Dark Road
verschlüsselt die Adresse dazugeschrieben.«
Er sah zu Zack und Clovis. Auf seinem kantigen Gesicht leuchtete ein breites Lächeln, trotz des Blutes und der blauen Flecken. Beide grinsten zurück.
»Ich muss den Troll nicht fangen«, sagte er zu Zack. »Ich muss gar nichts machen. Ich gehe einfach nur zu diesem Mr. Featherplum und werde ihm erklären, dass Fischer meine Katze ist.«
»Gut gemacht, Dinah Dibbs«, sagte Clovis immer noch lächelnd.
»Ziemlich gut für eine Achtjährige«, sagte Zack.
»Sie ist nicht erst acht, Zack.«
»Warum wirst du so rot, Clovis?«
»Vielleicht wird es doch nicht so einfach«, sagte Ernesto plötzlich, sein Lächeln war wie weggeblasen. »Vielleicht sucht die Polizei nach mir und Onkel Anselm. Jetzt gerade. Wegen des Mordes an Steward Golightly.«
Zwei Augenpaare hefteten sich auf sein Gesicht und wurden immer größer.
»Wir haben ihn nicht umgebracht«, sagte Ernesto. »Er hat sich selbst umgebracht, versehentlich. Das kann passieren, wenn man versucht, andere aus dem Fenster zu stoßen.«
In diesem Augenblick erschien Anselm an der Seite des Vans. Er blieb vor dem Engel stehen und ging dann zu Zacks Tür.
»Du bist ein guter Fahrer«, sagte er ruhig.
»Danke.«
»Wir mussten es ihm aus einem Buch beibringen«, sagte Clovis.
»Hallo, Kartenleser!« Anselm grinste. Einer seiner Zähne war abgebrochen. »Und ist das euer Van?«
Zack und Clovis kletterten heraus und ließen den brieflesenden Ernesto zurück. Der Engel war bedeckt von einer Schicht Rockscar-Staub, als wäre er mit Gold überzogen worden.
»Das war Balthasar Jumps Van«, sagte Anselm.
»Das ist unser richtiger Name«, sagte Zack. »So heißt unsere Familie.«
»Balthasar Jump«, wiederholte Anselm. »Also sind wir alle miteinander verbunden.«
Er drehte sich um, als aus der Stadt Lärm zu hören war. Wieder Schüsse und eine Rauchwolke, ganz eindeutig über Merchant’s Hill.
»Und jetzt rücken wir wohl noch enger zusammen. Gerade geschieht etwas, und ich verstehe nicht, was; aber zurück können wir wohl nicht mehr.«
Magdalena kam auf sie zu und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Moe sprang aus dem offenen Fenster und begrüßte sie, als hätten sie sich seit Tagen nicht gesehen.
»Er ist dein Hund, nicht wahr?«, sagte Zack. »Das war er schon die ganze Zeit.«
Sie zuckte die Achseln.
»In dieser Nacht, als es so stürmte, warst du im Wald. In der Nacht, als er zu uns kam.«
»Fischer ist im Haus von Mr. Edgar Featherplum, dem Radiodirektor in der West Street, ShadowclifF«, rief Ernesto, immer noch im Wagen, wo er an seinem Gurt herumfummelte. »Ich dachte, sie hätte die Adresse verschlüsselt, aber es ist nur ihre Handschrift. Wahrscheinlich hat sie diesen Teil geschrieben, als sie schon im Auto saßen. Auf einer holprigen Straße.«
»Wir fahren dort bald hin, Ernesto«, sagte Anselm.
»Ich will jetzt hinfahren.«
Ernesto stieg aus, lehnte sich an den Eis-Engel und legte die Hand auf die Rippen.
»Wir bringen dich hin«, sagte Clovis. »Versprochen. Aber lass mich Magdalena noch etwas fragen.« Er atmete ein, als wäre er gerannt. »Magdalena, heißt das, dass du Moe zu uns gebracht hast? Zu unserem Haus?«
Sie kniff die Augen zusammen. »Wenn du von Moe sprichst, meinst du dann diesen Hund?«
»Natürlich meint er diesen Hund«, sagte Zack. »Unseren Hund.«
»Er ist nicht euer Hund. Das war er nie«, sagte Magdalena verächtlich.
Zack sah Moe an, der jetzt neben ihr stand. Er war so groß wie ein Wolf. Eigentlich sah er haargenau aus wie ein sehr großer Wolf. Mit goldenen Augen.
»Ein paar Leute haben ihn von früher wiedererkannt«, sagte er. »Tiny im Mitternachtscafe dachte, es sei Dads, ich meine Balthasars Hund. Wir dachten, dass er vielleicht zurückgekommen sei.«
»Er ist nicht Balthasars Hund oder euer Hund. Er ist niemandes Hund. Er gehört nur sich selbst«, sagte Magdalena.
»Und sein Name ist nicht Moe. Das ist ein lächerlicher Name. Ihr seid töricht.«
»Das ist der Trollhund?«, fragte Anselm. »Er sieht jedenfalls anders aus als jeder andere Hund, den ich je gesehen habe.«
»Mach dir keine Hoffnungen auf Trollhunde«, sagte Zack.
»Moment mal«, sagte Clovis. »Du hast unser Haus gefunden. Du hast den Alarm ausgelöst. Du hast uns Moe gebracht. Warum?«
»Er hat uns gerufen.« Magdalena deutete auf den Engel an der Kühlerhaube des Vans.
»Der Engel? Er hat dich gerufen?«
»Natürlich. Und dann ist Moe bei euch geblieben, um euch zu
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