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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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stockfinster war.
    „Bei dem vierten Schritt geht es um Vertrauen: Wenn der
Dunkle sein Leben in die Hände seiner Auserwählten legt, wird sie sein
Vertrauen dann missbrauchen, oder hält sie ihm die Treue?“
    Ich rutschte beklommen auf dem kalten Boden hin und her. Ich
würde niemals dieses wie auch immer geartete fürchterliche Ritual mit Alec und
Kristoff vollziehen, wie es die Bruderschaft verlangte. Nie im Leben!
    „Der fünfte Schritt ist wieder ein Austausch von
Körperflüssigkeiten, und hier kommt deine Nacht mit Alec ins Spiel.“ Nun klang
Kristoff wieder so schroff und kalt wie eh und je.
    „Der sechste Schritt besteht darin, dass die Auserwählte ein
Bedürfnis erfüllt, wodurch der Dunkle die Finsternis in seinem Inneren
bezwingen kann.“
    Ich runzelte die Stirn. „Ein Bedürfnis? Was für eins?“
    „Das ist bei jedem Paar anders. Es geht um etwas, das der
Dunkle braucht und das nur diese eine Frau ihm geben kann.“
    „Blut, meinst du?“
    „Möglich, aber ich weiß es nicht. Ich habe keine
Auserwählte, die ich fragen könnte.“
    „Hmmm.“ Ich dachte eine ganze Weile darüber nach. Alec und
Kristoff hatten beide Blut von mir gebraucht, aber Alec war derjenige gewesen,
der gesagt hatte, er brauche mich und wolle nicht mehr ohne mich sein. „Und der
letzte Schritt?“
    „Austausch von Blut. Wenn die Auserwählte dann noch zu einem
Opfer bereit ist, ist die Vereinigung vollzogen.“
    „Nun, von Alecs Blut habe ich garantiert nicht getrunken!“,
sagte ich und rümpfte die Nase. „Das klingt äußerst unhygienisch, ganz zu
schweigen davon, dass es lebensgefährlich ist, wenn jemand zufällig eine
Krankheit hat.“
    „Dunkle bekommen keine tödlichen Krankheiten.“
    „Trotzdem, klingt nicht so toll! Weißt du, vielleicht ist
das der springende Punkt: Ich habe alle Schritte vollzogen, nur diesen letzten
nicht. Ich weiß auch gar nicht, ob ich mich dazu überwinden könnte, Blut zu
trinken, selbst wenn es seiner Rettung dient. Das ist einfach eklig!“
    Kristoff schwieg, doch die Feindseligkeit, die mir
unvermittelt entgegenschlug, gab mir zu denken. Wäre er etwa neidisch oder gar
eifersüchtig, wenn ich seinem Freund die Seele wiederbeschaffte?
    Ich wollte die Freundschaft der beiden nicht zerstören, aber
er konnte doch nicht im Ernst von mir erwarten, dass ich seinen Freund im Stich
ließ, wenn er mich doch brauchte! Aber was noch viel wichtiger war: Wie konnten
wir uns aus diesem furchtbaren Verließ befreien, damit ich überhaupt die Chance
bekam herauszufinden, ob ich tatsächlich Alecs Auserwählte war?
    Ich seufzte. Es schien ein langer, höchst unerfreulicher Tag
zu werden, und ich hatte nicht die geringste Hoffnung, dass sich daran so bald
etwas ändern würde.

16
     
    „Was meinst du, wie spät es ist?“
    Das Schweigen, das auf meine Frage folgte, war fast ebenso
bedrückend wie die Finsternis in dem winzigen Kellerraum.
    Nach einer Weile durchbrach jedoch ein leises Schnaufen die
Stille.
    „Kristoff!“, rief ich.
    Ein gedämpftes Grunzen war die Antwort, dann fragte Kristoff
schläfrig:
    „Was?“
    Ich blieb mitten im Raum stehen - jedenfalls nahm ich an,
dass ich mich in der Mitte befand - und stemmte die Hände in die Hüften. „Du
hast geschlafen!“
    „Nein. Naja, vielleicht.“ Er räusperte sich, dann schien er
sich aufzurichten, denn der Stuhl knarrte. „Was hast du gefragt?“
    „Wie kannst du nur in so einer Situation schlafen!“
    „Ich bin ein Mann. Ich schlafe ein, wenn ich Sex hatte und
wenn ich in einem kleinen Raum gefangen und mit Handschellen gefesselt bin und
nichts anderes zu tun habe, als daran zu denken, wie hungrig ich bin.“
    „Ganz toll! Da stehe ich hier und entwerfe alle möglichen
Fluchtpläne, und du nutzt es aus, dass ich dich nicht sehen kann, und döst
einfach ein! Und außerdem schnarchst du!“
    „Tu ich gar nicht! Dunkle schnarchen nicht“, entgegnete er
barsch, und ich ging davon aus, dass er mich in diesem Moment stirnrunzelnd
ansah. Ich begann mich durch die Finsternis zu ihm vorzutasten. „Was machst du
da?“
    Als meine Finger sein Kinn berührten, ließ ich sie nach oben
zu seiner Stirn wandern, die er tatsächlich in Falten gelegt hatte. „Ich wollte
nur überprüfen, ob ich recht hatte und du mich wieder so missbilligend
ansiehst.“
    Er schwieg einen Augenblick lang. „Stört dich das denn?“
    „Komischerweise schon“, entgegnete ich nachdenklich. Meine
Finger spielten mit seinen Locken, bis ich merkte, was ich

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