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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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wiedersah? Wie konnte ich ihm jemals wieder in die
Augen sehen, nachdem ich mit seinem Freund geschlafen hatte?
    Und wie um alles in der Welt konnte ich Kristoff jemals
wieder in die Augen sehen? Ich hatte mich ihm ja richtiggehend an den Hals
geworfen. Er hatte immer wieder gesagt, dass er mich nicht wollte, und trotzdem
hatte ich die Situation ausgenutzt, und wir hatten eine so heiße Nacht erlebt,
dass ich allen Ernstes befürchtete, Brandflecken auf der alten Wolldecke
vorzufinden.
    „Blödsinn!“, sagte ich laut, erhob mich rasch und sammelte
meine Kleider zusammen. „Er wollte es doch auch. Ihn trifft genauso viel Schuld
wie mich, und wenn er mir irgendetwas anderes erzählen will, dann kann er was
erleben!“
    Ich zog frische Klamotten an und stopfte die vom Vortag in
meine Reisetasche, bevor ich die Scheune verließ, deren Umgebung ich mir nun
zum ersten Mal ansehen konnte. Dieser Bauernhof hatte eindeutig schon bessere
Zeiten erlebt: Die Felder ringsum lagen brach. Erst in ein, zwei Kilometer
Entfernung war ein kleines Bauernhaus mit mehreren Nebengebäuden zu erkennen,
und ich war mutterseelenallein.
    „Zumindest hat er diesmal den Wagen dagelassen“, murmelte
ich verdrossen und stellte meine Tasche auf den Rücksitz. „Aber allmählich bin
ich doch etwas beunruhigt über diesen neuen Trend, dass die Männer mir am
Morgen danach nicht ins Gesicht sehen wollen und einfach verschwinden.“
    Plötzlich nahm ich am Ende der Scheune eine Bewegung wahr.
Kristoff stand im Schatten des verfallenen Gebäudes und sah mich stirnrunzelnd
an. „Mit wem redest du?“
    Peinlich berührt, überlegte ich, wie ich mich einem Mann
gegenüber verhalten sollte, der mich zwar nicht leiden konnte, vor wenigen
Stunden aber noch vor Wonne gestöhnt hatte, als ich mich mit ihm im Heu gewälzt
hatte.
    Ich taxierte ihn argwöhnisch. Er sah mich ausdruckslos an,
und in seinem Gesicht zeigte sich nicht die kleinste Gefühlsregung. Nun, wenn
er es so haben wollte - bitte schön! Ich konnte auch so tun, als sei nichts
geschehen.
    Abgesehen davon war ich auch gar nicht sicher, ob überhaupt
etwas geschehen war. Sicher, wir hatten ziemlich leidenschaftlichen Sex gehabt
-
    daran erinnerten mich meine immer noch weichen Knie -, aber
hatte sich emotional irgendetwas verändert?
    Ich schüttelte den Kopf, denn mit dem Gefühlschaos in meinem
Inneren wollte ich mich nicht auseinandersetzen. Ich hob den Kopf und sah
Kristoff genauso ungerührt an wie er mich. „Ach, da bist du ja! Ich habe
Selbstgespräche geführt. Ist da hinten vielleicht eine Außentoilette oder so?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Was? Musst du etwa nie pinkeln?“, fragte ich und ging in
der Hoffnung, hinter der Scheune ein Plätzchen zu finden, wo ich mich
erleichtern konnte, auf ihn zu.
    „Nur, wenn ich Nahrung zu mir nehme.“
    Ich blieb stehen und sah ihn überrascht an. „Soll das ein
Scherz sein? Du musst wirklich nie ... irgendwohin?“
    „Wir können, falls du das meinst“, entgegnete er mit
unergründlicher Miene.
    „Aber nötig ist es für gewöhnlich nur, wenn wir
Nahrungsmittel zu uns nehmen.“
    „Oh.“ Ich dachte einen Moment über die neu gewonnene
Erkenntnis nach, dann ging ich an ihm vorbei. „Das muss ja wirklich verdammt
praktisch sein.
    Ich bin gleich wieder da.“
    Er saß im Auto, als ich zurückkehrte, und hatte die
Sonnenblende heruntergeklappt, um sein Gesicht zu schützen.
    „Ich habe noch nie darüber nachgedacht, aber du musst die
Mitternachtssonne wirklich hassen“, sagte ich beim Einsteigen, vermied es aber,
ihn anzusehen. In der räumlichen Enge des Wagens war es jedoch so gut wie
unmöglich, seine Nähe zu ignorieren. Ich nahm sehr deutlich die Bewegungen
seines rechten Beins wahr, als er den Motor anließ und rückwärts auf die Straße
fuhr, und war mir seines einzigartigen Dufts, den ich immer noch in der Nase
hatte, ebenso bewusst wie seines schier unbe-schreiblichen Geschmacks, der auf
meiner Zunge haftete. Als er beim Schalten meinen Arm streifte, kam es mir vor,
als bekäme ich einen leichten Stromschlag. Oh ja, ich spürte seine Nähe mit
jeder Faser meines Körpers ...
    aber erwirkte genauso distanziert und bedrohlich wie am Tag
zuvor.
    Nein, im Grunde hatte sich nichts geändert. Wir hatten ein
bisschen Spaß zusammen gehabt, mehr nicht. Ich konnte aufhören, mir Vorwürfe zu
machen, weil ich Alec hintergangen hatte, denn offensichtlich hatte unser
kleines Intermezzo nicht die geringste Bedeutung für

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