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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Telefonzelle, um ihn herum senkte sich die Nacht, und er hatte Lust, dem Kerl am Telefon den Hals umzudrehen. »Hör mal, wenn es so dringend ist, dann bring Marla doch selbst um«, knurrte er, wohl wissend, dass der Blödmann es nicht wagen würde, sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Ein Feigling der übelsten Sorte.
    »Wir haben ein Abkommen.«
    »Ich weiß.« Er beruhigte sich halbwegs und blickte mit schmalen Augen auf eine Ampel an der Ecke, wo ein paar Teenager mit äußerster Mühe einen großen Hund an der Leine hielten, der offenbar entschlossen war, sich in den Straßenverkehr zu stürzen. »Ich erledige das schon.«
    »Nein. Jetzt nicht. Das ist zu riskant. Sie fängt an, sich zu erinnern. Und uns gehen allmählich die Gelegenheiten aus. Schon bald werden alle, die Polizei eingeschlossen, Verdacht schöpfen.«
    »Ich tu’s noch heute Nacht«, versprach er und lächelte über die Panik in der Stimme des anderen Mannes. »Ich erledige das heute Nacht.«
    »Nein … nicht im Haus. Dort sind sowieso schon alle überreizt. Ich werde mir etwas überlegen. Wir müssen noch warten.«
    »Du bist doch derjenige, dem es so eilig ist, dass sie stirbt.«
    »Ist es dir etwa nicht eilig?«
    Die Hand, in der er den Hörer hielt, war feucht von Schweiß. »Eigentlich würde ich mir lieber Zeit lassen. Die Sache ein bisschen in die Länge ziehen. Sie soll um Gnade winseln.«
    »Scheiße, du bist noch viel perverser, als ich dachte. Aber lass es jetzt erst einmal. Bis ich mir was überlegt habe. Dann kannst du sie umbringen. Und ich verlange saubere Arbeit. Du sollst … du sollst sie nicht quälen.«
    »Was zum Teufel geht das dich an?« Der Scheißkerl am anderen Ende der Leitung hatte doch tatsächlich Skrupel. Das war die Höhe! Er lachte und griff in die Innentasche seiner Jacke nach den Zigaretten. »Deswegen hast du mich doch angeheuert, nicht wahr? Weil ich pervers bin? Und weil ich dich in der Hand habe, mein Freund.«
    »Lass uns mal eines klarstellen, ja? Wir sind keine Freunde. Wir waren nie Freunde und werden es auch nie sein. Das hier ist … rein geschäftlich.«
    Er steckte sich die Filterzigarette zwischen die Lippen. »Heißt es denn nicht, Blut ist dicker als Wasser?«
    »Blödsinn. Das weißt du so gut wie ich. Und jetzt wartest du einfach ab, bis ich mich melde, dann erledigst du die Arbeit und kriegst dein Geld.«
    »Das will ich hoffen. Denn wenn ich keine Kohle sehe, wenn du mich übers Ohr haust, dann erfahren die Polizei und die Presse von mir die wahre Geschichte. Über dich und all deine Sünden, die du so mühsam geheim hältst. Alles, was du getan hast, ist dokumentiert, amigo, alles. Auch der Bockmist, den du dir vor einiger Zeit in Cahill House geleistet hast. Ich hab dich am Arsch. Also komm mir nicht blöd.«
    Er knallte den Hörer auf und schlug den Kragen hoch, denn vom Meer her wehte ein scharfer Wind. Scheinheiliger Mistkerl. Wart’s nur ab. Er ging ein paar Häuserblocks weit den Hang hinunter, lief vor einer Straßenbahn über die Straße und wanderte die Strandpromenade von Fisherman’s Wharf entlang, wo er sich unter die Touristen mischte, die dem schlechten Wetter trotzten. An Tagen wie diesem schmerzte sein Knöchel immer noch, eine quälende Erinnerung daran, dass es ihm nicht gelungen war, Marla zu töten. Doch das würde er bald nachholen.
    Krabbenverkäufer boten kalte Krabben und heiße Suppe an. Über den Lärm des Straßenverkehrs und der Touristen hinweg scholl gelegentlich das Bellen eines Seelöwen durch die kalte Winterluft.
    Er verlangsamte seinen Schritt und ging, die Zigarette im Mund, hinter einem älteren asiatischen Paar her, das sich gegen den Wind stemmte. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich um Marla. Die Prinzessin. Schön und reich. Und die heißeste Braut, die zu erleben er je das Vergnügen hatte.
    Einmal hatte er sich eingebildet, er sei in sie verliebt.
    Aber wenn es um Frauen ging, war er schon immer ein Idiot gewesen. Gerade jetzt kotzte sie sich bei diesem Blödmann von Detective aus, und der Bruder war bei ihr. War er es, mit dem er sie am Vorabend gesehen hatte? Der Kerl, dessen Gesicht er im dunklen Fenster nicht hatte erkennen können? Der Kerl, der ihren nackten Körper berührt hatte? Oder war das ihr Mann gewesen?
    Wie auch immer, es geilte ihn auf.
    Sie umzubringen würde ihm Vergnügen bereiten, aber er musste sich etwas ausdenken, wie er sie tötete – es musste etwas persönlicher sein. Ja, genau. Etwas … Intimes und

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