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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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war?«
    »Weil sie in Lebensgefahr geschwebt hatte.« Nicks Grinsen erstarb. »Wie Sie schon sagten, es war ein Glück, dass ich in der Nähe gewesen bin.«
    Paterno nickte und kratzte sich gedankenverloren im Nacken. »Und wo war Ihr Mann?«, erkundigte er sich bei Marla.
    Gute Frage. »Außer Haus. Geschäftlich.«
    Paterno griff nach einem Bericht, rückte seine Brille zurecht und sagte: »Hier heißt es, dass der Notruf um 23:15 Uhr eingegangen ist.«
    »Das kommt ungefähr hin.« Nick schlug lässig die Beine übereinander.
    Paterno gab sich damit nicht zufrieden. »Ziemlich spät für einen Geschäftstermin, finden Sie nicht?«
    Marla wollte aufbrausen; es stieg ihr heiß in den Nacken, auch wenn sie sich selbst ebenfalls über das geheimnisvolle Treiben ihres Mannes wunderte. Was führte Alex im Schilde? Warum konnte sie ihm nicht vertrauen? Und warum glaubte sie, ihn gegenüber diesem Cop verteidigen zu müssen, der doch nur seine Pflicht tat? »Alex hat keine festen Arbeitszeiten.«
    »Viele von uns auch nicht.« Paterno legte den Bericht auf seinen ohnehin bereits übervollen Schreibtisch und faltete die Hände über dem unordentlichen Papierstapel. »MrsCahill, fällt Ihnen irgendein Grund ein, weshalb jemand Ihren Tod wünschen könnte?«
    »Sie glauben, jemand versucht, mich umzubringen?«, fragte sie mit wildklopfendem Herzen. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden wurde genau das angedeutet, was sie als Verfolgungswahn abzutun versuchte.
    »Wenn Ihre Geschichte stimmt, dann ist jemand mit Absicht vor Ihren Wagen gesprungen. Aber noch ist Ihre Erinnerung nicht ganz wiederhergestellt, deshalb will ich keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wie auch immer, neulich nachts wären Sie beinahe gestorben, und ich frage mich, ob Ihnen vielleicht jemand etwas eingegeben hat, was den Brechreiz auslöste, wohl wissend, dass Sie daran ersticken würden.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, widersprach Marla. »Ich habe mit meiner Familie zum ersten Mal am Tisch gegessen, und ich musste mit Suppe vorliebnehmen, weil meine Kiefer noch mit Drähten fixiert waren. Später habe ich etwas getrunken. Bei mir am Bett steht immer Wasser oder Tee oder Saft bereit, die Getränke bringt mir gewöhnlich jemand vom Personal. Aber man hat mir keine anderen Medikamente verabreicht oder so.« Sie beschloss, so offen wie möglich mit dem Detective zu reden. »Ich sollte Ihnen wohl besser sagen, dass ich das Gefühl hatte, in jener Nacht sei jemand in mein Zimmer eingedrungen.«
    »Ja, zum Teufel, das sollten Sie mir allerdings sagen.« Paterno hob ruckartig den Kopf und kniff die Augen zusammen. »Wer?«
    »Das weiß ich nicht. Ich hatte geschlafen, und beim Aufwachen glaubte ich jemanden, einen Mann, flüstern zu hören: ›Stirb, Luder!‹ Aber als ich dann richtig wach war und das Licht einschaltete, war niemand da. Ich habe in allen Räumen auf der Etage nachgesehen, aber damit habe ich nur erreicht, dass meine Tochter mich jetzt für völlig verrückt hält und mich am liebsten in eine Anstalt einweisen lassen würde.«
    »Aber Sie hatten das Gefühl, dass jemand da war?«
    Marla zuckte die Achseln. »Ich habe es nicht gleich zur Sprache gebracht, weil ich es nicht mit Sicherheit sagen kann. Ich habe ernsthafte Probleme mit meinem Gedächtnis, ich träume wirr und zusammenhanglos, und ich könnte mir alles nur eingebildet haben. Vielleicht war es nur Teil eines Alptraums.«
    »Aber Sie sind sich nicht sicher?«
    »Nein«, gab Marla zu, und ihr gefror schier das Blut in den Adern, als sie sich an das Gefühl erinnerte, dass jemand sich über ihr Bett beugte. So nahe. So niederträchtig. So darauf versessen, ihr etwas anzutun. »Ich – ich bin mir ganz und gar nicht sicher. Auch heute nicht, als wir meinen Vater besuchten. Er war überzeugt, ich sei jemand anders, eine gewisse Kylie, und ich … meine Erinnerungen reichen nicht aus, um ihm das Gegenteil zu beweisen.«
    »Er ist ziemlich krank, nicht wahr?«
    »Sehr«, bestätigte Nick. »Die Schwester meinte, er könnte aufgrund der Schmerzmittel halluziniert haben.«
    »Aber Sie wissen nicht, ob er phantasiert hat oder ob seine Vorwürfe der Wahrheit entsprechen.« Wieder wandte Paterno sein Jagdhundgesicht Marla zu, während er Notizen auf seinen Block kritzelte. »Ich frage Sie noch einmal: Wer, glauben Sie, will Ihnen etwas antun?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand sie.
    Paternos Blick wanderte zu Nick. »Sie scheinen ziemlich gut Bescheid zu wissen. Haben Sie eine

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