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Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11

Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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doch als Irina das Wort ergriff,
klappte sie ihn wieder zu.
    Theo und ich
gingen auf die alte Frau zu.
    „Ihr seid zu
groß. Setzt euch!“ Sie wies mit ihrem von Arthritis verunstalteten Zeigefinger
auf den Rasen zu ihren Füßen.
    Wir hockten
uns vor sie hin. Sie nahm Theos Gesicht in ihre Hände und sah ihm aufmerksam in
die Augen. Ich spürte seine Überraschung, als sie ihn eindringlich studierte.
    Was ist?,  fragte ich.
    Bevor er
antworten konnte, nickte Irina ihm zu und ließ sein Gesicht los, um sich mir
zuzuwenden. Ihr Griff war überraschend fest, als sie die Finger um mein Kinn
legte.
    Dann neigte
sie meinen Kopf etwas nach hinten und sah mir tief in die Augen.
    Als sich
unsere Blicke kreuzten, traf mich fast der Schlag. Es war, als könnte sie in
mein tiefstes Inneres schauen. Als entfernte sie alle Schutzschichten,
sämtliche gesellschaftlichen Konventionen und Unaufrichtigkeiten, um zu meinem
wahren Wesen vorzudringen.
    „Kind, du
wurdest irregeleitet“, sagte sie, während sie mich unverwandt ansah. Ich fühlte
mich unter ihrem Blick wie ein gefangener, strampelnder Käfer. „Dein Weg liegt im
Verborgenen. Es wird dich einige Mühe kosten, ihn zu finden, aber ich glaube
daran, dass du es schaffst. Du wirst freigelassen, damit du deinen Weg finden
kannst.“
    Irina ließ
mein Kinn los und stützte sich mit beiden Händen auf ihren Stock, um von der Bank
aufzustehen. Ich schwankte einen Moment lang, weil mir fast schwindelig vor
Erleichterung war, dass der Seelenstriptease ein Ende hatte. Theo fasste mich
am Arm und half mir auf die Beine.
    Die anderen
beiden Maren erhoben sich ebenfalls.
    „Es ist also
beschlossen, dass die Sterbliche Portia Harding freigelassen wird“, sagte Disin
laut und sah mich kalt an. „Die Hashmallim haben deine Seele für rein befunden,
also wirst du nicht länger festgehalten. Dein Betragen an diesem Ort ist jedoch
nicht tolerierbar, und du wirst hiermit vorläufig vom Gerichtshof von
Göttlichem Geblüt ausgeschlossen.“
    Augenblicklich
ging hinter uns das Getuschel los.
    Bedank
dich!,  wies Theo mich an.
    „Vielen Dank
für Eure Großzügigkeit“, sagte ich und bemühte mich, keinen Sarkasmus durchklingen
zu lassen. Ich wandte mich zum Gehen, aber Disin hielt mich zurück.
    „Du hast
zwar die fünfte Prüfung bestanden, Portia Harding, aber du konntest uns nicht
davon überzeugen, dass du nichts mit dem Tod der Tugendkraft Hope zu tun hast.“
    „Habe ich
nicht?“ Ich schüttelte verwirrt den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Bedeutet die
bestandene Prüfung denn nicht, dass ich ein reines Herz habe? Und ein reines
Herz könnte ich ja wohl nicht haben, wenn ich Hope getötet hätte, oder?“
    Disin
presste die Lippen zusammen. „Reinheit ist Interpretationssache. Was wir einen
kaltblütigen Mord nennen, ist für dich möglicherweise aus irgendeinem Grund
eine gute Tat. Und vielleicht bist du deshalb felsenfest davon überzeugt, dass
du ein reines Herz hast.“
    „Aber ...“
    „Wenn du
Hope nicht getötet hast, musst du herausfinden, wer es getan hat“, fiel Disin
mir ins Wort. „Sollte dir das nicht bis zum nächsten Neumond gelingen, wird dir
deine Gabe wieder abgenommen, und du wirst für immer des Hofes verwiesen.“
    Wann ist
Neumond?,  fragte ich Theo entgeistert. Mit einer solchen Forderung hatte
ich nicht gerechnet.
    Ich weiß
es nicht genau. In einer Woche, glaube ich. Vielleicht in zehn Tagen.
    Als
hätten wir nicht schon genug zu tun! Jetzt müssen wir also auch noch herausfinden,
was Hope zugestoßen ist?
    Ich
fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig.
    „Ich bin
Physikerin und keine Ermittlerin!“, sagte ich zu Disin. „Gibt es hier keine
Polizei, die Hopes Tod untersuchen kann? Sind diese Hashmallim nicht so etwas
wie Sicherheitskräfte?“
    „Wenn du
nichts mit ihrem Tod zu tun hast, dann bist du doch in der besten Position, um
herauszufinden, wer sie getötet hat“, entgegnete Disin schnippisch.
    „Aber ich
habe doch gar keine Erfahrung mit Mord ...“
    „Du hast
Hope gerufen und ihre Position übernommen. Damit geht auch eine gewisse
Verantwortung einher.“
    Ich hätte am
liebsten laut geschrien. Erkannte denn außer mir niemand den Fehler in ihrer
Logik? „Das verstehe ich ja, aber daraus folgt nicht automatisch, dass ich den
Mörder auch finde!“
    Portia,
lass es gut sein! Das führt zu nichts. Sie haben ihre Entscheidung getroffen.
    Aber ich
habe nicht die geringste Ahnung von Detektivarbeit!
    Dann
lernen wir es eben. Bedank

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