Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
Magda und sah
Raymond verschmitzt an. „Ich hoffe, du hast dich trotz dieser gehässigen Denise
gut amüsiert. Sie ist einfach schrecklich, nicht wahr? Und hast du den armen
Kerl gesehen, den sie sich gekrallt hat? Der Mann hatte ja keine Ahnung, was
ihn erwartet, als sie sich auf ihn gestürzt hat. Ich wollte ihn noch warnen,
aber was soll's! Er ist ein erwachsener Mann und hätte ihr sagen können, dass
er an ihrem Angebot nicht interessiert ist.“
Magdas Worte erinnerten mich an die Szene mit Kristoff, und
ich wand mich peinlich berührt auf der Rückbank. Hatte er mich auch für so eine
verzweifelte, liebestolle Frau auf Männerjagd gehalten, der es an
Selbstbeherrschung fehlte? Ich wäre am liebsten vor Scham im Erdboden
versunken, aber der Gedanke an Alecs Lächeln und seine freundlichen Augen
machte mir ein bisschen Mut. Was spielte es schon für eine Rolle, dass Kristoff
mich für die schlimmste aller Schlampen hielt, wenn Alec einen viel besseren
Eindruck von mir hatte?
Was für alberne Gedanken! „Es ist völlig egal, was die
beiden denken“, tadelte ich mich, als ich aus dem Taxi stieg.
„Natürlich ist es das“, sagte Magda und ging die Treppe zum
Eingang des Hotels hoch, während Ray bezahlte, und bedachte mich mit einem
verschwörerischen Lächeln. „Dich beschäftigt doch irgendetwas, meine Liebe.
Oder sollte ich besser sagen, jemand?“
Mir schoss schon wieder die Röte in die Wangen, und ich
verfluchte meine irischen Gene dafür, dass man es mir jedes Mal ansah, wenn ich
in Verlegenheit geriet. „Es war ein interessanter Abend. Höchst aufschlussreich,
muss ich sagen.“
„Aha, das klingt ja schon mal vielversprechend. Und es wird
garantiert noch besser! Lust auf einen kleinen Schlaftrunk, Ray?“
Ich ließ die beiden Turteltauben allein und zog mich völlig
erschöpft von den Abenteuern des Abends auf mein Zimmer zurück.
4
„Gott, ob die nächsten Tage auch so anstrengend werden?“,
fragte ich matt, als ich die Tür schloss und mich seufzend da-gegenlehnte, denn
was ich erlebt hatte, war viel zu viel für einen einzigen Abend.
„Ist das eine rhetorische Frage oder ein Hinweis darauf,
dass du zu müde bist, um bei der Verwirklichung meiner Fantasien die Hauptrolle
zu spielen?“, entgegnete eine männliche Stimme. Ich schrie zu Tode erschrocken
auf und hielt mich an der Tür fest.
Alec kam aus dem Badezimmer. Nackt. Splitterfasernackt. Ich
starrte ihn wie vom Donner gerührt an.
Er blieb stehen und nahm eine, wie ich fand, äußerst
vorteilhafte Pose ein.
„Habe ich dich erschreckt? Es schien mir weitaus diskreter
zu sein, hier auf dich zu warten, statt das ganze Hotel davon in Kenntnis zu
setzen, dass ich deine Gesellschaft suche.“
Ich glotzte nur noch mehr.
„Pia?“ Ein amüsiertes Lächeln spielte um seine Mundwinkel.
„Hmm?“ Mein Blick wanderte über seinen Körper. Ich kam mir
zwar ein bisschen unanständig dabei vor, ihn derart anzugaffen, aber
schließlich war er nackt aus meinem Badezimmer gekommen. Also hatte er es
darauf angelegt, begafft zu werden, oder?
„Du starrst mich an.“
Ich musste ein paarmal schlucken, bevor ich sprechen konnte.
„Ich weiß. Tut mir leid. Ich kann nicht anders. Ich bemühe mich ja, aber du
bist nackt.
Überall. Ich meine, vollkommen nackt.“
„Richtig. Ich .. äh ... Mir ist klar, dass wir auf eine
alles andere als zufriedenstellende Weise auseinandergegangen sind. Ich hoffe,
du wirfst mich nicht mit Kristoff in einen Topf und trägst mir seinen
Rachedurst nicht nach.“
„Rachedurst? Ist er etwa auch hinter den Vampiren her?“
Alec lächelte. Er hatte wirklich ein wunderschönes Lächeln,
das mir sehr gefiel. „Wir arbeiten zusammen, aber ich kann dir versichern, dass
ich dir nichts Böses tun will. Ganz im Gegenteil“, sagte er und wackelte
verheißungsvoll mit den Augenbrauen.
„Tja .. als wir in dem Buchladen waren, habe ich aber nicht
geglaubt, dass ich mit heiler Haut davonkomme“, sagte ich und bemühte mich,
meinen Blick nicht schweifen zu lassen, aber das war gar nicht so einfach. „Ich
dachte, Kristoff würde nicht von mir ablassen, obwohl ich nicht diejenige bin,
nach der ihr sucht.“
„Ach, und woher weißt du das?“ Er kam auf mich zu, und als
ich das Funkeln in seinen Augen sah, bekam ich plötzlich feuchte Hände. „Woher
weißt du, dass du nicht genau das bist, wonach ich suche?“, fragte er und
umfing meine Brüste mit den Händen.
Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass ich
Weitere Kostenlose Bücher