht
dazu ein. Wir können ja schon mal anfangen, während ich darüber nachdenke.“
Ich starrte
den Polizisten ungläubig an, der sich inzwischen wieder von mir entfernt hatte,
und marschierte auf ihn zu. „Ich sitze doch hier nicht untätig herum, während
meine Freundin in Gefahr ist!“
„Je schneller
Sie es hinter sich bringen, desto eher können Sie ihr helfen“, versuchte er
mich zu besänftigen und führte mich wieder in die Ecke.
„Das ist
doch absurd! Ich werde jetzt meine Freundin holen, und dann werde ich
zurückkommen und mich bei Ihrem Vorgesetzten darüber beschweren, wie
gleichgültig Ihnen ein Menschenleben ist!“ Ich machte einen Schritt
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