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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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Versicherungsgesellschaft versichert.«
     
    »DREI!«
     
    Mrs. Dibbs: »Was fällt denen wohl als Nächstes ein? Ich setze mal Tee auf.«
    Das Geräusch von Wasser, das in einen Teekessel gefüllt wird.
    Das Geräusch von kochendem Wasser und der Pfiff des Kessels. Mrs. Dibbs: »Es geht doch nichts über eine gute Tasse Tee.« Geräusche, wie der Teekessel wieder zurückgestellt wird und eine Tasse Tee aufgegossen wird.

 
KAPITEL 8
    Zack und Mariette starrten sich an. Clovis sah von seinem Buch auf.
    In Mr. und Mrs. Dibbs gemütlicher Küche hatte der unglaublich schnell kochende Kessel aufgehört zu pfeifen. Im Wohnzimmer der Jumps allerdings kreischte noch immer ein ähnlich hoher Ton.
    Der Hausalarm. Es klang genauso wie bei den Tests an jedem ersten Freitag des Monats. Das hatten sie schon immer so gemacht, seit Zack denken konnte. Nur war heute Donnerstag und es war kein Test.
    Mariette schaltete das Radio aus. Draußen warf sich der Wind gegen den Berg. Das Meer in der Ferne rauschte wild.
    Der Alarm selbst war verbunden mit einigen Sensoren, die unter dem Waldboden an der Vorderseite des Hauses und beim Pfad hinab zu den Höhlen und zum Schuppen versteckt waren. Ganz selten wurde er von einem Bären ausgelöst. Und Wölfe und Berglöwen kamen nie so nahe ans Haus.
    Alle warteten. Wenn es ein Bär gewesen war — was es sein musste, denn so war es immer —, würde ein zweiter, tieferer Ton erklingen. Das geschah durch einen Mechanismus, der das ungefähre Gewicht der Kreatur auf den Sensoren maß und, noch entscheidender, wie viele Füße oder Tatzen es waren.
    Clovis hob seine Tasse an die Lippen, senkte sie aber wieder, ohne daraus zu trinken. Zum allerersten Mal war der zweite Sensor nicht aktiviert worden.
    Stille.
    Mariette wurde blass. Ihre blauen Augen weiteten sich vor Angst.
    Dann plötzlich ein Durcheinander aus Ächzen und Surren, das durch die Wände und Dielenbretter zu dringen schien. Zack sprang auf, Clovis verschüttete seinen Tee. Das Zimmer geriet in Bewegung.
    »Still«, zischte Mariette.
    Beide Jungen erstarrten. Über dem Kamin passierte etwas. Die Bilder von Zack und Clovis als Drei- und Vierjährige waren aufgeklappt, hatten sich umgekehrt und waren wieder zurück auf ihren Platz gerutscht. Die Bildrückseiten zeigten nun etwas vollkommen anderes. Zu sehen war ein altes, verblichenes Bild aus der Zeitung von Carmine Scarspring, Anselms Großvater, wie er von einem nervösen Beamten den Verdienstorden der Stadt verliehen bekam. Darunter stand »Ein weiterer großer Moment für Rockscar City«.
    »Großartig«, flüsterte Clovis. »Wir sind ja so brave Bürger.«
    Um sie herum verschwanden Bücherregale und mit ihnen die Sammlung von Balthasars möglicherweise gefährlichen Büchern über die Reparatur von Eiswagen, Gefrierschränken und Eishäusern. Andere Regale wuchsen stattdessen aus dem Boden oder schälten sich aus den Wänden, gefüllt mit sehr staubigen, aber harmlosen Büchern über Gärtnern, Briefmarkensammeln und Stricken; einige wirkten so, als wären sie festgeklebt.
    Aus der Küche ertönte ein Schlag. Das war das Geräusch des sich schließenden Safes, in dem sich ihre Geburtsurkunden und das Familienregister befanden: Er verschwand im Boden. Das ganze Haus über ihnen und um sie herum murmelte und ächzte, während sich in jedem Zimmer Schränke, Regale und Schachteln bewegten und verschwanden.
    Mariette riss Zack das Rezeptbuch aus der Hand, stieg auf die Rückwand des Sofas, rang schwankend mit dem Gleichgewicht und drückte ihren Finger auf ein Astloch in der Holzdecke. Ein ganzes Brett glitt beiseite und gab ein Versteck frei. Auf wackligen Beinen und leise fluchend streckte sich Mariette und schob das Buch hinein.
    »Es könnte eine ganze Bande sein«, sagte Mariette schnell. »Irgendjemand muss diesen dämlichen Gesang gehört haben. Schnell sind sie auf jeden ...«
    »Das ist nicht möglich, Mum ...«, begann Clovis.
    »Sei still, Clovis! Es könnte Golightly selbst sein. Daran hast du wohl nicht gedacht, was?«
    »Aber wir sind meilenweit von der Stadt entfernt, Mum!«, beharrte Clovis. »Und niemand weiß, dass wir hier sind. Seit Jahren hat niemand den Eis-Engel gesehen. Ich weiß nicht, wie uns irgendjemand finden könnte. Warum sollten sie überhaupt anfangen zu suchen? Noch nicht einmal Steward Golightly, wir sind doch gar keine Bedrohung für ...«
    »Dieser Gesang ist meilenweit zu hören, Clovis«, sagte Mariette ruhig. »Die Jumps, ihre Quelle und ihr

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