Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
können
überall sein. Man kann der seinen jederzeit begegnen, oder auch nie. Für jeden
Dunklen gibt es nur eine Auserwählte, und wenn sich ihre Wege nicht kreuzen,
dann hat er Pech gehabt. Also .. eines der Ratsmitglieder hat angeblich eine
Auserwählte, der diese Rolle nicht in die Wiege gelegt wurde, aber ich kenne
die näheren Umstände nicht und kann nicht beurteilen, ob es sich vielleicht nur
um ein Gerücht handelt.“
„Grundgütiger! Wenn du also zur falschen Zeit am falschen
Ort bist, und deine Seelenretterin heiratet einen anderen und du lernst sie
überhaupt nie kennen .. „ Der ganze Raum schien auf einmal von Trauer erfüllt
zu sein. „Oh Kristoff, das tut mir wahnsinnig leid! Die Bruderschaft hat deine
Freundin umgebracht, die dir deine Seele wiederbeschaffen sollte. Ich hatte
vorher schon Verständnis dafür, dass du so entschlossen bist, Vergeltung zu
üben, aber jetzt verstehe ich es noch tausendmal besser!“
„Angelica war nicht meine Auserwählte.“
Ich konnte die Trauer und die Wut spüren, die ihn überkamen,
wenn er an sie dachte. Spontan schlang ich die Arme um ihn und zog ihn an mich,
um ihn zu trösten, wie auch er mich getröstet hatte. „War sie nicht? Woher
weißt du das?“
„Das hätte ich gemerkt“, entgegnete er mit erstickter
Stimme, denn ich hatte sein Gesicht unabsichtlich in mein Dekollete gedrückt.
„Woran denn? Gibt es irgendein Zeichen? Wenn ich Alecs Seele
retten soll, dann werde ich jede Hilfe brauchen, die ich bekommen kann. Ich
habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich das anstellen soll.“
Kristoff erstarrte einen Augenblick, dann entspannte er sich
wieder, und ich spürte seine Nase an meiner Brust.
„Was machst du da? Riechst du an mir?“, fragte ich und
rückte etwas von ihm ab.
„Ja. Auserwählte riechen.“
„Wie bitte?“
Ich starrte ihn an, doch es war so finster, dass ich nicht
einmal seine hinreißenden blauen Augen aufblitzen sah.
„Auserwählte haben einen anderen Geruch, wenn die
Vereinigung mit dem jeweiligen Dunklen vollzogen ist. Er ist .. Manche beschreiben
ihn als unangenehm. Ich habe das nie so extrem empfunden, aber sie riechen
definitiv anders als andere Frauen.“
„Soll das heißen, ich stinke?“, rief ich und sprang von
seinem Schoß.
„Nein, du stinkst nicht. Du riechst .. Ach, egal. Du riechst
jedenfalls nicht wie die anderen Auserwählten, die mir bisher begegnet sind.“
„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich jetzt beleidigt oder
froh sein soll“, entgegnete ich und wich zurück, bis ich die kalte Wand im
Rücken hatte. Ich ließ mich auf den Boden sinken, denn ich hielt es für besser,
Abstand zu Kristoff zu halten. Auf seinem Schoß zu sitzen hatte viel zu viele
Erinnerungen in mir geweckt; Erinnerungen, die ich Alec zuliebe besser begrub.
„Du solltest froh sein. Wenn die Vereinigung vollzogen ist,
gilt sie für das ganze Leben.“
„Und dazu sind mehrere Schritte nötig, sagst du?“ Ich war
neugierig, was eine Frau zur Auserwählten eines Dunklen machte. Ja.“
„Ich werde die Frage vermutlich bereuen, aber was für
Schritte sind das?
Vielleicht bin ich ja schon dabei, Alecs Auserwählte zu
werden, und Kristjana hat es irgendwie gemerkt.“
„Oder sie hat voreilige Schlüsse gezogen.“
„Stimmt. Und woraus bestehen nun diese Schritte?“
„Das ist einfach. Der erste Schritt ist das Auffinden und
Erkennen der Auserwählten. Das kann sich durch alles Mögliche manifestieren,
vom Gedankenaustausch ohne Worte bis hin zum Erspüren von Dingen, die man zuvor
nicht wahrgenommen hat.“
„Ihr könnt mit Gedanken kommunizieren? Telepathisch
sozusagen?“
„Ja. Das können auch manche Dunkle, die sich sehr nahe
stehen, aber mit der Auserwählten funktioniert es immer.“
„Wow! Ist ja interessant. Aber trotzdem, das klingt alles
ziemlich vage“, sagte ich und dachte daran, wie ich gespürt hatte, dass Alec
Hunger hatte und Blut brauchte. Oder war es Kristoff gewesen?
„Der zweite Schritt ist das Beschützen vor Gefahr.“
„Alec hat heute Vormittag in der Kneipe dafür gesorgt, dass
ich entkommen konnte“, sagte ich, doch was ich vor meinem geistigen Auge sah,
war Kristoff, wie er sich mir zuwendete, nachdem er den Mann getötet hatte, der
mich mit dem Messer bedroht hatte.
„Der dritte ist der Austausch von Körperflüssigkeiten.“
Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Ein Kuss - nicht das, was du meinst!“, sagte Kristoff mit
einem Hauch von Belustigung.
Ich errötete, obwohl es
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