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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ich dir auch
nicht sagen, wovon du besser die Finger lässt“, entgegnete er lakonisch, und
dass er recht hatte, ärgerte mich noch mehr.
    „Du weißt genau, wie sehr ich Ratten hasse! Du hättest mich
wirklich warnen können!“
    Ein leises Seufzen drang an mein Ohr. „Zorya, in der
hinteren Kiste ist eine tote Ratte.“
    „Sehr witzig! Was machen wir denn jetzt?“ Ich war fast froh,
dass es so finster war, denn so konnte Kristoff die Tränen der Frustration und
des Selbstmitleids nicht sehen, die mir in die Augen stiegen.
    „Um Himmels willen, du fängst doch wohl nicht an zu heulen?“
    „Nein, natürlich nicht. Ich bin keine Heulsuse!“, erwiderte
ich mit einem verräterischen Schniefen und wischte mir trotzig die Augen. „Die
letzten Tage waren nur ziemlich anstrengend, und ich bin ein bisschen erschöpft
und gestresst.“
    Dazu sagte er nichts, aber das war auch überflüssig.
    Ich legte die Arme um meinen Oberkörper und wiegte mich
sachte. In diesem Moment kam ich mir absolut erbärmlich vor. Ich hatte auf der
ganzen Linie versagt: Es war mir weder gelungen, Anniki ihren letzten Wunsch zu
erfüllen, noch die Geister an den Ort ihrer Bestimmung zu führen, und die Leute
von der Bruderschaft hatte ich auch nicht zur Vernunft bringen können. Und nun
sahen Alec und Kristoff der Folterung durch die eindeutig wahnsinnige Kristjana
entgegen, und ich allein war schuld daran. Ich hatte die ganze Sache komplett
verpatzt und wollte nur noch nach Hause und ein paar Wochen heulen.
    Kristoff seufzte erneut, diesmal laut und offensiv. „Komm
her!“
    Ich schluckte den Kloß hinunter, der mir im Hals saß. „Warum?“
    „Weil du dich elend fühlst und ich es nicht ertragen kann,
wie du da hinten rumschniefst“, sagte er schroff, doch es war etwas in seiner
Stimme, das mich anzog, und ich ging auf ihn zu, ohne zu hinterfragen, warum
ich ausgerechnet bei ihm Trost suchen wollte.
    „Setz dich!“, befahl er.
    „Ich rühre diese Kisten nie wieder an .. „
    Er fluchte auf Italienisch. „Auf meinen Schoß, Frau!“
    Meine Finger stießen gegen seine Brust. „Ich würde dich
platt. .“
    „Setz dich!“
    Ich drehte mich um und ließ mich vorsichtig herabsinken,
nahm mir aber vor, sofort aufzuspringen, wenn er auch nur andeutungsweise nach
Luft schnappte, weil ich seine Beine zu zerquetschen drohte.
    Er sagte jedoch nur: „Ich kann dich jetzt nicht streicheln,
um dich zu trösten, also stell dir einfach vor, ich täte es, und hör auf zu
heulen.“
    „Warum bist du plötzlich so nett zu mir?“
    „Soll ich dich anschreien?“
    „Nein. Beantworte mir lieber eine Frage.“
    „Welche?“
    „Warum hat Kristjana mich als Alecs Auserwählte bezeichnet?
Ich habe ihr gesagt, dass wir nicht zusammen sind, und selbst wenn sie wüsste,
dass Alec und ich eine Nacht miteinander verbracht haben, wäre das noch kein
Grund, von einer Beziehung zu sprechen.“
    Kristoff schwieg eine Weile. Ich entspannte mich ein wenig,
weigerte mich aber, mir einzugestehen, wie sehr ich es genoss, seinen rauchigen
Duft einzuatmen.
    Ich will Kristoff nicht!, rief ich mir in Erinnerung. Es war
Alec, der mir eine Liebeserklärung gemacht hatte. Er sah mich nicht als Plage
an, die man irgendwie ertragen musste.
    „Mein Volk hat eine lange Geschichte“, sagte Kristoff
schließlich widerstrebend. „Unsere Männer sind entweder Dunkle oder das, was
man im Allgemeinen einfach als Mähren bezeichnet - Männer, die zwar mit Seele
geboren werden, sich aber auch von Blut ernähren müssen.“
    „Du hast wirklich keine Seele?“, fragte ich ungläubig.
    „Nein. Ich wurde zwar mit Seele geboren, aber ich habe sie
verloren. Rettung gibt es nur, wenn man seine Auserwählte findet; eine Frau,
die mit dem jeweiligen Dunklen die sieben Schritte des Vereinigungsrituals
vollzieht und ihm so seine Seele wiederbeschafft.“
    „Du hast sie verloren? Wie kann man denn seine Seele
verlieren? Ich meine, so etwas verlegt man doch nicht, oder?“
    „Sie kann einem von einem anderen Dunklen geraubt werden.“
    Ich starrte ihn an, obwohl ich nichts sehen konnte. „Ein
anderer Vampir hat dich zum Vampir gemacht? Hast du nicht gesagt, das kommt nur
selten vor?“
    „Habe ich. Mein Fall ist .. einzigartig.“
    Ich wartete darauf, dass er fortfuhr, doch das tat er nicht.
„Mehr willst du mir nicht dazu sagen?“
    „Nein.“
    Ich seufzte. „Also gut. Und wo sind diese Frauen, diese
Auserwählten?“
    Ich spürte, wie er mit den Schultern zuckte. „Sie

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