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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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Eis-Engel waren den Scarsprings immer ein Dorn im Auge und werden es immer sein. Und Golightly ist unser Feind.«
    Zacks Herz schlug schnell und er spürte Schweiß auf Händen und Stirn. Gerade hatte er sagen wollen, dass es vielleicht Jäger waren: Städter, die weit von ihrem Weg abgewichen und bis in die Wildnis vorgedrungen waren. Aber diesen Gedanken hatte ihm seine Mutter schnell ausgeredet.
    Zack und Clovis rückten näher zusammen.
    Mariette stand am geschlossenen Fenster und versuchte über die Geräusche des Sturms hinweg etwas zu hören. Alle spürten in den Beinen eine Art Vibration, wie von einem kleinen Erdbeben.
    »Das ist dann wohl der Felsbrocken, der vor den Eingang der Höhlen rollt.« Sie strich ihre Kleider glatt und fuhr sich durchs Haar, ihre Augen hingen an der Tür.
    »Das Wunder der Hydraulik«, flüsterte Clovis mit zitternder Stimme.
    »Was ist mit dem Eis-Engel?«, rief Zack.
    »Im Schuppen weggesperrt«, sagte Clovis.
    Hinter ihnen ertönte ein Geräusch.
    »Schhhh!«, zischte Zack.
    Mariette und Clovis sahen ihn an.
    Er zeigte auf die dicke Tür mit dem großen Eisenbolzen und den verstärkenden Holzbalken - gebaut, um einem Rammbock standzuhalten, so wirkte sie zumindest.
    Da war es wieder. Ein dumpfer Schlag. Ein Klopfen, irgendwie gedämpft. Peng ... peng ... peng.
    Mariette atmete tief ein.
    »Du öffnest, Zack, und bleibst dann hinter der Tür. Und du auch, Clovis, dann seid ihr beide nicht zu sehen. Wenn sie den Wagen gefunden haben, werde ich sagen, dass er verlassen auf der Wölf Road stand und ich ihn restaurieren wollte. Ich werde so tun, als hätte ich ihn für einen Hotdog-Wagen gehalten, okay? Ich hatte keine Ahnung, dass der Wagen etwas mit Wasser zu tun haben könnte. Ich weiß nichts über Wasser. Ich stricke Pullover.« Sie schaute von einem Jungen zum ändern.
    »Falls es ein Troll ist oder mehrere, werde ich ihn erschießen. Oder sie.«
    »WAS?«
    Sie wichen zurück, als sie zum Sofa ging. Das Sofa, das schon immer dort gestanden hatte. Sie ging daneben in die Knie, griff darunter, zog an etwas und der gepolsterte Sitz klappte auf.
    Darin lag, sauber und für alle Fälle bereit, ein Jagdgewehr.
    »Ein Gewehr«, flüsterte Zack. »Du hast ein Gewehr.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein, Mum«, hauchte Clovis.
    »Sei still, Clovis«, sagte Mariette sanft. »Zack, mach die Tür auf.«
    Sie ging durch das Zimmer.
    Zack und Clovis folgten ihr vorsichtig. Dann stellte sich Clovis an die Wand.
    Noch ein Schlag an der Tür, der von sehr weit unten zu kommen schien.
    »Sie treten dagegen«, raunte Zack.
    Langsam und mit zitternden Händen schob er den ersten Riegel zurück, dann den zweiten. Er straffte die Schultern und drehte den Schlüssel. Hinter sich hörte er das Klicken, als Mariette das Gewehr entsicherte.
    Blitzschnell schossen Zack Büder durch den Kopf — Scarsprings, ein Troll, wie auch immer er aussehen mochte, ein Schuss ... Schreie und Blut ...
    Er öffnete die Tür und vergaß, dahinter zurückzubleiben. Der Wind rauschte durch die Bäume und schlug ihm ins Gesicht.
    Niemand war zu sehen.
    »Bleib zurück«, zischte Mariette. An der Schwelle trat sie der Dunkelheit gegenüber, mit wehendem Haar und Schal.
    »Was ist?«, flüsterte Zack und ging in die Hocke.
    »Bleib ZURÜCK!«, sagte Mariette. »Bleibt im Haus!« Langsam schloss sie gegen den Wind die Tür.
    »Da!«, rief Zack. »Da. Nicht zumachen, sieh mal!«
    Er klemmte seinen Fuß in die Schwelle.
    »Zack!«
    Zack ging in die Knie. Er streckte seine Hand in die tosende, dröhnende Nacht.
    »Komm her«, flüsterte er. »Komm her. Wir tun dir nichts.«
    Ein kleiner Hund trat aus dem Dunkel. Er war zerzaust, sehnig und sah etwas mitgenommen aus. »Das glaub ich nicht«, flüsterte Mariette. »Das glaub ich einfach nicht.« Sie starrte den Hund an und wich ein paar Schritte zurück, als sehe sie ein Gespenst.

 
KAPITEL 9
    Einen Augenblick lang regte sich niemand. Zack kauerte am Boden, Clovis stand immer noch die Angst in den Augen und Mariette hielt das Gewehr in der Hand. Der Hund schaute von einem zum anderen, drehte sich dann um und sah direkt zur offenen Tür.
    »Schließ die Tür, Mum«, flüsterte Clovis. »Ich glaube, da ist niemand.«
    Sie antwortete nicht.
    Zusammen drückten Zack und Clovis die schwere Tür zu.
    Mariette ließ das Gewehr sinken. Sie bewegte sich schwerfällig, als wären plötzlich alle ihre Muskeln steif geworden.
    »Tasse Tee?«, fragte Zack und versuchte zu grinsen. »Die

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