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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesehen, der dich irgendwie geblendet hat, nicht wahr?«
    »Ja, vielleicht.«
    »Das könnte geplant gewesen sein.« Nick bog ziemlich rasant um eine scharfe Kurve.
    »Moment mal. Das ist reichlich weit hergeholt. Wie hätte der Mann denn wissen können, wo ich zu genau dem Zeitpunkt war und dass ich Pams Wagen fuhr?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber es ist immerhin möglich. Dann hast du geglaubt, jemand stünde an deinem Bett und würde dich bedrohen, und im nächsten Moment musstest du dich übergeben und wärst beinahe erstickt. Jemand könnte dir etwas gespritzt oder ins Essen gemischt haben.«
    Marla wollte Einwände erheben, doch ihr fiel nichts ein. Nick sprach lediglich ihre eigenen Befürchtungen aus, die sie ständig quälten und die sie immer wieder von sich schob. »Wer sollte mich umbringen wollen?«
    »Ich dachte, du hättest vielleicht eine Idee.«
    Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Kopfstütze. »Ich weiß nicht einmal, wer ich bin, geschweige denn, wer meine ärgsten Feinde sind.« Ihre Kiefer begannen wieder zu schmerzen, ein dumpfes Pochen, das immer stärker wurde. »Und überhaupt, wozu all diese Umstände? Warum macht er es sich nicht leicht und erschießt mich einfach?«
    »Weil sie wollen, dass es wie ein Unfall aussieht.«
    » Sie. Jetzt sind es schon mehrere.« Marla schüttelte seufzend den Kopf und blickte hinaus zu den hohen Gebäuden, die sich um sie herum gen Himmel reckten. »Ausgeschlossen. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Es war ein Unfall, Punkt. Ich musste mich übergeben, weil ich mir den Magen verdorben hatte und übernervös war, weiter nichts. Es war nichts absichtsvoll Böses im Spiel«, sagte sie in dem Versuch, sich selbst zu überzeugen. Niemand versuchte, sie umzubringen.
    Oder doch?
    Nick entdeckte ein Parkhaus und fuhr hinein. Er zog den Parkschein aus dem Automaten, fuhr die Rampe hinauf und hielt Ausschau nach einem freien Stellplatz.
    »Warum sollte mir jemand den Tod wünschen?«, wollte sie wissen.
    »Weil jemand Angst vor dir hat, vor deinen Erinnerungen.«
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    »Bist du deswegen wieder in dein Elternhaus eingezogen?«, fragte sie in plötzlicher Erkenntnis. »Um mich zu beschützen?«
    »Unter anderem«, gab er zu und parkte den Pick-up auf der dritten Ebene zwischen einem BMW und einem Honda. Nachdem er den Motor ausgeschaltet hatte, sagte er: »So stark du dich auch fühlen magst, Marla – du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst.«
    »Und dieser Jemand bist du?«
    Nick lächelte nicht. Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und erwiderte: »Wüsstest du jemand anderen, der in Frage käme?«
    »Ich denke, ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen.«
    »Du weißt ja nicht einmal, wer du bist.« Er beugte sich zu Marla hinüber, bis seine Nasenspitze fast die ihre berührte. Sie roch seinen Duft nach Moschus und Leder. Er nahm ihre Hand und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. »Meinst du nicht, dass es mir in Anbetracht unserer gemeinsamen Vorgeschichte schwer genug fällt, mich selbst zu deinem persönlichen Leibwächter zu ernennen?« Seine Augen waren dunkel, seine Finger warm.
    »Ja … ja, sicher«, erwiderte sie, bemüht, den Blick von seinen schmalen Lippen zu lassen, seine Körperwärme nicht zu spüren, diese Glut, die die Fenster beschlagen ließ. »Aber ich habe schließlich einen Mann …«
    »Mit dem du nicht schläfst, der ständig außer Haus ist, der mitten in der Nacht wegfährt«, konterte Nick. »Und dem du nicht traust.«
    Marla schluckte. Sein Blick wanderte zu ihrem Hals. Sie streckte die freie Hand nach dem Türgriff aus, schloss die Finger um das kühle Metall. »Willst du damit sagen, dass ich nirgendwo in Sicherheit bin, nicht einmal in meinem eigenen Haus?«
    Nick sah sie todernst an. »Ganz genau.«
    »Aber das sind doch alles nur Vermutungen von dir, nichts als verrückte Hirngespinste.«
    »Ich will es hoffen. Bei Gott, ich will es hoffen«, sagte er inbrünstig. Sein Atem war warm, sein Blick verführerisch, und tief im Inneren spürte Marla heiß aufkeimendes Verlangen. Das durfte nicht sein. Nicht schon wieder.
    Sie stieß die Tür auf. »Lass uns mit dem Detective reden.«

    »Du hast es wieder vermasselt! Herrgott, wie blöd bist du eigentlich?« Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang wütend. »Ist es denn so schwer, jemanden umzubringen?«
    Am liebsten hätte er dem Scheißkerl gesagt, er könne ihn am Arsch lecken. Er stand in einer

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