Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Dark Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
Vom Netzwerk:
Sumpflöcher sollten wir aus verständlichen Gründen meiden. Da das Haus schon geraume Zeit zu stehen scheint, ist der Boden wohl in einem nicht unerheblichen Umkreis aufgearbeitet worden. Das heißt nach etwa 400 Metern dürften wir aus dem kritischen Bereich heraus sein. Nur ein Fahrer und alle anderen gehen hinterher und schieben, wenn es sein muss, um die konstante Geschwindigkeit zu gewährleisten. Klar soweit?“
    Nicolai sah sie halb skeptisch, halb schmunzelnd an. „Das klingt ziemlich riskant, Doc.“
    „Oh, entschuldige.“ Sie hielt sich in gespielter Schockiertheit die Brust. „Und ich dachte, ihr wärt so eine Art Helden der Nation.“
    Irgendjemand prustete los. Bill grinste. „Sie ist ziemlich bissig, Nicolai.“
    Dessen Mundwinkel zuckten. „Wie sicher bist du dir, dass es funktioniert?“
    „Etwa zu sechzig Prozent.“
    „Sechzig?“, fragte er. „Mehr nicht?“
    Sie gab ein Achselzucken von sich. „Normalerweise beschäftige ich mich nur mit Steinen. Aber wenn jemand einen besseren Vorschlag hat …“ Sie blickte in die Runde der Männer und erntete nur ratlose Blicke. „Ja, das dachte ich mir.“
    Nicolai seufzte. „Verdammt, wenn wir irgendwo in der Mitte steckenbleiben, sind wir so gut wie tot!“
    Amanda überlief ein Schauer. „Das stimmt leider.“
    „Ich kann das nicht alleine entscheiden“, sagte er und blickte in die Runde. „Es sind schließlich eure Ärsche, die auf dem Spiel stehen.“
    „Ich nehme die Rücksitze raus“, gab Bill zur Antwort.
    Eric nickte. „Ich bringe die Monitore und Geräte in den Van.“
    „Der Beifahrersitz war sowieso scheiß unbequem“, sagte ein Dritter.
    Die Männer gingen zum Jeep und fingen an ihn auszuschlachten. Als Amanda zu ihnen gehen wollte, hielt Nicolai sie am Arm fest. Sie sah zu ihm auf und traf auf sein ehrliches Lächeln.
    „Du bist ein Teufelsweib, Doc.“ Er küsste sie hart. Sein Griff war grob und voller leidenschaftlicher Entschlossenheit. Mehr ein Gelübde, als eine Liebesbezeugung.
    „Ich schaffe dich heil da raus. Egal was passiert, ich lasse nicht zu, dass er dir etwas tut!“
    Amanda legte die Hand auf seine Wange und lächelte. „Ich weiß.“
    Zumindest hoffte sie es.
    *
    Der 60.000-Pfund-Jeep war kaum mehr als eine leere Metallbüxe auf platten Reifen, als die Männer mit ihm fertig waren.
    „Ist er noch im Haus?“, fragte Nicolai.
    Bill sah auf seinen Empfänger und nickte. „Ich habe ein mieses Gefühl“, sagte er dann. „Es ist einfach zu leicht.“
    „Ob es wirklich leicht ist, sehen wir, wenn wir mit diesem Schlauchboot drüben ankommen.“
    Er warf Amanda einen besorgten Blick zu und fragte noch einmal „Archimedisches Prinzip?“
    Sie nickte ruhig. „Archimedisches Prinzip.“
    „Na, dann.“ Er wandte sich den Männern zu. „Andrew, du fährst! Die andren hinter den Wagen. Wenn wir am Haus sind, querdrehen, so dass wir Deckung haben. Bill du nimmst zwei Leute mit in den Keller. Eric, Sie, ich und Amanda gehen durch den Hintereingang. Andrew, du bleibst draußen und bringst den Wagen aus der Schusslinie. Er ist unsre einzige Rückfahrkarte.“
    Als alle nickten, setzte sich Andrew hinters Steuer. Amanda lehnte sich noch einmal in den Wagen. Da es keine Beifahrertür mehr gab, gab es nichts, was sie öffnen brauchte. „Kurven nur langsam, am besten gar nicht. Nicht beschleunigen und nicht bremsen.“
    Der Fahrer blickte sie genervt an. „Sonst noch was?“
    Amanda ging nicht auf seinen ärgerlichen Ton ein. „Um ehrlich zu sein, wäre es das Beste, Sie würden schweben.“
    Er kniff grimmig die Augen zusammen und fuhr an.
    Amanda wurde von Nicolai und Eric hinter dem Wagen flankiert, während zwei der anderen Männer je einen Heckflügel griffbereit vor sich hatten. Im Schneckentempo ging es auf die Sumpfwiese. Der Wagen sank bedenklich ein, hielt aber vorerst Kurs und Geschwindigkeit, so dass Amanda vorsichtig optimistisch blieb. Sie selbst sank teilweise bis über die Knöchel in die braune Sumpfbrühe und fragte sich, ob es noch feuchter werden würde.
    „Halbzeit!“, rief Andrew über die Schulter. Amanda blickte sich verwundert um. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie schon so weit gekommen waren. Sie lächelte Nicolai triumphierend an.
    Praktisch zeitgleich sank ein Hinterreifen im Moor ein.
    „Hinten links!“, rief Eric und stemmte sich von unten gegen den Kotflügel. Sofort waren alle Männer am Rad und zogen es mit aller Kraft nach oben, während der Wagen tatsächlich

Weitere Kostenlose Bücher